Zitieren: Direkte und indirekte Zitate
Das Wichtigste in Kürze
Wenn Du Textinterpretationen oder andere Arbeiten schreibst, wirst Du sehr wahrscheinlich auch Zitate gebrauchen. Wie das eWDG schreibt, ist ein Zitat – und jetzt folgt ein Zitat – eine „wörtlich angeführte Stelle aus einer Schrift oder Rede“, also eine Übernahme von einem Textabschnitt aus einer anderen Quelle.
Wie hier mit einer Fussnote gemacht, ist es wichtig, Zitate immer als solche zu markieren und auch zu erwähnen, woher sie stammen; sonst begeht man nämlich ein sogenanntes „Plagiat“. Dies ist eine strafbare Handlung, in der man die Aussagen von anderen als seine eigenen angibt. Es ist deshalb sehr wichtig zu wissen, wie man richtig zitiert.
Info 1: Direkte und indirekte Zitate
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen direkten und indirekten Zitaten. Direkte Zitate sind Zitate, die Wort für Wort übernommen wurden. Indirekte Zitate hingegen sind Umschreibungen von Zitaten in Deinen eigenen Worten, die in ihrem Inhalt aber dasselbe wiedergeben. Das Prinzip ist also das gleiche wie bei der direkten und indirekten Rede.
- Direktes Zitat
Ein direktes Zitat zeigst Du immer mit Anführungs- und Schlusszeichen an. Achte darauf, dass Du das Zitat wörtlich kopierst. Es ist ausserdem wichtig, dass sich das Zitat syntaktisch und grammatikalisch richtig in den Text einbettet. Wenn Du Teile (z.B. einzelne Wörter) aus dem Zitat auslässt, gibst Du diese Auslassungen mit einer eckigen Klammer und drei Punkten an.
Beispiele:
Selma Meerbaum-Eisinger schrieb am Ende ihrer Gedichtsammlung: „Ich habe keine Zeit zu Ende zu schreiben“.
Laut Wolfgang Emerich ist „das, was hier zu sagen ist, […] so gewaltig, dass es die schöne Form sprengt“.
- Indirektes Zitat
Bei einem indirekten Zitat musst Du zwar den originalen Wortlaut nicht Wort für Wort übernehmen, aber es muss sinngemäss mit der Aussage übereinstimmen.
Beispiele:
Selma Meerbaum-Eisinger schrieb am Ende ihrer Gedichtsammlung, dass ihr die Zeit fehle, diese fertigzuschreiben.
Laut Wolfgang Emerich ist die Aussage des Gedichtes so kraftvoll, dass seine Struktur zerfällt.
Info 2: Fussnoten
In einer wissenschaftlichen Arbeit ist es sehr wichtig, dass Du auf den Ort verweist, woher Deine Informationen und Zitate stammen. Für diesen Verweis werden meist „Fussnoten“ verwendet. Diese werden sowohl für direkte als auch indirekte Zitate gebraucht; also für alle Informationen und Aussagen, die nicht von Dir selbst stammen. Darüber hinaus werden sie verwendet, um andere Verweise und Kommentare zu machen.
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Fussnoten schreiben
Hinter jedem Zitat schreibst Du eine kleine, hochgestellte Zahl. Ganz unten links an der Seite befindet sich dann die Legende, wo den Zahlen die Quelle (z.B. ein Forschungsartikel) zugewiesen wird.
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vgl.
Direkte Zitate musst Du nicht als solche ausweisen. Bei indirekten Zitaten schreibst Du hingegen „vgl.“ vor dem Verweis in der Fussnote. „Vgl.“ steht für „vergleiche“.
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Inhalt der Fussnoten
In der Fussnote erwähnst Du mindestens den Namen der Autorin oder des Autors, das Erscheinungsjahr und die Seitenzahl, auf der Du die Information gefunden hast.
Beispiel – Text mit Fussnoten:
Sprachliche Normen bezeichnen übliche Sprachverwendungen, welche intentional, zu Handlungen verpflichtend und bisweilen kodifiziert sind.[2] Sie werden gemeinhin oft mit dem (nationalen) Standard gleichgesetzt.[3] Dieser steht für kodifizierte, förmlich gelehrte, „im öffentlichen Sprachgebrauch normale[ ] Sprachformen“[4], deren Nichteinhaltung kontrolliert wird.
eWDG (1993): „Zitat“, bereitgestellt durch das DWDS. Online unter: https://www.dwds.de/wb/Zitat <12.06.2022>.
vgl. Gloy 2004, S. 392.
vgl. Ammon 2005, S. 29.
Ammon 2005, S. 29; 32.
Hinweis:
Mit Textverarbeitungsprogrammen wie zum Beispiel Word kann man Fussnoten sehr einfach einfügen und später bearbeiten, was sehr praktisch ist.
Zusatzinfo: Literaturverzeichnis
Am Ende Deiner Arbeit gibt es noch ein Literaturverzeichnis (= Bibliografie), in dem Du alle Quellen, die Du zitiert hast, alphabetisch in einer Liste aufführst. In dieser Auflistung gibst Du für jede Quelle mindestens Autorin oder Autor, Titel, Ort und Erscheinungsjahr an.
Beispiel:
Ammon, Ulrich (2005): Standard und Variation: Norm, Autorität, Legitimation. In: Eichinger, Ludwig M./Kallmeyer, Werner (Hrsg.): Standardvariation. Wie viel Variation verträgt die deutsche Sprache? Berlin/New York: de Gruyter, 28–40.
Gloy, Klaus (2004): Norm/Norm. In: Ammon, Ulrich/Dittmar, Norbert/Mattheier, Klaus J./Trudgill, Peter (Hrsg.): Soziolinguistik. Ein internationales Handbuch zur Wissenschaft von Sprache und Gesellschaft. Berlin/New York: De Gruyter, 392–399.
Hinweis:
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, welche Angaben man bei einer Fussnote und im Literaturverzeichnis macht und wie diese formatiert werden. Am besten fragst Du deine Lehrperson, wie Du Deine Quellen angeben sollst. Denke daran, wenn du Deutsche Titel zitierst, musst du die deutsche Rechtschreibung mit Eszett (ß) übernehmen und darfst sie nicht anpassen.