Stellungnahme schreiben: Vorgehen, Gliederung und Tipps

Das Wichtigste in Kürze

Eine Stellungnahme ist ein Typ von Argumentationsaufsatz. In einer Stellungnahme positionierst Du Dich zu einem Thema und führst den Leserinnen und Lesern Deine Argumente und Deine eigene Meinung klar vor Augen. Bei dieser Textsorte geht es also darum, entweder die Vor- oder die Nachteile einer Sache aufzuzeigen, indem nur Pro- oder nur Contra-Argumente aufgeführt werden. Es geht darum, die Leserinnen und Leser von Deiner Meinung zu überzeugen.

Info 1: Stellungnahmen schreiben

So gehst Du bei der Vorbereitung einer Stellungnahme vor: 

1. Sammle Informationen zum Thema, zum Beispiel mithilfe eines Mindmaps.
2. Mach entweder eine Pro-Argument-Liste (mit den Vorteilen) oder eine Contra-Argument-Liste (mit den Nachteilen). Diese sollte mindestens drei gute Argumente umfassen.
3. Überlege Dir zu jedem Argument ein Beispiel.
4. Ordne Deine Argumente, beginne mit dem schwächsten und höre mit dem stärksten auf. 

Beispiel:

Eine Pro-Liste zum Thema: Ist Instagram überhaupt nützlich?

Info 2: Aufgabenstellung befolgen

Erinnere Dich beim Schreiben daran, die Eigenheiten einer Stellungnahme zu berücksichtigen.

• Beleuchte nur eine Seite des Themas. 

Achtung: In einer Stellungnahme darfst Du grundsätzlich auch die „gegnerischen“ Argumente nennen, Du musst sie einfach sogleich wieder entkräften.

• Bleibe beim Thema, schweife nicht ab.
• Begründe Deine Haltung gut, wähle stichfeste Argumente mit Beispielen.

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Info 3: Gliederung

Wie die meisten Textsorten sind auch Stellungnahmen in drei Teile gegliedert.

EINLEITUNG

Führe in das Thema ein und stelle eine oder mehrere konkrete Fragen, zu denen Du im Hauptteil Stellung beziehen wirst. 

Beispiel:

Instagram ist das beliebteste soziale Netzwerk der Generation Z.  Manche nutzen es, um Gleichgesinnte zu finden oder um sich inspirieren zu lassen, andere werden von Hasskommentaren überflutet. Hat Instagram einen guten Einfluss auf die jungen Menschen? 

HAUPTTEIL

Führe mindestens drei Argumente und Begründungen auf. Sie sollten nur Pro oder nur Contra sein. Füge passende Beispiele an. Starte mit dem schwächsten Argument, beende den Hauptteil mit dem stärksten Argument.

Beispiel:

Meines Erachtens hat Instagram das Potential, jungen Menschen zu schaden. Zwar können Jugendliche auf Instagram Gleichgesinnte finden, von Instagram-Posts inspiriert werden oder sich politische Meinungen bilden. Jedoch bergen genau diese Eigenschaften die Gefahr, Leute, die (noch) nicht besonders selbstsicher sind, zu verunsichern. Beispielsweise verkörpern viele Influencer Ideale, die für die meisten Menschen nicht erreichbar sind: Sie entsprechen den wenig hinterfragten Schönheitsidealen, leben im Luxus und scheinen immer glücklich zu sein. Dieses Bild kann bei jungen Menschen ein Minderwertigkeitsgefühl auslösen. Ausserdem nutzen einige Influencer ihre Reichweite aus, um ihre Follower zu unnötigem und masslosem Konsum von gesundheitsgefährdenden oder umweltschädlichen Produkten anzuregen. Was die politische Meinungsbildung angeht, kann Instagram von extremistischen Gruppierungen missbraucht werden, um Leute zu rekrutieren. Ein Beispiel ist, dass Rechtsextremisten sich als hip, cool und nahbar geben, was gerade Ausgegrenzte anziehen kann...

Nützliche Wortkombinationen:

• Meiner Meinung nach bietet Instagram nur Vorteile... 
• Es ist offenkundig, dass Instagram in vielerlei Hinsicht hilfreich ist...
• Erstens... Zweitens... Drittens...
• Einerseits... Andererseits...
• Zum einen... Zum anderen... 

SCHLUSS

Im Schlussteil solltest Du Deine Meinung unterstreichen und Dein bestes Argument nochmals erwähnen. 

Beispiel: 

Zusammenfassend bin ich der Meinung, dass Instagram nur von Leuten genutzt werden sollte, die sich der Gefahren bewusst sind. Ich bin der Ansicht, dass es vorteilhaft wäre, soziale Netzwerke in der Schule zu thematisieren und auf die Risiken aufmerksam zu machen.