Alles, um besser zu lernen...

Home

Deutsch

Grammatik

Modi: Indikativ, Konjunktiv 1 und 2, Imperativ

Modi: Indikativ, Konjunktiv 1 und 2, Imperativ

Lektion auswählen

Erklärvideo

Loading...
Lehrperson: Dorothea

Zusammenfassung

Modi: Indikativ, Konjunktiv 1 und 2, Imperativ

Das Wichtigste in Kürze

Auf Deutsch gibt es vier Modi. Jedes Verb kann in jeden Modus gesetzt werden. Es gibt Regeln, wie diese Umformungen funktionieren – jedoch gibt es auch viele Ausnahmen. Wenn Du viel übst, solltest Du die unregelmässigen Verben aber schnell im Griff haben!



Info 1: Die vier Modi

Es gibt vier verschiedene Modi, auch „Modalformen“ oder „Aussageformen“ genannt. Jedes Verb kann in jeden Modus gesetzt werden.


  • Indikativ 
    Wird mit einem Verb eine Aussage gemacht, so steht es im Indikativ (= Wirklichkeitsform). Dieser Modus ist mit Abstand der häufigste; daher kann er – etwas vereinfacht gesagt – auch als „normale“ Form bezeichnet werden.
  • Konjunktiv 1 und Konjunktiv 2
    Kommt ein Verb in der Möglichkeitsform vor, so steht es im Konjunktiv. Dabei unterscheidet man zwischen Konjunktiv 1 und Konjunktiv 2:
  • Der Konjunktiv 1 wird meistens für die indirekte Rede verwendet.
  • Der Konjunktiv 2 drückt eine Irrealität aus bzw. etwas, das nicht wahr oder nicht möglich ist; das kann z.B. ein Wunsch oder eine Vorstellung sein. Manchmal wird dieser Modus auch für die indirekte Rede verwendet.
  • Imperativ
    Hat ein Verb die Form eines Befehls, steht es im Imperativ (= Befehlsform). Dieser Modus wird neben Befehlen auch für Aufforderungen und Bitten verwendet.


Die folgende Tabelle zeigt Dir, wie die vier Modi gebildet beziehungsweise verwendet werden.


Modus

Bildung

Verwendung

Beispiele

Indikativ

„normal“

Aussagen  

Noah schreibt einen Aufsatz.

Belinda benimmt sich.

Konjunktiv 1

Präsensstamm

 + Endung

indirekte Rede

Noahs Mutter sagt, er schreibe einen Aufsatz.

Es heisst, Belinda benehme sich.

Konjunktiv 2

Präteritumstamm + Endung

Hypothesen, Wünsche, Vor-stellungen (selten: indirekte Rede)

Es wäre gut, wenn er einen Aufsatz schriebe.

Ich wünschte, Belinda benähme sich.

Imperativ

Präsensstamm 

Befehlsform

Schreib einen Aufsatz!

Benehmen Sie sich.



Info 2: Konjunktiv 1 und Konjunktiv 2 

Die Endungen des Konjunktiv 1 und 2 sind dieselben, der Stamm ist jedoch verschieden. Du musst die Endungen nicht unbedingt auswendiglernen. Merke Dir allerdings, dass sie alle ein „e“ enthalten.


Person

Endung

1. P. Sg.

-e

2. P. Sg.

-est (selten: -st)

3. P. Sg.

-e

1. P. Pl.

-en

2. P. Pl.

-et (selten: -t)

3. P. Pl.

-en


Konjunktiv 1: Präsensstamm + Endung

Um den Konjunktiv 1 zu bilden, wird die Konjunktivendung an den Präsensstamm angefügt. Den Präsensstamm findest Du, indem Du in der Grundform die Endung (-en/-n) wegstreichst. 


Beispiele:

Präsensstamm

machen: mach

gehen:

geh

sehen:

seh

singen:

sing

schliessen:

schliess

ich 

mache

gehe

sehe

singe

schliesse

du 

machest

gehest

sehest

singest

schliessest

er/sie/es 

mache

gehe

sehe

singe

schliesse

wir

machen

gehen

sehen

singen

schliessen

ihr

machet

gehet

sehet

singet

schliesset

sie

machen

gehen

sehen

singen

schliessen


Konjunktiv 2: Präteritumstamm + Endung

Im Falle des Konjunktiv 2 fügst Du die Konjunktivendung an den Präteritumstamm des Verbs. Der Präsensstamm ist der Wortstamm der 1. P. Singular. Zu beachten ist ausserdem Folgendes:


  • Der Konjunktiv 2 von regelmässigen (= schwachen) Verben sieht gleich aus wie der Indikativ Präteritum.
  • Bei unregelmässigen (= starken) Verben, deren Stammvokal ein „a“, „o“ oder „u“ ist, tritt in der Regel ein Umlaut auf: „ä“, „ö“, „ü“.

Beispiele: 

Präteritumstamm

machen:

mach

gehen:

ging

sehen:

sah

singen:

sang

schliessen:

schloss

ich 

machte

ginge

sähe

sänge

schlösse

du 

machtest

gingest

sähest

sängest

schlössest

er/sie/es 

machte

ginge

sähe

sänge

schlösse

wir

machten

gingen

sähen

sängen

schlössen

ihr

machtet

ginget

sähet

sänget

schlösset

sie

machten

gingen

sähen

sängen

schlössen​



Zusatzinfo 1: Konjunktiv 2 mit „würde“

Statt Verben in den Konjunktiv 2 zu setzen, wird im Alltag manchmal die sogenannte „würde-Form“ verwendet. Sie setzt sich aus „würde“ (Konjunktiv 2 des Verbs „werden“) und dem Infinitiv desjenigen Verbes zusammen, das man im Modus des Konjunktiv 2 ausdrücken möchte. In Prüfungen zu den Modi ist diese Form jedoch meist nicht gefragt.

               

Beispiel

ich spränge (Konjunktiv 2) – ich würde springen (würde-Form)

du gingest (Konjunktiv 2) – du würdest gehen (würde-Form)



Info 3: Imperativ

Der Imperativ kommt vor allem in der 2. Person Singular und 2. Person Plural vor und wird mit dem Präsensstamm gebildet. Auf Personalpronomen wird verzichtet. Es ist zu beachten, dass die Imperativform sich zuweilen eher an der 2. Person Singular Indikativ orientiert als am Infinitiv.


Beispiele:

Verb

Präsensstamm

Imperativ 2. P. Sg.

Imperativ 2. P. Pl.

haben

hab 

hab/habe

habt

sein

sei

sei

seid

werden

werd

werde

werdet

wissen

wiss

wisse

wisset

befehlen

befehl/befiehl

befiehl

befehlt

nehmen

nehm, nimm

nimm

nehmt

aufpassen

pass

pass auf

passt auf


Vielleicht hast Du bemerkt, dass im Imperativ in der 2. Person Singular manchmal ein „e“ als Endung angehängt wird. Manchmal kann man auch wählen, ob man ein „e“ anhängt oder nicht.



Zusatzinfo 2: Weitere Befehlsformen

Zusätzlich zum Imperativ in der 2. P. Sg. und der 2. P. Pl. gibt es auch die Befehlsform in der 1. P. Pl., die eine Aufforderung an „wir“ ausdrückt, und eine Befehlsform in der 3. P. Pl., die eine höfliche Aufforderung ausdrückt. In diesen Fällen werden Personalpronomen genannt.


Beispiele:

gehen – gehen wir!

arbeiten – arbeiten wir!

hören – hören Sie!

antworten – antworten Sie!

stehenbleiben – bleiben Sie stehen!


Erstelle ein Konto, um die Zusammenfassung zu lesen.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Welche Modi (= Modalformen) gibt es?

Welche Zeitformen gibt es?

Was bedeutet das Wort „Modus“?

Beta

Ich bin Vulpy, Dein AI-Lernbuddy! Lass uns zusammen lernen.