Satzglieder: Funktionen und Unterschiede
Das Wichtigste in Kürze
Sätze können in verschiedene Satzglieder zerlegt werden. Satzglieder bestehen jeweils aus einem oder mehreren Wörtern und haben eine bestimmte Funktion im Satz. Es werden fünf Arten von Satzgliedern unterschieden: das Subjekt, das Prädikat, das Objekt, das Präpositionalgefüge und die Adverbialien.
Diese Zusammenfassung soll Dir dabei helfen, diese Satzglieder zu erkennen und sie richtig zu bestimmen.
Info 1: Was ist ein Satzglied?
Ein Satzglied ist ein Teil eines Satzes. Es kann aus einem Wort oder mehreren Wörtern bestehen und hat immer eine bestimmte Aufgabe bzw. Funktion im Satz. Zum Beispiel kann ein Satzglied anzeigen, wer oder was im Mittelpunkt der Handlung steht, oder auf wen die Handlung ausgerichtet ist.
Alle Satzglieder, abgesehen vom Prädikat, können mittels Verschiebeprobe nahezu beliebig umgestellt werden und bleiben dabei zusammen. Dies ist nicht nur eine wichtige Eigenschaft von Satzgliedern, sondern auch ein Verfahren, um herauszufinden, ob ein Wort oder mehrere Wörter ein Satzglied bilden.
Beispiele – Verschiebeprobe:
Tobias | mistet | heute | seinen Kleiderschrank | aus.
Heute | mistet | Tobias | seinen Kleiderschrank | aus.
Seinen Kleiderschrank | mistet | Tobias | heute | aus.
Info 2: Die fünf Satzglieder
Es gibt verschiedene Arten von Satzgliedern. Mit Blick auf die Aufgabe bzw. Funktion, die sie im Satz erfüllen, kann man Satzglieder näher bestimmen.
- Das Subjekt kommt in jedem Satz vor. Es ist das Nomen, die Nomengruppe oder das Pronomen, das eine Handlung ausführt bzw. in einem Zustand ist. Es steht im Mittelpunkt der Handlung und somit im Nominativ, also im Wer-Fall.
Beispiele:
Die Künstlerin malt.
Das grüne Ladekabel ist kaputt.
Die Künstlerin hat ein einmaliges Werk erschaffen.
Gerade von dir hätte ich das nie erwartet.
- Das Prädikat gibt Auskunft darüber, was gemacht wird. Es beschreibt eine Handlung oder einen Zustand und wird vom Verb bzw. von den verbalen Teilen gebildet. Dazu gehören die konjugierten Verben, Infinitive, Partizipien und auch Vorsilben eines Verbs.
Beispiele:
Er malt die Wand an.
Sie kann schreiben.
Sie haben zusammen getanzt.
- Je nach Verb wird ein Objekt verlangt. Objekte sind Nomen, Nomengruppen oder Pronomen im Akkusativ (Akkusativobjekt) oder Dativ (Dativobjekt). Nomen im Genitiv sind in der Regel keine Objekte, da sie meist Attribute sind und zum Subjekt oder zum Objekt gehören. Vereinzelt gibt es aber (eher altmodische) Verben, die ein Genitivobjekt verlangen.
Beispiel:
Er gibt ihr Recht (Dativ-Objekt).
Er hat den verletzten Hund gerettet (Akkusativ-Objekt).
Sie bemalt die Wand des alten Hauses (Akkusativ-Objekt).
Ich gedenke meines grossen Bruders (Genitiv-Objekt).
- Manche Verben (z.B. einladen zu, hoffen auf, tanzen mit) verlangen eine Präposition und ein ergänzendes Nomen, eine Nomengruppe oder ein Pronomen. Diese speziellen Satzglieder nennt man Präpositionalgefüge (= Präpositionalobjekte). Manche Lehrpersonen zählen sie zu den Objekten.
Beispiel:
Sie denken an vergangene Zeiten.
Ich bin verliebt in eine teure Tasche.
Achtung:
Adverbialien beginnen oft auch mit Präpositionen! Bei den Präpositionalgefügen wird die Präposition jedoch vom Verb oder Nomen verlangt, bei Adverbialien nicht. Das bedeutet, dass die Präpositionen bei Präpositionalgefügen nicht austauschbar sind, aber bei Adverbialien schon.
Beispiel:
Ich habe Angst vor dem Bären. Nicht: Ich habe Angst hinter dem Bären.
- Adverbialien (= Adverbialbestimmungen) geben die näheren Umstände von Handlungen an. Die Fragen „Wie?“, „Wann?“, „Wo?“ und „Warum?“ werden mit Adverbialien beantwortet. Beginnt ein Satzglied mit einer Präposition, so handelt es sich um ein Adverbiale.
Beispiel:
Die Katze versteckte sich unter dem Tisch.
Vor lauter Durst hat sie das schmutzige Wasser getrunken.
Zusatzinfo: Prädikativ
Auch das sogenannte Prädikativ ist ein Satzglied. Es tritt in Kombination mit den Verben „sein“, „werden“, „bleiben“ oder „heissen“ auf und bezieht sich jeweils auf das Subjekt des Satzes. Das Prädikativ ist „gleich“ wie das Subjekt – nicht nur bezüglich der Bedeutung, sondern auch der Form. Es hat denselben Fall wie das Subjekt.
Beispiele:
Das ist ein Wunder.
Ich heisse José Gonzalez.
Sie ist unsere liebste Nachbarin.
Info 3: Die vier Adverbialien
Bei schwierigen Prüfungen musst Du verschiedene Arten von Adverbialien voneinander unterscheiden. Es gibt vier Adverbialien, die Du kennen solltest:
- Adverbiale der Art und Weise (= Modalbestimmung): Geben Antwort auf die Frage: „Wie?“
- Adverbiale der Zeit (= Zeit-/Temporalbestimmung): Geben Antwort auf die Frage: „Wann?“
- Adverbiale des Ortes (= Orts-/Lokalbestimmung) : Geben Antwort auf die Frage: „Wo?“
- Adverbiale des Grundes (= Kausalbestimmung): Geben Antwort auf die Frage: „Warum?“