Arten von Hauptsätzen: Vom Aussage- bis zum Ausrufesatz

Das Wichtigste in Kürze

Es gibt vier Arten von Hauptsätzen. Diese unterscheiden sich in ihrer Bildung und der Art und Weise, wie sie eine Aussage über einen Sachverhalt treffen. Es gibt erstens den Aussagesatz, zweitens den Fragesatz, drittens den Aufforderungssatz und viertens den Ausrufesatz. Hier lernst Du, wie Du alle Arten von Hauptsätzen erkennst sowie richtig schreibst und anwendest.

Info 1: Hauptsätze 

Bevor wir zu den Besonderheiten und Unterschieden der verschiedenen Arten von Hauptsätzen kommen, sollten wir kurz besprechen, was Hauptsätze – im Unterschied zu Nebensätzen – sind.

DER HAUPTSATZ

Hauptsätze können allein stehen, ohne dass es wirkt, als würde etwas fehlen. Das konjugierte Verb (in der Personalform), auch finites Verb genannt, bildet entweder das erste oder das zweite Satzglied.

Beispiel: 

Wir entschieden uns dafür, den Fall nicht weiter zu verfolgen.

Könntest du mir das Salz reichen, wenn du so lieb sein würdest?

Maria sieht glücklicher aus denn je.

DER NEBENSATZ

Nebensätze können nicht allein stehen, sie würden dann seltsam klingen. Durch ein Komma (und meist auch eine Konjunktion oder ein Pronomen) sind sie immer mit Hauptsätzen verbunden. Somit treten sie nur in zusammengesetzten Sätzen auf. Im Unterschied zu Hauptsätzen steht das finite Verb bei Nebensätzen an letzter Stelle. 

Beispiel:

Wenn sich die Gelegenheit böte, würde sie Bescheid geben.

Er versteht nicht, warum die Leute sich darüber das Maul zerreissen.

Sie erinnerten einander daran, den Kopf nicht hängen zu lassen.

Info 2: Vier Arten von Hauptsätzen

Es gibt vier Arten von Hauptsätzen (= Satzarten). Sie unterscheiden sich sowohl in ihrer Bildung als auch in ihrer Verwendung.

DER AUSSAGESATZ

Der Aussagesatz ist die Satzart, die am meisten verwendet wird. Wie der Name schon andeutet, wird eine Aussage gemacht. Am Schluss steht meistens ein Punkt. Bei diesen Sätzen ist das finite Verb immer das zweite Satzglied.

Beispiele:

Schokolade ist für Hunde giftig. 

Der Lehrer ist krank. 

Du sagst mir immer die Wahrheit.

DER FRAGESATZ 

Fragesätze sind leicht zu erkennen, denn es wird eine Frage gestellt und am Ende steht ein Fragezeichen. Oft werden Sätze dieser Art auch Interrogativsätze genannt. Verben stehen bei Fragesätzen oft am Satzanfang. Es kommt aber auch häufig vor, dass Fragewörter bzw. Frageadverbien (z.B. Wer? Wie? Wann? Wo? Warum?) am Anfang stehen. 

Beispiele:

Sollten Hunde Schokolade essen?

Wieso ist Schokolade giftig für Hunde?

Sagst du mir die Wahrheit?

Warum sagst du mir nie die Wahrheit?

Hinweis: 

Steht das Verb direkt am Satzanfang, ist die Frage eine „Entscheidungsfrage“. Möchte man auf die Frage antworten, muss man sich nämlich für „Ja“ oder „Nein“ entscheiden. Steht ein Fragewort am Anfang, ist die Frage eine „Ergänzungsfrage“. Die Antwort muss mit Infos „ergänzt“ werden.

DER AUFFORDERUNGSSATZ

Diese Satzart ist ebenfalls leicht zu erkennen, denn darin wird die Befehlsform vom Verb verwendet, der sogenannte „Imperativ“. Diese Form steht immer am Anfang des Satzes; auf Personalpronomen („du“ und „ihr“) wird verzichtet. Aufforderungssätze werden auch „Imperativsätze“ genannt. Sie enden oft mit einem Ausrufezeichen. 

Beispiele: 

Füttere den Hund nicht mit Schokolade! 

Gib dem Hund keine Schokolade! 

Sag mir die Wahrheit.

DER AUSRUFESATZ

Zuletzt gibt es noch den Ausrufesatz. In dieser Satzart wird ausgerufen, Erstaunen oder Bewunderung wird zum Beispiel ausgedrückt. Ausrufesätze können sehr unterschiedlich aussehen, das finite Verb kann an erster oder zweiter Stelle kommen oder gar nicht enthalten sein. Es lässt sich aber sagen, dass Ausrufe immer mit einem Ausrufezeichen enden und oft Wörter wie „aber“, „doch“ oder „nur“ darin vorkommen.

Beispiele: 

Juhu!
Wie schön!
Das kann doch nicht wahr sein!