Geschichte schreiben: Vorgehen und Gliederung
Das Wichtigste in Kürze
In der Schule wirst Du immer wieder Geschichten schreiben müssen. Mit einer Geschichte erzählst Du eine erfundene (= fiktionale) oder eine ausgeschmückte wahre Geschichte. Im Mittelpunkt steht ein Ereignis oder mehrere Ereignisse. Das kann ein Abenteuer, ein Streit oder ein anderes Problem sein. Meist sind Geschichten in Einleitung, Hauptteil und Schluss aufgeteilt. In dieser Zusammenfassung wird Dir erklärt, wie Du eine Geschichte schreiben kannst.
Info 1: Geschichten schreiben
Es ist nicht immer einfach, Geschichten zu schreiben. Die folgenden vier Schritte können Dir dabei helfen, wenn Du mal nicht weiterweisst.
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Lies die Aufgabenstellung genau durch und schreibe Ideen dazu auf.
- Überlege Dir, was in Deiner Geschichte passieren soll: Wer ist die Hauptfigur? Was passiert in der Geschichte? Wo spielt die Geschichte? Was ist das Problem in Deiner Geschichte? Wie kannst Du die Geschichte spannend machen?
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Entscheide Dich, wie Du die Geschichte erzählen willst. Du kannst in der Ich-Form oder in der dritten Person (er, sie, es) schreiben. Fast immer werden Geschichten in der Vergangenheitsform geschrieben (= Präteritum: „Es war einmal…“). Manchmal passt allerdings auch die Gegenwart (= Präsens: „Ich gehe zur Schule und sehe plötzlich…“).
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Kontrolliere, ob Dein Entwurf mit der Aufgabenstellung zusammenpasst.
Info 2: Gliederung
Eine Geschichte hat (fast immer) drei Teile: eine Einleitung, einen Hauptteil und einen Schluss.
EINLEITUNG
In der Einleitung erwähnst Du die wichtigsten Infos: Wann und wo spielt die Geschichte? Wer ist Deine Hauptfigur und mit wem hat sie zu tun? Was passiert in Deiner Geschichte?
Beispiel:
Lea sitzt an einem schönen Mittwochnachmittag in der Badi mit ihrer besten Freundin Maja. Sie geniessen ihren freien Nachmittag und haben noch keine Ahnung, was ihnen auf dem Nachhauseweg bevorsteht.
HAUPTTEIL
Im Hauptteil erzählst Du viel genauer, was Deine Hauptfigur erlebt. Beschreibe auch, wie die Hauptfigur mit dem, was sie erlebt, umgeht und wie sie sich dabei fühlt.
Beispiel:
Plötzlich wird es dunkel, Wolken verdecken den Himmel. Der Wind bläst so stark, dass Lea und Maja ihre Strandtücher festhalten müssen und dann beginnt es zu donnern. Wohin sollen sie jetzt gehen? Unter dem Kioskstand hat es keinen Platz. Mit einem Schlag wird alles still! Beim Eingang der Badi sehen sie…
SCHLUSS
Im Schluss Deiner Geschichte beendest Du die Erzählung, das Abenteuer ist fertig und Streitigkeiten meistens geklärt. Wenn Du willst, kannst Du hinzufügen, was Deine Hauptfigur aus der Geschichte gelernt hat. Aber Achtung – das passt nicht zu jeder Geschichte.
Beispiel:
Lea und Maja müssen zugeben, dass auch an schönen Tagen schlimme Sachen passieren können. Nachdem alles vorbei ist, sind die beiden Freundinnen froh und es geht allen in der Badi wieder besser. „Darum sagt meine Mutter also immer, dass man den Tag nicht vor dem Abend loben soll!“, sagt Lea zu Maja und die Mädchen lachen.
Zusatzinfo 1: Spannung
Wie bereits erwähnt, muss man sich beim Geschichten-Schreiben überlegen, wie man seine Geschichte spannend gestalten kann. Im Folgenden findest Du eine Liste mit ein paar spannungssteigernden Mitteln, die Du einsetzen kannst.
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Spannungssteigernde Wörter
Mit Adjektiven und anderen Wörtern kann man viel Spannung erzeugen und steigern. Beispiele sind: plötzlich, auf einmal, brutal, angsteinflössend, finster, geisterhaft, heimlich, totenstill, Risiko, überraschend niemand wusste, wie angewurzelt, aus dem Nichts.
Es ist gut, zwischendurch direkte Rede einzubauen. Das können Gespräche, aber auch Aussagen, Ausrufe oder Gedanken von Deinen Figuren sein. Dadurch kann man nämlich in ihre Köpfe sehen. Es ist immer gut, wenn beim Lesen Gefühle und Stimmungen spürbar werden.
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Auf unspannende Details verzichten
Unspannende Details sollte man einfach weglassen, wenn sie den Flow der Geschichte stören. Dies aber nur, wenn sie für das Verständnis der Geschichte unwichtig sind.