Alles, um besser zu lernen...

«Grundwissen Wirtschaftspolitik» geprüft vom

La-Mobiliere Logo

Erklärvideo

Loading...

Zusammenfassung

Staatseinnahmen: Wie viel bezahlst Du dem Staat?

Das Wichtigste in Kürze 

Es gibt verschiedene Steuerarten in der Schweiz, zum Beispiel solche auf das Einkommen, den Konsum, das Vermögen oder den Unternehmensgewinn. Aber damit nicht genug: Je nach Steuerart sind der Bund, die Kantone oder die Gemeinden zuständig – oder gleich mehrere Staatsebenen. Deine genaue Steuerbelastung ist damit von Deinem Wohnort abhängig. Bei den totalen Staatseinnahmen macht die Einkommensteuer viel aus, für den Bund ist zudem die Umsatzsteuer wichtig. Bei der Einkommensteuer steigt der Steuersatz mit der Höhe Deines Einkommens – je mehr Du verdienst, desto mehr bezahlst Du.


In dieser Zusammenfassung erfährst Du mehr über den Steuerstaat. Du lernst, was Steuern sind und warum diese erhoben werden. Nach der Lektüre dieser Zusammenfassung verstehst Du das Steuerprinzip und kannst anhand von Beispielen zur Einkommenssteuer und der Umsatzsteuer nachvollziehen, wie die wichtigsten Steuerarten funktionieren.


1: Was sind Steuern?

Als Steuer wird die Zahlung an den Bund, den Kanton, die Gemeinde oder auch an Deine Kirchengemeinde bezeichnet, die Du ohne Anspruch auf eine direkte Gegenleistung zu entrichten hast.


In der Schweiz gibt es unterschiedliche Arten von allgemeinen Steuerzahlungen wie unter anderem die Einkommens-, Umsatz-, Vermögens- und Verrechnungssteuern. Es gibt allerdings auch speziellere Steuern auf bestimmte Waren und Dienstleistungen wie etwa die Hundesteuer oder die Biersteuer.


Das Schweizer Steuersystem ist föderal ausgestaltet, so dass die Berechnung der zu zahlenden Steuern vom Kanton und teils auch von der Gemeinde abhängig ist, in der Du wohnst. Es ist auch der Kanton, der die Steuern einzieht.


2: Warum werden Steuern erhoben?

Der Staat nutzt die Steuereinnahmen, um Geld für die Erfüllung seiner öffentlichen Aufgaben zu erhalten. Dazu zählen öffentliche Güter wie das Militär oder Infrastruktur, Bildung oder Sozialleistungen.


Steuern können zudem eine Lenkungsfunktion haben. Da sie Waren und Dienstleistungen verteuern, kaufen die Leute weniger davon – was vom Staat gewollt sein kann. Beispiele sind die Alkohol- und Tabaksteuer.


Und natürlich dienen Steuern auch zur Umverteilung. Höhere Einkommen oder Vermögen werden besonders hoch besteuert, Einkommensschwache und Ärmere müssen teils keine Steuern zahlen. Ein solches Steuersystem heisst progressiv


Steuern gehen meist mit einem sogenannten Wohlfahrtsverlust einher, das heisst in einer Welt ohne Steuern würden mehr Waren und Dienstleistungen bereitgestellt werden.


Steuern sind zur Finanzierung des Staates generell wichtig. Jedoch sollte man als Bürger, Bürgerin regelmässig überprüfen, ob die erhobenen Steuern, ihre Höhe und ihre Anreize auch wirklich gewünscht sind.


3: Wie funktioniert die Einkommenssteuer?

Auf geringe Einkommen fallen überhaupt keine Steuern an. Im Jahr 2021 musstest Du beispielsweise bis zu einem Nettoeinkommen (nach allen Abzügen) von 17’800 CHF keine direkte Bundessteuer zahlen.


Danach steigt der Anteil, den Du als direkte Bundessteuer von Deinem Einkommen zahlen musst, mit höheren Einkommen stetig an. Für ein hohes steuerbares Einkommen von 135'000 CHF musst Du für 100 zusätzlich verdiente Franken alleine an den Bund 11 Franken abgeben.


Die Kantone und Gemeinden erheben zusätzlich zum Bund eine eigene Einkommensteuer, deren Höhe sie selbst demokratisch bestimmen. 


Gehörst Du einer Religionsgemeinschaft an, die in Deiner Gemeinde Kirchensteuern erhebt, so werden auch diese Steuern von Deinem Einkommen abgezogen.


Du kannst einen Teil Deiner Einnahmen von der Steuer befreien, indem Du beispielsweise Deine Fahrtkosten oder die Betreuungskosten Deiner Kinder bei der Steuererklärung angibst. Zudem unterscheidet sich die Steuerberechnung zwischen Verheirateten und Alleinstehenden.


4: Wie funktioniert die Mehrwertsteuer?

Die Mehrwertsteuer fällt an, sobald Du eine Ware kaufst oder eine Dienstleistung in Anspruch nimmst. Die Einnahmen erhält der Bund.


Auf den Preis, den der Verkäufer bzw. die Anbieterin der Dienstleistung verlangt, wird die Mehrwertsteuer aufaddiert.


Es gibt den normalen Satz für die meisten Waren und Dienstleistungen, der aktuell bei 7.7 Prozent liegt. Dazu gibt es den reduzierten Satz, der beispielsweise auf Lebensmittel oder Medikamente angewendet wird und bei 2.5 Prozent liegt. Für Beherbergungsdienstleistungen wie Hotels gilt zudem ein Sondersatz von 3.7 Prozent.


Das bedeutet beispielsweise, dass bei einer Hotelübernachtung, die dich 150 CHF kostet, etwas mehr als 5 CHF als Mehrwertsteuer direkt an den Bund abgeführt werden.


5: Wie viel nimmt der Staat durch Steuern ein?

2020 betrug der Fiskalertrag auf Bundesebene gut 67 Mrd. CHF.


Die Bundessteuereinnahmen beruhen zu etwa je einem Drittel auf der Umsatzsteuer und der direkten Bundessteuer, zu der die Einkommensteuer gehört.


Die Staatseinnahmen über die direkte Bundessteuer sind im Zeitraum von 2010 bis 2021 um etwa die Hälfte stark angestiegen.


Die Fiskalquote, also der Anteil der Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen an der Wirtschaftsleistung, beträgt in der Schweiz knapp 30 Prozent. Das heisst: Über fast 30 Prozent Deines Einkommens entscheidest nicht Du, sondern der Staat. Mit einer solchen Quote liegt die Schweiz im europäischen Vergleich etwas tiefer als der Durchschnitt.


Im Jahr 2020 haben die Kantone etwa 50 Mrd. CHF über Steuern eingenommen, die Gemeinden zusammen etwa 31 Mrd. CHF. Das Gesamtsteueraufkommen des Staates betrug also 148 Mrd. CHF.


Bei den Kantonen kommen zwei Drittel an Steuereinnahmen durch die Einkommensteuer zustande, auch für die Gemeinden gehört ihr Anteil an der Einkommensteuer zu den wichtigsten Steuerarten.


Literatur



Erstelle ein Konto, um die Zusammenfassung zu lesen.

Übungen

Erstelle ein Konto, um mit den Übungen zu beginnen.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Was sind Steuern?

Warum werden Steuern erhoben?

Wie funktioniert die Mehrwertsteuer?

Beta

Ich bin Vulpy, Dein AI-Lernbuddy! Lass uns zusammen lernen.