Steuersystem der Schweiz: Ebenen und in-/direkte Steuern
Das Wichtigste in Kürze
Die Erhebung von Steuern hat schon eine lange Geschichte und ist in jedem Staatssystem in irgendeiner Weise vorhanden. Steuern müssen bezahlt werden, damit man Leistungen (unentgeltlich) in Anspruch nehmen kann und Zugang zu Waren hat, was auch Geld kostet. Der Staat bezahlt den finanziellen Aufwand mit den Steuern aus der Bevölkerung. In der Schweiz gibt es direkte (direkt an den Staat zu bezahlende) Steuern und indirekte (nur indirekt über eine Zwischeninstanz zu zahlende) Steuern. Steuern gibt es auf Bundes-, kantonaler und Gemeindeebene.
Welche Steuern werden auf den jeweiligen Ebenen der Schweiz hauptsächlich erhoben?
Wie können indirekte Steuern den Verbrauch beeinflussen?
Wonach richtet sich die Höhe der direkten Steuern?
Auf diese und viele weitere Fragen findest Du in dieser Zusammenfassung die Antworten!
Info 1: Warum müssen wir eigentlich Steuern zahlen?
Durch die Steuern kann der Staat das finanzieren, was der Menschheit "unentgeltlich" zur Verfügung stehen muss. Da es zum Beispiel eine Schulpflicht gibt, muss jedes Kind zur Schule gehen können. Dafür müssen die Eltern aber nicht direkt etwas bezahlen, das würde nämlich gegen die Bundesverfassung und die Menschenrechtskonvention widersprechen. Stattdessen zahlen sie Steuern, mit denen der Staat die Errichtung von Schulgebäuden, die Löhne der Lehrer*innen, die Instandhaltung, Lehrmaterialien und alles was noch so benötigt wird, bezahlt.
Das gilt zum Beispiel auch für die Wehr- bzw. Zivildienstpflicht, bei der auch die entsprechenden Einrichtungen und Ausbilder*innen bezahlt werden müssen. Im Grunde ist das Steuersystem auch eine Win-Win-Situation, denn eine gute Ausbildung, die mithilfe von Steuern bezahlt wird, sorgt dafür, dass man ebenfalls eine gute Arbeit finden kann und dann selbst Steuern für die nächste Generation zahlt.
Info 2: Was sind Steuern?
Die Geschichte des Steuersystems reicht bis in die Antike zurück. Damals erhoben die Könige eine "Kopfsteuer". Jeder Kopf, also jede Person, hatte damals die gleichen Steuern zu bezahlen. Sie waren also unabhängig vom Einkommen oder Vermögen. Das war ziemlich unfair, weshalb sie dann anfingen, das Einkommen und das Vermögen der Untertanen zu erfassen. Davon zogen die Könige jeweils einen bestimmten Anteil ab und behielten diesen als Einkommens- bzw. Vermögenssteuer. Diese Steuern gibt es auch heute noch: die sogenannte direkte Steuer.
Definition direkte Steuer:
Direkte Steuern werden nach Vermögen und Einkommen bemessen und müssen direkt an den Staat bezahlt werden.
Es gibt aber auch indirekte Steuern. Dazu gehört zum Beispiel die Mehrwertsteuer. Damals wurde beispielsweise das Salz besteuert. Heute wird bei fast allen Produkten oder Dienstleistungen eine Mehrwertsteuer einbehalten. Der Unterschied zu den direkten Steuern ist also, dass die Steuern sich nicht auf das Vermögen oder das Einkommen der Bürger*innen beziehen, sondern auf ihren Verbrauch.
Indirekte Steuern können durch finanziellen Druck auch Einfluss auf den Verbrauch nehmen: Zum Beispiel kann die hohe Mehrwertsteuer auf Zigaretten bei manchen Menschen verhindern, dass sie anfangen zu rauchen oder sie kann bewirken, dass sie damit aufhören.
Definition indirekte Steuern:
Indirekte Steuern sind von den Anbietenden bezahlte Steuern auf Waren oder Dienstleistungen, die aber auf die Käuferschaft bzw. die Beziehenden übertragen werden. Sie richten sich nach dem Konsum.
Info 3: Steuererhebung in der Schweiz
In der Schweiz teilen sich die drei Ebenen, also der Bund, die Kantone und Gemeinden, die Staatsaufgaben. Deswegen werden Steuern auch auf allen drei Ebenen erhoben:
In den Kantonen sind das grösstenteils direkte Steuern, wovon sich die Gemeinden meistens einen Anteil sichern können.
Der Bund hält sich grösstenteils mit indirekten Steuern über Wasser. Dazu gehören neben der Mehrwertsteuer auch noch die Alkoholsteuer, die Tabaksteuer, die Mineralölsteuer und noch einige mehr.
Das gut funktionierende Steuersystem und noch einige weitere Aspekte machen die Schweiz und vor allem ihr Regierungssystem zu einem stabilen und verlässlichen Staat.
Mehr dazu
Lerne mit Grundlagen
Lerne in kleinen Schritten mit Theorieeinheiten und wende das Gelernte mit Übungssets an!
Dauer:
Dies ist die Lektion, in der du dich gerade befindest, und das Ziel des Pfades.
Teil 1
Steuersystem der Schweiz: Ebenen und in-/direkte Steuern
Finaler Test
Test aller vorherigen Teile, um einen Belohnungsplaneten zu erhalten.
Erstelle ein kostenloses Konto, um mit den Übungen zu beginnen.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Welche Steuern gibt es in der Schweiz?
Es gibt direkte (direkt an den Staat zu bezahlende) Steuern, wie zum Beispiel die Einkommenssteuer und indirekte (indirekt über eine Zwischeninstanz zu bezahlende) Steuern, wie zum Beispiel die Mehrwertsteuer.
Auf welcher Ebene werden in der Schweiz Steuern erhoben?
Auf allen drei Ebenen, also dem Bund, den Kantonen und den Gemeinden, da sie sich auch die Staatsaufgaben teilen.
Was ist der Sinn und Zweck von Steuern?
Mit den Steuern der Bürger*innen finanziert der Staat Leistungen und die Bereitstellung von Waren, auf die die Bürger*innen angewiesen sind und die sie nicht direkt bezahlen können bzw. dürfen (wie z.B. das Gehalt der Lehrer*innen, die ihre Kinder unterrichten).