USA: Konfliktherde und Beteiligung an den Kriegen des 20. Jh.

Das Wichtigste in Kürze

Die USA beeinflussten die beiden Weltkriege mit ihrem Eintritt entscheidend. Vor allem wirtschaftliche und ideologische Überlegungen hatten dazu geführt, dass sich die Amerikaner*innen in die europäischen Kriege einmischten. Nachdem die Anti-Hitler Koalition im Zweiten Weltkrieg den Sieg errungen hatte, zerbrach sie in den Folgejahren an den verschiedenen Ideologien und Staatssystemen. Das führte zum Kalten Krieg, der ständig am Rande der Eskalation blieb. Die USA unterstützen in vielen Stellvertreterkriegen die demokratischen Mächte gegen den Kommunismus. Nach dem Ende des Kalten Krieges griff die USA immer wieder in internationale Konflikte ein, um die Demokratie und Freiheit von betroffenen Nationen zu beschützen.

Aus welchen Gründen traten die USA in den Ersten und Zweiten Weltkrieg ein?

Wie ging die Blockbildung des Kalten Kriegs vonstatten?

Wieso griffen die USA in den zweiten Golfkrieg ein?

Die Antwort auf diese Fragen findest Du in der folgenden Zusammenfassung.

Info 1: Eintritt in den Ersten Weltkrieg

Bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs 1914 hielten die USA vorerst an ihrer Neutralität fest. Präsident Wilson wollte sich nicht an europäischen Kriegen beteiligen. Erst drei Jahre nach Kriegsbeginn erklärten die USA Deutschland den Krieg. Der Kurswechsel hatte mehrere Gründe:

Erstens waren Grossbritannien und die Alliierten wichtige Handelspartner für die amerikanische Wirtschaft. Die USA standen auch politisch dem System der Alliierten näher als den antidemokratischen Monarchien des Deutschen Reiches oder Österreich-Ungarns.
Zweitens führten die Deutschen einen gnadenlosen Unterseeboot-Krieg, auch gegen Passagierschiffe und neutrale Länder. Dabei starben auch amerikanische Bürger*innen.
Drittens fürchteten sich die Amerikaner*innen vor einer Machtübernahme Deutschlands, falls Russland aufgrund der Revolution zusammenbrechen sollte.

Info 2: US-Kriegseintritt im Zweiten Weltkrieg

Nazideutschland hatte zwei wichtige Verbündete: das faschistische Italien und Japan, das sich in Asien ebenfalls als überlegene Rasse sah. Die USA beobachteten die Angriffe Japans auf China und die Ausbreitung im südpazifischen Raum mit Sorgen. Deshalb verhängten die Vereinigten Staaten eine Wirtschaftsblockade gegen Japan, welche das Land hart traf. Als Reaktion darauf griffen japanische Fliegerverbände den US-Flottenstützpunkt Pearl Harbor auf Hawaii an. Daraufhin trat die USA dem alliierten Bündnis bei.

Der US-Kriegseintritt 1943 änderte den Kriegsverlauf entscheidend. Am 6. Juni 1944 landeten US-Truppen an der französischen Atlantikküste und befreiten schnell grosse Gebiete in Frankreich. Im Osten schlugen die sowjetischen Truppen die Nazis bei der Schlacht um Stalingrad und setzten zur Gegenoffensive an. So war Deutschland einem Zweifrontenkrieg ausgesetzt, was zur Kapitulation Deutschlands im Mai 1945 führte.

Info 3: West-Ost Konflikt und Kalter Krieg

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs waren die beiden Supermächte USA und die Sowjetunion bestrebt, eine neue Weltordnung zu schaffen. Doch bald wurde klar, dass sich die Ideologien der beiden Staaten zu sehr unterschied, um eine gemeinsame Lösung zu finden. Die USA standen für eine parlamentarische Demokratie, während die Sowjetunion eine kommunistische Diktatur war. Die Spannung zwischen den beiden Supermächten wuchs in den frühen 1950er Jahren so weit an, dass sie zwei feindliche Machtblöcke bildeten.

Im Ostblock bestimmte die UdSSR das wirtschaftliche und politische Vorgehen, während im Westblock die USA die Entwicklungsrichtung vorgab. Die Blockstaaten wurden von der jeweiligen Führungsmacht mit Wirtschaftshilfen und weiteren Vorzügen belohnt.

Vertiefung	Blockfreien-Bewegung
	Viele Staaten wollten sich keinem der beiden Machtblöcke anschliessen. Sie bildeten die sogenannte „Organisation der Blockfreien“ und bestanden vor allem aus ehemaligen Kolonien, die zu dieser Zeit ihre Unabhängigkeit erlangt hatten. Der Blockfreien-Bewegung gehörten bis zu 100 Staaten an.

Info 4: Stellvertreterkriege

Die USA fühlten sich im Kalten Krieg sehr vom Kommunismus bedroht und taten alles dafür, dass sich dieser in der Weltordnung nicht durchsetzen konnte. So griffen sie immer wieder in verschiedenen Konflikten ein, um die lokalen Kräfte im Kampf gegen den Kommunismus zu unterstützen. In sogenannten Stellvertreterkriegen wurde der Kalte Krieg in heissen Konflikten ausgetragen. Solche Stellvertreterkriege beschränkten sich jedoch nicht ausschliesslich auf die Zeit des Kalten Kriegs, sondern gingen auch danach noch weiter.

Vertiefung

Der Koreakrieg als Beispiel für einen Stellvertreterkrieg

Nachdem Korea nach dem Zweiten Weltkriegs in eine sowjetische und eine amerikanische Besatzungszone geteilt worden war, griff im Jahre 1950, nach dem Abzug der Besatzungstruppen, das kommunistische Nordkorea die Republik Korea im Süden an. Die nordkoreanischen Truppen nahmen weite Teile Südkoreas inklusive der Hauptstadt Seoul ein.

Die UNO und die USA reagierten unverzüglich und sandten UN-Truppen unter US-Führung nach Korea, um den demokratischen Teilstaat zu unterstützen. Sie drängten die kommunistischen Truppen weit in ihr eigenes Land zurück, bis schliesslich das kommunistische China mit Entsendung eigener Truppen eingriff. Nach langen Verhandlung und einem Stellungskrieg wurde die ursprüngliche Grenze wieder festgelegt und eine entmilitarisierte Zone entlang der Grenzlinie errichtet.

Geschichte; Welt nach 1945; 3. Sek / Bez / Real; USA: Konfliktherde und Beteiligung an den Kriegen des 20. Jh. — Die Vorstösse der Kriegsparteien anhand der Karte von Korea erklärt.

Vertiefung

Der Zweite Golfkrieg als Beispiel für eine amerikanische Intervention nach dem Kalten Krieg

Nachdem es bereits jahrelang Spannungen zwischen dem Irak und Kuwait gegeben hatte, eskalierte die Situation, als der Irak die von Kuwait erhaltenen Kredite für den ersten Golfkrieg gegen den Iran nicht vollständig zurückzahlen wollte. Der irakische Staatschef Saddam Hussein liess seine Truppen darauf im August 1990 in Kuwait einmarschieren und erklärte die Annexion Kuwaits.

Die internationale Gemeinschaft, darunter die USA, verurteilten den Angriff heftig und sprachen Sanktionen gegen den Irak aus. Ein Ultimatum zum Abzug wurde gestellt, aber vom Irak ignoriert. So griffen im Januar 1991 die alliierten Luftwaffen den Irak und die irakischen Truppen in Kuwait an. Später drängten US-Bodentruppen die irakischen Truppen zurück in ihr Land.