Balkankriege: Eskalation und Kriegsverbrechen in Jugoslawien
Das Wichtigste in Kürze
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs folgte eine längere Friedenszeit in Europa. Zwar gab es Spannungen im Zuge des Kalten Krieges, doch gehörten grosse blutige Konflikte der Vergangenheit an. Das änderte sich mit dem Zerfall der Sowjetunion. Im Vielvölkerstaat Jugoslawien eskalierten innere Spannungen zu einem schrecklichen Bürgerkrieg, der geprägt war von Kriegsverbrechen.
Was löste die Spannungen aus?
Welche Region wollte was durchsetzen?
Wie sieht die Situation heute aus?
Dies und Weiteres erfährst du in dieser Zusammenfassung zu den Balkankriegen!
Ursachen der Balkankriege:
Jugoslawien wurde gegen Ende des Ersten Weltkrieges gebildet. Es handelte sich dabei um einen Vielvölkerstaat mit unterschiedlichsten Identitäten, Kulturen, Sprachen und Religionen. Trotzdem war der Zusammenhalt innerhalb Jugoslawiens stark. Das vor allem dank grossem Druck von Aussen während des Kalten Krieges. Denn der politische Führer, Josip Tito, schloss sich keinem der Blöcke an und setzte sein Land damit einem grossen Druck von beiden Seiten aus.
Er setzte auf eine kommunistische Diktatur und unterdrückte alle Spannungen innerhalb seines Staates. Schliesslich starb Tito 1980 und die Sowjetunion war mit dem Jahre 1991 auch Geschichte. Der Vielvölkerstaat hatte vermehrt mit inneren Spannungen zu kämpfen und so begann Jugoslawien langsam auseinanderzubrechen.
Verlauf der Balkankriege:
Titos Nachfolger war der Serbe Slobodan Milosevic. Unter ihm wurde die Region Serbien bevorzugt und Kroatien und Slowenien, die vom europäischen Wirtschaftswachstum profitiert hatten, erklärten ihre Unabhängigkeit.
In Bosnien-Herzegowina wollten sich die ethnischen Bosnier*innen ebenso von Jugoslawien lösen, während die dort lebenden Serb*innen einen Verbleib beim jugoslawischen Staat wünschten. Es brach ein entsetzlicher, blutiger Krieg aus, der über 100.000 Todesopfer forderte.
Besonders zu erwähnen ist Srebrenica, das schlimmste Massaker in Europa nach dem Zweiten Weltkrieg. Die ethnischen Bosnier*innen flüchteten in die Stadt Srebrenica, eine UNO-Sicherheitszone. Dies hinderte aber die serbischen Truppen nicht daran, eine Mehrheit der männlichen Bosnier zu ermorden. Die Grossmächte setzten zwar 1995 einen Frieden durch, doch der Konflikt brach mit der Abspaltung Kosovos von Serbien erneut aus.
Folgen der Balkankriege:
Die Kriege hatten viele der Menschen aus Ex-Jugoslawien zur Flucht getrieben und sie fanden in anderen europäischen Staaten eine neue Heimat. Heute sind die einzelnen ethnischen Regionen unabhängig. Slowenien und Kroatien sind der EU beigetreten. Nordmazedonien und Montenegro wurden ohne Kriege unabhängig. Die Unabhängigkeit Kosovos wird bis heute von Serbien nicht akzeptiert.
In den Köpfen der Bewohner*innen der ehemaligen jugoslawischen Staaten sind die Kriegsschrecken noch präsent und die ethnischen Säuberungen bleiben unvergessen. Deshalb misstrauen auch heute noch Menschen den ehemaligen Feinden. In Den Haag wurde ein internationalerStrafgerichtshof für die in den Bürgerkriegen begangenen Verbrechen errichtet.
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Dauer:
Teil 1
Balkankriege: Eskalation und Kriegsverbrechen in Jugoslawien
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Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Wer war der politische Führer Jugoslawiens vor den Konflikten?
Josip Tito regierte als kommunistischer Diktator Jugoslawien bis zu seinem Tod im Jahre 1980.
Welche Staaten bildeten Jugoslawien?
Slowenien, Kroatien, Serbien, Montenegro, Bosnien-Herzegowina, Nordmazedonien und der Kosovo.
Was geschah in Srebrenica?
In Srebrenica wurde das grösste Massaker in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg von den serbischen Truppen an der bosnischen Minderheit angerichtet.