Das Ende des Ersten Weltkriegs brachte viel Unzufriedenheit mit sich. Das Volk wünschte sich eine Veränderung und mehr Demokratie. Die Neuerungen der Oktoberreformen von 1918 reichten den Menschen noch nicht aus. Erst mit der Novemberrevolution kam dann die grosse Veränderung: Aus dem Deutschen Reich wurde eine Demokratie: die Weimarer Republik.
Wie war die Stimmung nach dem Ersten Weltkrieg im Deutschen Reich?
Was waren die Folgen der Novemberrevolution?
Wie sah die neue Verfassung der Weimarer Republik aus?
Antworten auf diese und weitere Fragen findest Du in dieser Zusammenfassung!
Die Gründe: Ursachen zur Entstehung der Weimarer Republik
Nach der Niederlage im Ersten Weltkrieg unterzeichnete das Deutsche Reich einen Waffenstillstandsvertrag. In diesem wurde beschlossen, dass das Deutsche Reich die besetzten Gebiete wieder verlassen musste.
Die deutsche Bevölkerung forderte mehr Demokratie. Das beruhte unter anderem darauf, dass sie sich davon einen „milden“ Frieden und die Unterstützung der USA nach dem Krieg erhofften. Die Voraussetzungen einer solchen Demokratisierung wurden dann mit Oktoberreformen von 1918 geschaffen. Durch diese Reformen verlor der Kaiser an Macht über die Regierung. Das Militär und der Reichstag wurden fortan wichtiger.
Diese Staatsform nannte man parlamentarische Monarchie. Es gab noch einen Kaiser, dessen Macht wurde aber durch das Parlament begrenzt.
Doch auch diese Lösung schaffte es noch nicht, die Bevölkerung zufriedenzustellen. In der Novemberrevolution wurde durch das Volk dann der Frieden verlangt. Auch sollte der Kaiser auf seine Macht verzichten.
Vertiefung
Novemberrevolution
Während der Novemberrevolution kam es zu Aufständen in der Bevölkerung. Besonders Arbeiter*innen und Soldaten protestierten. Sie verlangten den sofortigen Frieden und dass der Kaiser von seinem Amt zurücktreten soll.
Im Anschluss kam es zum Thronverzicht des Kaisers Wilhelm II., der daraufhin ins Exil flüchtete. Überall im Reich wurden die Fürsten vertrieben und die Arbeiter- und Soldatenräte übernahmen die Führung. Die Sozialdemokraten riefen am 09. November 1918 auf dem Reichsbalkon die Weimarer Republik aus – die erste demokratische Staatsform Deutschlands.
Die Fakten: Verlauf der Entstehung der Weimarer Republik
Nach dem Abtreten des Kaisers gab es in der neuen „Deutschen Republik“ viele offene Fragen. Es gab zwei politische Fronten, die ihre Vorstellungen durchsetzen wollten.
Die Mehrheitssozialdemokratie (MSPD), unter der Führung von Friedrich Ebert, wollte die parlamentarische Demokratie umsetzen. Die Revolution sollte so schnell wie möglich abgeschlossen werden. Im Vordergrund stand die schnelle Rückkehr zu einem Zustand des Friedens im Land. Man wollte die neue Ordnung durch das Volk bestimmen lassen. Das gewählte Parlament konnte soziale Projekte in die Wege leiten.
Die Unabhängigen Sozialdemokraten (USPD) wollten die Revolution fortsetzen und ein sozialistisches Rätesystem ohne Gewaltenteilung umsetzen. Ausserdem stimmten sie für eine Volksbewaffnung und die Sozialisierung von Land und Boden.
Die Idee einer Nationalversammlung sollte dann zu einer Lösung führen. Die gewählte Versammlung sollte über die Neuordnung Deutschlands entscheiden.
Die Folgen: Die Weimarer Reichsverfassung
Die Nationalverfassung verabschiedete am 31. Juli 1919 schliesslich die Weimarer Reichsverfassung. Darin waren die folgenden demokratischen Grundwerte verankert:
Volkssouveränität: Alle Macht sollte vom Volk ausgehen. Deswegen gab es alle vier Jahre Wahlen für den Reichstag und alle sieben Jahre Wahlen für den Reichspräsidenten. Zudem konnten, zumindest theoretisch, Volksbegehren und Volksentscheide eingereicht werden, um politisch mitzuwirken.
Grundrechte: Den Menschen in der Weimarer Republik wurde zugesichert, dass sie Freiheitsrechte haben dürften. Dazu zählten zum Beispiel die Rechtsgleichheit und die freie Meinungsäusserung. Zudem wurden soziale Rechte und Pflichten für Familien, Frauen und Jugendliche eingeführt.
Gewaltenteilung: Exekutive (vollziehende Gewalt), Legislative (gesetzgebende Gewalt) und Judikative (Recht sprechende Gewalt) sollten jetzt von verschiedenen Institutionen ausgeübt werden, um die Anhäufung von Macht zu vermeiden
Vertiefung
Wahlen in der Weimarer Republik
Die Wahlen in der neuen deutschen Republik sollten nach den Grundsätzen einer geheimen, direkten, allgemeinen und gleichen Wahl abgehalten werden. Aussergewöhnlich war die Einführung des Frauenwahlrechts, das es vorher noch nicht gegeben hatte.
Es zählte jetzt nicht mehr, wer eine Mehrheit erreichen konnte. Stattdessen wurde ein Verhältniswahlrecht eingeführt. Dadurch konnte der Wille des Volks besser umgesetzt werden, weil auch kleinere Parteien ein Mitbestimmungsrecht im Reichstag hatten. Das hatte auf lange Sicht aber auch zu Problemen geführt. Weil es so viele kleine Parteien gab, war es schwierig, eine funktionierende Regierung zu bilden.
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Dauer:
Teil 1
Der Verlauf des 1. Weltkriegs und das Epochenjahr 1917
Teil 2
Der Weg in den 1. Weltkrieg: Bündnispolitik und Julikrise
Teil 3
Das Ende des 1. Weltkriegs und seine Folgen
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Optional
Teil 4
Novemberrevolution und Weimarer Reichsverfassung
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Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Was war neu an den Wahlen in der Weimarer Republik?
Die Wahlen in der neuen deutschen Republik sollten nach den Grundsätzen einer geheimen, direkten, allgemeinen und gleichen Wahl abgehalten werden. Aussergewöhnlich war die Einführung des Frauenwahlrechts, das es vorher noch nicht gegeben hatte.
Ausserdem wurde statt eines Mehrheitswahlrechts ein Verhältniswahlrecht durchgesetzt.
Was forderten die Menschen in der Novemberrevolution?
Während der Novemberrevolution 1918 kam es zu Aufständen in der Bevölkerung. Besonders Arbeiter*innen und Soldaten protestierten und verlangten den sofortigen Frieden und dass der Kaiser von seinem Amt zurücktreten soll.
Was bedeutet Gewaltenteilung?
Gewaltenteilung bedeutet, dass die Exekutive (gesetzgebende Gewalt), die Legislative (vollziehende Gewalt) und die Judikative (Recht sprechende Gewalt) von verschiedenen Institutionen ausgeübt werden sollen, um die Anhäufung von Macht zu vermeiden.