Während des 1. Weltkrieges schafften es die einzelnen Länder, ihre Bürger*innen vom Krieg zu überzeugen! Das führte dazu, dass ein Grossteil der Menschen FÜR den Krieg war und die Regierung dabei unterstützte. Doch viele wussten nichts von den Kriegsverbrechen im eigenen Land und der Gewalt, die das Militär ausübte.
Wie schaffte es der Staat, die Menschen vom Krieg zu überzeugen?
Was bedeutet Propaganda?
Die Antwort auf Deine Fragen und noch viele mehr bekommst Du in dieser Zusammenfassung.
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Info 1:Welchen Sinn hat ein Krieg?
Die Verteidigung der eigenen Kultur und des Volkes war das höchste Ziel der europäischen Länder im Krieg. Mit gezielter, emotionaler Propaganda anhand von Bildern, Filmen und Fotografien versuchten die Regierungen, die Gesellschaft von den „Vorteilen“ und der Notwendigkeit des Krieges zu überzeugen.
Wenn die Regierung aber ganz ehrlich war, dann war das eigentliche Ziel des Krieges ein anderes: Es ging um Macht.
Österreich-Ungarn hatte zum Ziel, die Stärke der Monarchie aufrechtzuerhalten und Serbien, Montenegro und Rumänien zu annektieren.
Auch Russland wollte mehr Macht im Balkan und in weiteren Regionen Europas haben.
Im Gegensatz dazu wollte Grossbritannien dafür sorgen, dass sie die stärkste Seemacht blieben und gemeinsam mit Frankreich für eine Entmachtung Deutschlands kämpfen.
Es war umstritten, ob Deutschland bereits vor dem Krieg konkrete Pläne zur Erweiterung seines Staatsgebietes hatte. Sicherlich versuchte das Land, ihre Stellung im Zentrum Europas zu sichern.
Du siehst, die einzelnen Kriegsziele waren sehr gegensätzlich. Daher gab es auch keine Bereitschaft der Länder, den Krieg zu beenden.
Info 2: Propaganda
Definition Propaganda
Der Versuch des Staates, die öffentliche Meinung zu lenken und den Bürger*innen eine positive Einstellung gegenüber dem Staat und seinen Zielen zu vermitteln.
Damit das Volk auch hinter den Zielen des Staates stand und den langen Krieg aushalten konnte, warb man bei den Bürger*innen um Vertrauen in die militärische Führung. Ausserdem stellte man den Krieg als gerecht dar. Die „Opfer“ der einzelnen Menschen wurden in den Hintergrund gerückt. Stattdessen wurde mit emotionalen Postkarten und Bildern für die Vaterlandsliebe geworben.
Vertiefung
Die deutschen Kriegsverbrechen
International wurden Deutschland und Österreich-Ungarn als Verantwortliche für den Ausbruch des Krieges gesehen. Mit dem Einmarsch in Belgien brach Deutschland Völkerrecht, da Belgien als neutral galt. Zudem kostete der Durchmarsch der deutschen Armee vielen Zivilist*innen das Leben und so war ihnen ein Ruf als brutales Regime zuteil. An der Ostfront tötete die Armee von Österreich-Ungarn allein in den ersten Kriegsmonaten ungefähr 4'000 Zivilist*innen und verwüstete ganze Dörfer. Die Deutschen waren also nicht allein – Kriegsverbrechen standen in Europa an der Tagesordnung.
Info 3: Kritik an der Kriegsideologie
Nicht alle Bürger*innen standen hinter den kriegerischen Machenschaften des Staates. So gab es immer wieder einzelne Gruppen oder Personen, die sich (öffentlich) gegen den Krieg aussprachen. In seinem Text „Politik des Gewissens“ stellt der deutsche Schriftsteller Hermann Hesse die Frage in den Raum, was es denn bringen würde, von nun an alles Ausländische und die früheren Nachbarn als Feinde zu sehen. Dem Land wäre damit nicht geholfen, schrieb Hesse.
Vertiefung
Der armenische Genozid
Während des 1. Weltkrieges kam es zu einem der schlimmsten Genozide (= Völkermord) unsere Zeit, der auch heute immer noch nicht vollständig anerkannt ist. Systematisch ermordete die türkische Regierung die armenische Minderheit im Osmanischen Reich. Teil davon war auch eine Deportationspolitik in den Süden des osmanischen Reichs – zu Fuss versteht sich. Dabei verhungerten viele. Während des Genozids starben zwischen 800'000 und 1,5 Millionen Menschen.
Wenn Du mehr zu dem Völkermord an den Armeniern und Massengewalt im Allgemeinen erfahren möchtest, kannst Du Dir die Lektion „Völkermorde und Massengewalt“ anschauen.
Mehr dazu
Lerne mit Grundlagen
Lerne in kleinen Schritten mit Theorieeinheiten und wende das Gelernte mit Übungssets an!
Dauer:
Teil 1
Imperialismus: Voraussetzungen, Ziele und Methoden
Teil 2
Der Weg in den 1. Weltkrieg: Bündnispolitik und Julikrise
Abkürzung
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Optional
Teil 3
Kriegsideologie und Propaganda
Finaler Test
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Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Was ist Propaganda?
„Propaganda“ bezeichnet den Versuch, politische Meinungen oder öffentliche Sichtweisen zu beeinflussen. Damit soll das Verhalten in eine vom Propagandisten oder Herrscher erwünschte Richtung gesteuert werden.
Warum ist Propaganda im Krieg wichtig?
Damit das Volk hinter den Zielen des Staates stand und den langen Krieg mittrug, warb man bei den Bürger*innen um Vertrauen in die militärische Führung und stellte den Krieg als gerecht dar.
Wer übte Kritik an der Kriegsideologie im 1. Weltkrieg?
Es gab es immer wieder einzelne Gruppen oder Personen, die sich (öffentlich) gegen den Krieg aussprachen. In seinem Text „Politik des Gewissens“ stellt der deutsche Schriftsteller Hermann Hesse die Frage in den Raum, was es denn bringen würde, von nun an alles Ausländische und die früheren Nachbarn als Feinde zu sehen.