Der Kontinent Afrika war schon seit der Antike ein interessantes Gebiet für die europäischen Mächte. Doch zuerst beschränkten sich die fremden Machthaber*innen nur auf den Norden und die Küstengebiete Afrikas. Im 19. Jahrhundert sollte sich dies ändern. Nach und nach begann ein gewaltsamer Wettlauf um die Gebiete des Kontinents. Mit der Kongo Konferenz (1884) sollte der Wettlauf eine Ordnung bekommen, auch wenn diese nur für europäische Menschen Vorteile hatte.
Worum ging es in der Kongo Konferenz?
Warum war der Kontinent Afrika so interessant für Europa?
Die Antwort auf diese und weitere Fragen bekommst Du in dieser Zusammenfassung.
Die Gründe: Die Entdeckung und Erforschung Afrikas
Bis ins 14. Jahrhundert waren alle Teile Afrikas, die südlich der Sahara lagen, ein weisser Fleck auf dem Globus. Heute weiss man, dass dort Stämme oder auch Stammesverbände lebten, die einen Häuptling als Herrscher hatten.
Vertiefung
Weisse Flecken
Bis ins 19. Jahrhundert wurden auf Weltkarten unerforschte Orte oder Gebiete mit Fabelwesen oder Gebirgen ausgefüllt. Als dann wissenschaftlicher gearbeitet werden sollte, ging man dazu über, diese Orte einfach weiss zu lassen.
Im 15. Jahrhundert strandeten portugiesische Seefahrer an der Westküste Afrikas, als sie den Seeweg nach Indien finden wollten. Bald wurden dort Stützpunkte errichtet. Es dauerte nicht lange und auch andere europäische Länder bauten kleine Lager. Trotzdem beschränkten sich die Niederlassungen auf die Küstenregionen. Von dort konnte man am besten handeln. Mit der Entdeckung Amerikas waren dann die Einwohner*innen Afrikas wertvolles Gut, da sie als Sklav*innen verkauft wurden. Während diesem Prozess wurden circa 15–20 Millionen Menschen vom afrikanische Kontinent verschleppt.
Erst als die Medizin fortgeschrittener war und die Europäer*innen mit vielen fremden Krankheiten besser umgehen konnten, begannen sie, Zentralafrika zu erforschen. 1788 wurde dann auch dieAfrican Association in London gegründet,eine wissenschaftliche Gesellschaft zur Erforschung Afrikas. Bald folgten ähnliche Institutionen in anderen europäischen Städten und immer mehr Forscher*innen wollten den Kontinent besuchen. Sie hatten dabei aber nicht nur wissenschaftliches Interesse, sondern wollten oft auch ihre Karriere voranbringen. Nicht selten wurden die Forschenden nämlich Kolonialbeamte. Dabei darfst Du nicht vergessen, dass die geschriebenen Berichte meistens von den rassistischen Vorstellungen der weissen Europäer*innen geprägt war.
Die Fakten: Die Kongo-Konferenz
Mit dem Zeitalter des Imperialismus begann auch ein Wettlauf um die noch „freien“ Gebiete in Afrika. Frei bedeutet dabei nicht, dass dort vorher noch niemand gelebt hat! Aber für die Europäer*innen zählten nur die Besitzansprüche anderer europäischer Herrscher und Herrscherinnen, die Wünsche und Bedürfnisse der Ureinwohner*innen wurden einfach ignoriert. Innerhalb von 20 Jahren waren alle Gebiete auf dem Kontinent verteilt. Dieser Vorgang wird auch als Gerangel um Afrika bezeichnet.
Bis ins 19. Jahrhundert hatte Grossbritannien eindeutig die stärkste Seemacht auf der Welt. Doch andere europäische Länder wollten diese streitig machen. Viele Länder wollten mehr Gebiete auf dem afrikanischen Kontinent haben. Denn um 1880 war die Wirtschaft in Europa schwach. Da schien es den Staatsmännern einleuchtend, billige Rohstoffe und Arbeitskräfte aus Afrika zu importieren. Eine zweite Besetzungsrunde begann. Auch diese lief nicht freiwillig ab. Viele Verträge wurden nur in europäischer Sprache geschrieben, die die Häuptlinge natürlich nicht verstanden. Da kommt zurecht die Frage auf: Wie fair kann so ein „Vertrag“ überhaupt sein?
Um eine Ordnung in diesen „Wettlauf“ zu bringen, lud Deutschland 13 europäische Staaten zur sogenannten Kongo-Konferenz nach Berlin ein. Bei dem Treffen, das 1884 stattfand, entschieden die Staatsmänner, dass eine Kolonialmacht dann Anspruch auf ein Gebiet hat, wenn sie die vollständige Kontrolle darüber hatte. Andere durften dem Land diese Kontrolle nicht streitig machen. Was die Bewohner*innen des afrikanischen Kontinents davon hielten, das war den Europäern egal.
Die Folgen: Afrika und seine Bewohner*innen werden ausgenutzt
Es dauerte nicht lange, bis beinahe ganz Afrika unter den europäischen Mächten aufgeteilt war. Diese bedienten sich nun an Rohstoffen wie Kautschuk und Elfenbein sowie an Bodenschätzen, zum Beispiel Diamanten. Ausserdem handelten sie mit Sklav*innen und nutzten die neuen Absatzmärkte aus. Das bedeutete, dass teure, verarbeitete Waren aus Europa in Afrika verkauft wurden und damit viel Geld verdient wurde. Denn den freien Zugang zur Wirtschaft und die gesamte Macht darüber hatten sie sich durch ihre unfairen Handelsregelungen gesichert.
Die Einheimischen wurden dabei völlig ausgenutzt. Man verdrängte ihre Kultur, ihre Lebensweisen und ihre Sprachen. Oft waren die Menschen nicht immun gegen Krankheiten, die die Kolonialisten einschleppten, und starben daran.
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Teil 1
Imperialismus: Voraussetzungen, Ziele und Methoden
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Teil 3
Kongo-Konferenz und Aufteilung Afrikas
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Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Wann fand die Kongo Konferenz statt?
Die Kongo Konferenz fand 1884 in Berlin statt.
Was war die Kongo Konferenz?
Bei der sogenannten "Kongo Konferenz" versammelten sich 13 europäische Staatsmänner in Berlin und teilten die Gebiete Afrikas als Kolonien unter sich auf.
Warum wurde Afrika in Kolonien aufgeteilt?
Der Kontinent hatte besonders viele Rohstoffe. Die Kongo Konferenz diente dazu, Afrika unter den einzelnen Kolonialmächten aufzuteilen.