Die Aufklärung war ein wichtiger Wendepunkt in der Neuzeit und führte zur Modernisierung von einigen Bereichen. Es gab einige bedeutende Vertreter dieser Reformbewegung, die für verschiedene revolutionäre Ideen und Ziele einstanden.
Was waren die Ziele der „Aufklärer“?
Wie und auf was hat sich die Aufklärung ausgewirkt?
Was genau war die Aufklärung eigentlich?
Auf diese und weitere spannende Fragen findest du in dieser Zusammenfassung die Antworten.
Info 1: Definition
Die Aufklärung war eine kulturelle Reformbewegung im 17. und 18. Jahrhundert, deren Anhänger*innen das Denken und Handeln nach Vernunft durchsetzen wollten. Für Immanuel Kant (1784) ist die Aufklärung der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten (Nicht-Aufbringen von Mut) Unmündigkeit (Nicht-Benutzen des eigenen unbeeinflussten Verstandes).
Der Wahlspruch der Aufklärung war: „Sapere aude!" (Habe den Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!). Die Aufklärung entwickelte sich zu einer pädagogischen Bewegung mit bestimmten Zielen.
Info 2: Ursprung und Ziele
Einige Gelehrte des 17. Jahrhunderts galten als Vorläufer der Aufklärung, sie hatte keinen genauen Entstehungsort oder -zeitpunkt. Die Aufklärung entwickelte sich in der Mitte des 17. Jahrhunderts in ganz Europa, indem mehrere Gelehrte sich von überholten Traditionen und Glaubenssätzen abwendeten und entschieden, die Umwelt eigenständig zu erkunden, zu verstehen und zu nutzen.
Sie machten von naturwissenschaftlichen Methoden Gebrauch (Empirismus), durch die sie beeindruckende Erfindungen erwirkten und revolutionäre Naturgesetze verfassten.
Vertiefung
Beispiele für bahnbrechende Erkenntnisse und Erfindungen
Der Holländer Christian Huygens machte bedeutende Fortschritte im Bau von immer besseren Uhren, Mikroskopen und Fernrohren.
Isaac Newton (englischer Mathematiker und Physiker) brachte die bedeutenden physikalischen Gesetze zur Bestimmung des Verhältnisses von Körpern und Kräften heraus (Gravitation, Trägheitsprinzip, Aktionsprinzip, Wechselwirkungsprinzip).
Das Ziel der Aufklärung war es, den Menschen den Weg aus der Dunkelheit (ihrer Unwissenheit) zum Licht der Erkenntnis zu weisen. Dafür mussten sich die Menschen von vorhandenen Vorurteilen und der Bevormundung alt herkömmlicher Autoritäten verabschieden. Sie sollten gänzlich ihrer Vernunft vertrauen und sich selbstständig von allen Lebensbereichen ein Bild machen (auch von Kirche und Staat).
Die konkreten Ziele waren:
Die Entwicklung der Menschen zu kritischen und selbstbewussten Bürger*innen
Die Duldung anderer Meinungen, Sichtweisen und Glaubensansätze
Die Gleichheit der Menschen (Abschaffung der Ständeordnung)
Die freie Produktionsentwicklung
Eine vielfältige und vom Staat kontrollierte Schulbildung
Die Erziehung aller Menschen zu Mündigkeit und Humanität
Info 3: Verbreitung
Die aufklärerischen Gedanken und Ideen verbreiteten sich in ganz Europa und auch in Nordamerika durch gesellschaftlichen Austausch in Debattierclubs, Kaffeehäusern und Salons.
Info 4: Auswirkungen
Die Ziele der Vertreter*innen der Aufklärung konnten nur teilweise erreicht werden. Die Regierungen des 18. Jahrhunderts kamen einigen ihrer Forderungen und Vorschläge nach, doch das Prinzip des Untertanenstaats mit der Unantastbarkeit der monarchischen Gewalt blieb bestehen (daher spricht man auch von Reformabsolutismus bzw. aufgeklärtem Absolutismus).
In einigen Ländern (Preussen, Österreich, Russland) wurden aber Modernisierungsmassnahmen in der Wirtschaft, dem Bildungs- und dem Rechtssystem ergriffen.
Wissenschaft
Die Wissenschaft entwickelte sich während der Aufklärung enorm weiter. Es wurden immer mehr vielfältige Erkenntnisse aus den unterschiedlichsten Bereichen (hohe Mathematik, technische Erfolge im Strassen- und Bergwerkbau etc.) gewonnen.
Politik und Staat
Einige bedeutende Philosophen der Aufklärung entwickelten Staatstheorien, mit denen sich Herrschaft vernunftgemäss erklären liess.
Thomas Hobbes: Hobbes war der Ansicht, dass ein starker Herrscher, der durch das staatliche Gewaltmonopol den „Kampf aller gegen alle" verhindern kann, dringend notwendig sei. Darauf würde aufgrund des Selbsterhaltungstriebs die freiwillige Unterwerfung der Bürger*innen folgen.
John Locke: Ihm zufolge ist der Naturzustand der Menschen staatenlos. Lockes Vertragstheorie lieferte Gründe, warum sich die Menschen dennoch selbst Gesellschaftsverträge und Regierungen gaben. Der Staat war zum Schutz der menschlichen Naturrechte verpflichtet. Die wichtigsten der von Geburt an zustehenden Naturrechte waren, das eigene Leben führen zu können bzw. zu dürfen, persönlich frei zu sein und erworbenes Eigentum zu besitzen.
Auch hinsichtlich der Ausübung der staatlichen Gewalt hatten einige Vertreter unterschiedliche Ansätze. Die bekanntesten Ideen kamen von Locke (Wahlrecht ausschliesslich für besitzende Bürger), Charles de Montesquieu (Gewaltenteilung: Legislative, Judikative, Exekutive) und Jean-Jacques Rousseau (Volkssouveränität: demokratisches Prinzip der Abstimmung über Gesetze vom Volk).
Ein weiterer wichtiger Vertreter der Aufklärung war Voltaire. Er übte Kritik am Absolutismus und an der Feudalherrschaft und galt als Wegbereiter für die Französische Revolution. Er war sich sicher, dass die Kluft zwischen Arm und Reich niemals verschwinden wird, setzte sich aber für die Gleichbehandlung aller Bürger*innen vor Gesetz ein.
Vertiefung
Wer waren die „Aufklärer“?
Ein Grossteil der Vertreter der Aufklärung waren Juristen und Ärzte aus der gehobenen Gesellschaftsschicht. Aber auch viele Frauen engagierten sich aktiv an der Reformbewegung, indem sie Beiträge für die neu eingeführten Zeitschriften schrieben, sie sich vorlasen und darüber debattierten.
Das führte auch zu einem Anstieg der Anzahl von schriftlichen Veröffentlichungen im 18. Jahrhundert. Und das, obwohl bisher nur wenige Bürger*innen lesen oder schreiben konnten!
Mehr dazu
Lerne mit Grundlagen
Lerne in kleinen Schritten mit Theorieeinheiten und wende das Gelernte mit Übungssets an!
Dauer:
Teil 1
Christianisierung Europas und die Grundlagen des Christentums
Teil 2
Frühkapitalismus: Aufkommen des Handels
Teil 3
Luther und die Ausbreitung der Reformation
Teil 4
Neues Weltbild und Wandel der Gesellschaft
Abkürzung
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Optional
Teil 5
Aufklärung: Wendepunkt und Modernisierung
Finaler Test
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Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Was war die Aufklärung?
Die Aufklärung war eine kulturelle Reformbewegung im 17. und 18. Jahrhundert, deren Anhänger*innen dem vernunftgemässen Denken und Handeln Geltung verschaffen wollten.
Die Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit (Immanuel Kant, 1784).
Wie hiessen die berühmtesten Vertreter der Aufklärung?
John Locke, Immanuel Kant, Jean-Jacques Rousseau, Voltaire und Charles de Montesquieu
Wo hat die Aufklärung ihren Ursprung?
Die Aufklärung hat keinen bestimmten Entstehungsort. Sie entwickelte sich in ganz Europa durch die gesellschaftliche Verbreitung aufklärerischer Gedanken und Ideen.