Das absolutistische Frankreich: Louis XIV. und Versailles
Das Wichtigste in Kürze
König Ludwig XIV. leitete den Absolutismus in Frankreich ein. Er ist eine berühmte Persönlichkeit in der Geschichte Frankreichs und seine Alleinherrschaft mit all ihren damaligen Erfolgen und Tücken bleibt unvergessen.
Warum bezeichnete Ludwig XIV. sich als „Sonnenkönig“?
Was für eine Bedeutung hatte das Schloss Versailles?
Wie sah der Verwaltungsapparat des französischen Staates aus?
In dieser Zusammenfassung findest du Antworten auf all diese spannenden Fragen und noch auf viele weitere!
Info 1: Der Sonnenkönig Ludwig XIV.
Ludwig XIV. wurde 1661 mit nur 23 Jahren König von Frankreich. Seine Herrschaft dauerte bis zu seinem Tod im Jahr 1715. Unterstützt wurde er von den Adligen und Bürger*innen, da sie sich nach all den (Bürger-)Kriegen nach Ruhe und Frieden sehnten. Durch den Erfolg im Dreissigjährigen Krieg hatte der König die Möglichkeit, seine Macht nach innen und aussen auszuweiten.
Ludwig XIV. versuchte Ruhm und Ansehen bei allen europäischen Fürsten zu erlangen. Direkt zu Beginn seiner Herrschaft übernahm er alleinig die Staatsgeschäfte von den Ministern. Er bezeichnete sich als „Sonnenkönig“. Er sah sich als Sonne, die im Mittelpunkt von allem anderen stand und um den sich alles drehte. Als absolutistischer Herrscher änderte er die Staatsverwaltung, die Gesellschaft und die Wirtschaft ab.
„L'état c'est moi“ („Der Staat bin ich“) war ein Ausspruch Ludwigs XIV.
Info 2: Die königliche Residenz
Der Hof bildete den Mittelpunkt des Staates. Zur Machtdemonstration beauftragte er den Bau eines Schlosses in Versailles, was später viele fürstliche Residenzen in Europa prägte. Das Schloss Versailles galt als Zentrum der Macht. Dorthin kamen alle Menschen, die am Schimmer und der Herrschaftsgewalt des Königs Anteil haben wollten (Hofadel, Offiziere, Staatsbeamte, ausländische Gesandte, Künstler).
Der König führte dort umständliche Umgangsformen ein, welche das Ansehen jedes Einzelnen bestimmten. Die Handlungen des Königs waren grösstenteils streng durchgeplant und wurden zur Staatszeremonie (z.B. das Aufstehen oder zu Bett gehen des Königs).
Es wurden luxuriöse Feste abgehalten, an denen der Hofstaat glänzte und der König seinen feinen Lebensstil präsentierte. Der Adel, der in vergangenen Zeiten die königliche Herrschaft bedrohte, kämpfte nun um seine Gunst. Diese brauchten sie nun, um in der Rangfolge und im Ansehen aufsteigen zu können.
Von grosser Bedeutung waren die Hofdamen und Geliebten des Königs, die sogenannten „Mätressen“, da sie die Verteilung von Ehrungen und Stellungen beeinflussten. Sie trafen sich zum „Salon“, an dem Berühmtheiten teilnahmen und diskutierten.
Info 3: Unterteilung der Gesellschaft in Stände
Adel, Klerus und Dritter Stand waren die drei Stände, in die die französische Gesellschaft unterteilt wurde. Diese Unterteilung der Gesellschaft wird auch Ständegesellschaft genannt. Der Klerus bestand aus Geistlichen der römisch-katholischen Kirche. Zum Dritten Stand gehörten reiche Bürger*innen, die Bauernschaft sowie Tagelöhner*innen.
Der Adel und der hohe Klerus waren die führende Schicht und machten zwei Prozent der Bevölkerung aus. Die führende adelige Schicht wurde auch als Aristokratie bezeichnet. Diese Schicht genoss folgende Vorteile:
Vorrechte
frei von Steuerabgaben
erhielten Abgaben von untergeordneten Bauern
Rechtfertigung ihres geistlichen Status durch den göttlichen Willen
Die stetig steigenden Ausgaben des Königs wurden durch neue Steuern, Leihgaben reicher Bürger*innen, dem Verkauf von Ämtern und Titeln und der Verpachtung vom Recht auf Steuereinzug finanziert. Auf den „Amtsadel“ konnte der König bei seinen Regierungsgeschäften zurückgreifen.
Info 4: Der Alleinherrscher und seine kleine Verwaltung
Der absolutistische Staat hatte einen kleinen Verwaltungsapparat. Der König regierte grösstenteils eigenständig, mit ca. 1.000 Personen an seiner Seite (darunter Minister, Räte, Sonderbeauftragte, direkte Vertreter, Beamte und Schreiber). Er hatte die höchste gesetzesausführende, gesetzgebende und richterliche Gewalt inne.
Bei vielen Angelegenheiten fehlte im 17. Jh. aber einfach noch eine staatliche Regelung:
Die entmachteten Adligen waren als Grundherren auf ihren eigenen Ländereien weiterhin frei und selbstbestimmt.
Kirche, Städte und Ständeversammlungen schützten ihre alten Privilegien vor königlichem Einfluss.
Der König war auf seine Beamten angewiesen, da er sich bei seinen Entscheidungen auf deren Informationen verlassen musste
Info 5: Die grosse Militärmacht
In der zweiten Hälfte des 17. Jh. errichtete Frankreich die grösste Armee Europas. Sie bestand aus 400'000 Soldaten, darunter auch viele Söldner aus unterschiedlichen Kantonen der Eidgenossenschaft. Die riesige Armee bildete das wichtigste Fundament für Ludwigs XIV. Herrschaft, denn sie brachte ihm folgende Vorteile:
Vermeidung von oppositionellen Aufständen bzw. Auflehnungen im eigenen Land
Durchsetzung der Machtansprüche gegenüber den anderen Staaten Europas
Ein Nachteil der grossen Armee war, dass die vielen Menschen der Wirtschaft des Landes fehlten. Ausserdem waren die Waffen, die Verpflegung und die Unterkünfte unfassbar teuer. Zu Friedenszeiten machten sie gut ein Drittel der Staatsausgaben aus, in Kriegszeiten sogar zwei Drittel.
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Das absolutistische Frankreich: Louis XIV. und Versailles
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Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Warum bezeichnete Ludwig XIV. sich als "Sonnenkönig"?
König Ludwig XIV. sah sich als Sonne, als Mittelpunkt, um den sich alles drehte.
Welche Bedeutung hatte das Schloss Versailles?
Das Schloss Versailles galt als Zentrum der Macht. Dorthin kamen alle Menschen, die an der Macht, dem Ruhm und dem Glanz des Königs teilhaben wollten.
Was waren die drei Stände, in die die französische Gesellschaft unterteilt wurde?