Absolutismus und Monarchie als neue Herrschaftsform
Das Wichtigste in Kürze
Die Kombination aus Monarchie und Absolutismus stellte nach den mittelalterlichen Monarchien die neue Herrschaftsform dar. Dies hatte mehrere Auswirkungen auf die Gesellschaft und vor allem auch auf die Politik. In dieser Zusammenfassung findest du Antworten auf spannende Fragen, wie:
Was bedeuten die Begriffe Absolutismus und Monarchie?
Warum veränderten sich die Monarchien hin zum Absolutismus?
Welche Auswirkungen hatte die neue Herrschaftsform?
Info 1: Definitionen
Definition monarchie
Der Begriff Monarchie beschreibt eine Herrschaftsform, bei der eine Einzelperson die Macht besitzt. Diese Person erhält die Macht meist durch Erbfolge oder Wahl. Normalerweise ist ihre Amtsdauer unbegrenzt, also lebenslänglich. Die Herrschaft wird grösstenteils religiös begründet, man spricht dann auch von Gottesgnadentum.
Definition absolutismus
Unter Absolutismus ist eine Regierungsform gemeint, bei der eine Einzelperson herrscht. Diese Person strebt nach zentralisierter Macht und uneingeschränkter, von Gott hergeleiteter Herrschaft.
Absolutismus bezeichnet jedoch auch die Epoche, als absolute Monarchien weit in Europa verbreitet waren.
Info 2: Ursachen der absolutistischen Monarchien
Die europäischen Monarchien veränderten sich im Laufe des 16. und 17. Jahrhunderts. Die Monarchen wollten nicht länger den Strukturen des Mittelalters folgen, bei denen ihr Lebens- und Herrschaftsstil von viel persönlichem und direktem Kontakt zur Bevölkerung und nur wenigen amtlichen Tätigkeiten geprägt war. Die Fürsten wurden zu strengen Amtspersonen mit folgenden Merkmalen:
Sie waren von einer Ordnung umgeben, die sie bestimmte
Sie regierten weit weg von den Untertanen (ausserhalb der Stadtkerne)
Sie sahen sich als „dem Göttlichen nahe“ (Gottesgnadentum)
Wegen der Spaltung der Christen in Katholiken und Protestanten kam es in ganz Mittel- und Westeuropa zu blutigen Bürger- und Religionskriegen. Diese Kriege brachten einen Grossteil Europas in eine Notlage und schadeten den Herrschern in den jeweiligen Ländern. Aus diesem Grund wurde der Wunsch nach einer starken Zentralgewalt immer stärker. Diese Staatsgewalt sollte Konfliktlösungen durchsetzen und für Ruhe und Ordnung sorgen können. Dafür mussten die Fürsten als Repräsentanten des Staates eine übergeordnete Position einnehmen.
Vertiefung
Vergleich zu vorherigen Machtverhältnissen
Auch vorher gab es bereits in einigen Ländern eine einheitliche Staatsgewalt. Im Mittelalter war die Herrschaft jedoch dezentral auf den Adel und die Kirche verteilt.
Info 3: Verbreitung der absolutistischen Monarchien
Die absolutistische Monarchie war zwischen dem Ende des Dreissigjährigen Kriegs und der Französischen Revolution die am weitesten verbreitete Herrschaftsform in Europa.
Info 4: Auswirkungen der absolutistischen Monarchien
Unruhen und Aufstände
Die Stärkung der Macht des Königs führte zu Unruhen in den Reihen der Adligen. Sie fürchteten um ihre Vorrechte und beteiligten sich deshalb an einigen Aufständen.
Auch die etlichen Volkserhebungen übten Druck auf die Monarchen aus. Ihre Angriffe galten jedoch nicht dem König selbst, sondern seinen jeweils örtlichen Repräsentanten. Diese trieben Steuern und Abgaben ein, zogen die Truppen ein oder verhafteten wahllos Bürger*innen.
Deshalb fingen beispielsweise die französische Bauernschaft damit an, Steuerbüros auszurauben und Wägen mit beschlagnahmten Getreide in die Gräben zu schmeissen. Der Absolutismus konnte sich aber dennoch durchsetzen.
Merkantilismus
Die machtvolle französische Regierung legte nun den Fokus stärker auf die Wirtschaft. Jean-Baptiste Colbert erhielt umfassende Vollmachten von König Ludwig XIV. und sollte damit die Staatsfinanzen bereinigen. Er versuchte mithilfe von Investitionen in die Wirtschaft, die Staatseinnahmen zu erhöhen. Denn gute wirtschaftliche Verhältnisse brachten dem Staat hohe Steuereinnahmen und günstige Kredite ein.
Er liess Manufakturen bauen, damit mehr und schneller produziert werden konnte. Ausserdem führte er Schutzzölle ein, die den Absatz der vor Ort hergestellten Waren unterstützten. Seine planmässige staatliche Wirtschaftspolitik (Merkantilismus) machte Frankreich zwar zur Wirtschaftsmacht, dennoch konnten die Staatsschulden dadurch nicht vermindert werden.
Definition Merkantilismus:
Beim Merkantilismus handelt es sich um eine staatliche Wirtschaftspolitik mit dem Ziel, die eigene nationale Wirtschaftskraft zu steigern. Dabei werden Staatsfinanzen und Handel als entscheidend für den Machtzuwachs des Staates betrachtet.
Definition Schutzzölle:
Es handelt sich dabei um eine wirtschaftspolitische Massnahme. Es wird ein Zoll zum Schutz der heimischen Wirtschaft und deren Absatz eingeführt. Schutzzollpolitik ist das Gegenstück zur liberalen Freihandelspolitik.
Kunst und Wissenschaft als Instrumente des Königs
Der König machte sich auch die Bereiche Kunst und Wissenschaft zunutze. Er bezahlte Künstler und Schriftsteller dafür, seine Herrschaft zu loben und zu idealisieren. Auch die Sprache sollte der Politik dienlich sein. So sollte Französisch an die Stelle von Latein gestellt werden und Weltgeltung über jegliche andere Sprachen erhalten. Französisch wurde zu einer einheitlichen und gehobenen Sprache.
Vertiefung
„Académie française"
In der 1634 gegründeten „Académie française" arbeiteten Sprachwissenschaftler daran, die Sprache sicher, sauber und für Wissenschaft und Kunst verwendbar zu machen.
Die gehobene Sprache des Hofes und der gebildeten Bevölkerung wurde zur Regel und hat bis heute Auswirkungen auf die französische Sprache.
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Dauer:
Teil 1
Absolutismus und Monarchie als neue Herrschaftsform
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Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Was ist eine Monarchie?
Eine Monarchie ist eine Herrschaftsform, bei der ein Einzelner durch Wahl oder Erbfolge die Macht erhält. Die Amtsdauer der herrschenden Person ist lebenslänglich und wird meist religiös begründet (Gottesgnadentum).
Welche Ursachen hatte der Absolutismus?
Zum Absolutismus kam es unter anderem, da die blutigen Bürger- und Religionskriege in Mittel- und Westeuropa den Wunsch nach einer starken Zentralgewalt weckten. Diese Zentralgewalt sollte zur Konfliktlösung beitragen und für Ruhe und Ordnung sorgen.
Welche Auswirkungen hatte die Einführung des Absolutismus?
Die Einführung des Absolutismus führte zu Aufständen der Adligen, zu Volkserhebungen, zum Merkantilismus sowie wurden Kunst und Wissenschaft zu Instrumenten des Königs gemacht.