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Reformation in der Eidgenossenschaft

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Zusammenfassung

Reformation in der Eidgenossenschaft


​​Das Wichtigste in Kürze

Der Reformator Luther beeinflusste mit seiner Lehre auch andere Menschen. Zwei davon trieben die Reformation in der Schweiz voran: Zwingli und Calvin. Diese verbreiteten ihre Ansichten in der Eidgenossenschaft. Während sich der Calvinismus vorwiegend in der Westschweiz ausbreitete, wurden Zwinglis Ansichten vorallem in der Deutschschweiz verbreitet. Da es fortan drei Konfessionen gab, führte das überall in der Eidgenossenschaft zu konfessionellen Konflikten. 


Wer war Zwingli und was waren seine Ansichten?

Wie verbreitete sich die Reformation in der Schweiz?


Antwort auf diese und viele weitere Fragen erhältst Du in der folgenden Zusammenfassung.


Die Gründe: Ursachen der Reformation in der Eidgenossenschaft 

Die Reformation war in Deutschland mit Luther in vollem Gange. Davon blieb auch die Schweiz nicht verschont. Vor allem Ulrich Zwingli, der durch sein Studium mit den Schriften von Luther in Kontakt kam, teilte seine Kritik. Er verbreitete seine Ansichten und stiess vor allem in Zürich auf viel Unterstützung. Daneben gab es noch Jean Calvin, der ebenfalls eine Reform der Kirche wünschte. 


Zur Person von Ulrich Zwingli  (1484-1521)

Porträt von Ulrich Zwingli


Ulrich Zwingli stammte aus Toggenburg und studierte Theologie in Basel und Wien. Er kam dann als Pfarrer nach Glarus. Seine Ansichten waren folgende:

  • Das Christentum sollte zu einem moralisch besseren Menschen beitragen.
  • Das Söldnerwesen sollte abgeschafft werden.
  • Staat und Kirche gehören zusammen, wobei der Staat die Reformen der Kirche politisch durchsetzen sollte. 
  • Einführung der Priesterehe
  • Ablehnung der Heiligenverehrung und Zweifel am Fegefeuer


Zur Person Jean Calvin (1509-1564)

Wie Zwingli wollte auch Calvin eine Reform der Kirche. Er wurde 1541 zum Vorsteher der Genfer Kirche und verbreitete von dort aus seine Lehre, die später Calvinismus genannt wurde. Seine Ansichten waren folgende:

  • Die weltliche Obrigkeit muss die christliche Lehre durchsetzen. Weigert sie sich oder ist sie ungerecht, dann ist Widerstand Pflicht.
  • Glaube an die Prädestinationslehre
  • Der Glaube ist ein Zeichen der Gnade Gottes. 

Porträt von Jean Calvin




Definition Prädestinationslehre:
Die Auffassung von Luther und Calvin, dass von Beginn feststeht, wer von Gott zum Heil oder zur ewigen Verdammnis bestimmt sei.


Gemeinsame Auffassungen

Luther, Zwingli und Calvin vertraten auch einige gemeinsame Auffassungen: 

  • Die Menschen erlangt allein aufgrund ihres Glaubens das Seelenheil. 
  • Die einzige Autorität in Glaubensfragen ist die Bibel. 
  • Jede gläubige Person kann die Schrift auslegen und die christliche Botschaft verkünden. 


Die Fakten: Verlauf der Reformation in der Schweiz 

In der Schweiz gab es zwei Zentren, von denen aus sich die Reformation ausbreitete: Zürich und Genf. Grund dafür waren die Reformer Zwingli und Calvin, die in diesen beiden Städten aktiv waren. 


Ausbreitung der Reformation in der Deutsch- und Westschweiz

Zwinglis Ansichten kamen bei der Zürcher Bevölkerung gut an. Vor allem die Abschaffung des Söldnerwesens sahen Handwerker*innen und Kaufleute positiv, da die Stadt zahlreiche junge Männer durch den Kriegsdienst verlor. Im Jahr 1525 war die Reformation in Zürich abgeschlossen. Von da aus verbreitete sie sich auf andere Städte wie Schaffhausen, St. Gallen, Basel und Bern. Später kamen weitere Städte dazu. Das führte zu Spannungen mit den katholischen Kantonen. 


In der Westschweiz war es Calvin, der eine Erneuerung der Kirche vorantrieb. Dazu gründete er auch eine Akademie, woraufhin die Einwohnerzahl in Genf enorm anwuchs. Seine Ansichten schafften es jedoch nicht bis in die Deutschschweiz. Dort verhinderte die Kirchenpolitik der Fünf Orte, dass sich seine Lehre durchsetzte. 



Definition Fünf Orte:
Unter den Fünf Orten versteht man die fünf katholischen Orte Uri, Schwyz, Unterwalden (heute: Nidwalden), Zug und Luzern.


Konfessionelle Konflikte

Nicht immer verlief der Wunsch nach Reform der Kirche friedlich. Spannungen gab es zwischen katholischen und reformierten Kantonen. So marschierten Zürcher Truppen 1529 Richtung Innerschweizer Kantone, woraufhin es fast zum Krieg kam. Der Legende nach konnte der Kampf jedoch im letzten Augenblick verhindert werden. Dieses Ereignis wird „Kappeler Milchsuppe“ genannt, da es bei Kappel am Albis stattfand und sich die Truppen beider Seiten mit einer gemeinsamen Milchsuppe versöhnten. 


Im Jahr 1531 kam es dann doch zum Krieg. Zwingli begleitete die Zürcher Truppen und kam wie viele andere ums Leben. 


Zürich und Genf wurden dann dank ihrer theologischen Lehrstühle auch zu Zufluchtsorte für ausländische Flüchtige. So flüchteten zahlreiche Anhängerinnen und Anhänger des Calvinismus nach Zürich und Genf, als dieser in Frankreich, England, den Niederlanden und in Osteuropa verboten wurde. Calvinistische Flüchtlinge aus Frankreich wurden „Huguenots“ genannt. Daher kommt der Begriff der Hugenotten


Umgestaltung der Kirche

Sowohl Calvin als auch Zwingli waren der Ansicht, dass Schmuck oder Heiligenbilder in der Kirche unnütz seien und nur vom Abendmahl oder der Predigt ablenken würde. Aus diesem Grund kam es schweizweit zu Bilderstürmen in Kirchen. 


Von drei auf zwei Konfessionen

Bis zum Jahr 1566 gab es in der Eidgenossenschaft drei verschiedene Konfessionen: Katholik*innen, Reformierte nach Calvin und die Reformierten nach Zwingli. Das änderte sich mit einem gemeinsamen Bekenntnis: dem Confessio Helvetica Posterior. Mit diesem gemeinsamen Glaubensbekenntnis gab es fortan nur noch zwei Konfessionen in der Schweiz. Während die fünf Orte, Solothurn und Freiburg katholisch blieben, waren die restlichen Gebiete mehrheitlich reformiert.


Die Folgen der Reformation in der Schweiz 

Die Reformation zog zahlreiche Folgen nach sich. Zu den drei wichtigsten gehören die folgenden:

  • Der Dreissigjährige Krieg: Ohne Reformation hätte es den Dreissigjährigen Krieg nicht gegeben. Vielleicht hätte es dafür einen anderen Krieg gegeben, er wäre jedoch nicht zwischen Katholik*innen und Reformierten ausgetragen worden.

  • Religiöse Toleranz: Der Dreissigjährige Krieg konnte nur beendet werden, wenn man den Glauben der Gegenseite tolerierte. 

  • Unterschiedliche Feiertage: Durch die Reformation gingen einige Feiertage verloren. So wird beispielsweise der Feiertag Fronleichnam nur in den überwiegend katholisch geprägten Kantonen der Schweiz gefeiert.






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Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Wer war Ulrich Zwingli?

Was versteht man unter den Fünf Orten?

Was ist die Prädestinationslehre?

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