Die Sperrung des Landwegs nach Osten durch das Osmanische Reich führte zu zahlreichen Entdeckungsfahrten im 15. Jahrhundert. Seefahrer wie Kolumbus, Magellan oder Vasco da Gama suchten nach einer Seehandelsroute nach Ostasien und entdeckten dabei zahlreiche weitere Orte und Kontinente. Mit den Entdeckungen fremder Völker kam es jedoch auch zu Machtansprüchen und Ausübung von Gewalt durch die Entdeckenden.
Wie kam es zu den Entdeckungsreisen?
Wer unternahm sie und was wurde entdeckt?
Welche Folgen hatten die Entdeckungsreisen langfristig?
Auf diese und viele weitere interessante Fragen erhältst Du in der folgenden Zusammenfassung eine Antwort.
Die Gründe: Ursachen für die Entdeckungsreisen
Wie kam es dazu, dass das 15. Jahrhundert als das Jahrhundert der Entdeckungsreisen in die Geschichte einging? Einer der wichtigsten Gründe meines Erachtens war, dass der Handel mit dem Osten gestört wurde. Das war im Jahr 1453, als Konstantinopel erobert wurde und sich die Macht des Osmanischen Reichs dort ausbreitete.
Das Osmanische Reich sperrte dann den Landweg nach Osten. Die Adligen in Europa jedoch wollten nicht auf ihre Luxusgüter aus Fernost verzichten. Dazu gehörten Gewürze, Seide und Teppiche, aber auch Gold und Edelsteine.
Das führte dazu, dass man sich eine Alternative suchte, wie man trotz der osmanischen Sperre nach Osten gelangen kann, um den Handel wieder ermöglichen zu können. Deshalb begannen im 15. Jahrhundert zahlreiche Menschen aus Europa, Entdeckungsreisen zu unternehmen. Damit begann auch das Zeitalter der europäischen Ausdehnung.
Mit dem vermehrten Entdecken fremder Orte kamen dann weitere Gründe dazu, Entdeckungsfahrten zu unternehmen. Dazu gehörten unter anderem der Wunsch nach mehr Land, Macht und Einfluss in der Welt. Selbst der Papst hatte ein Interesse an der Eroberung der Welt, da so der christliche Glaube verbreitet werden konnte.
Die Fakten: Die Entdecker
Es gab zahlreiche Personen, die neue Orte und sogar Kontinente entdeckten. Zu den berühmtesten Seefahrern gehörten Menschen aus den Entdeckernationen Portugal und Spanien, die sich damals die Welt teilten.
Im 16. Jahrhundert folgte dann England, das zur grossen Seemacht anwuchs. Auch Frankreich, Russland und die Niederlande machten mit.
Im Folgenden stelle ich Dir einige bedeutende Seefahrer vor:
Kolumbus
Diesen Namen hast Du sicherlich auch schon gehört. Christoph Kolumbus wollte einen unabhängigen Seeweg nach Ostasien finden. Das spanische Königspaar unterstützte Kolumbus, da es fürchtete, Portugal könne zuerst einen Weg finden.
So startete Kolumbus seine Reise im Jahr 1492. Bereits einige Wochen nach Abreise traf er auf Land: die Bahamas. Kolumbus dachte, es handle sich dabei um Westindien. Daher nannte die Menschen dort „Indianer“. Er gründete dort eine Siedlung und nahm das Land in Besitz, ohne auf die Einheimischen Rücksicht zu nehmen.
Später schiffte er weiter und entdeckte Kuba und Hispaniola (heute: Haiti und Dominikanische Republik). Zurück in Spanien wurde er als Held gefeiert. Er startete schon bald seine zweite, dritte und vierte Expansion, die ihn immer wieder nach Mittelamerika führten.
Vertiefung
Beginn der Kolonialisierung?
Auf seiner ersten Expedition nahm Kolumbus bereits fremdes Land in Besitz. Als er dieses auf seiner zweiten Expedition besuchte, fand er dort ein grosses Chaos vor – und zahlreiche tote Siedler. Daraufhin veranstaltete Kolumbus einen Feldzug gegen die Einheimischen und verschiffte einige von ihnen als Sklav*innen nach Spanien.
Durch seine zahlreichen Misserfolge starb Kolumbus ohne Ansehen. Und obwohl es Kolumbus war, der Amerika zuerst entdeckte, wurde Amerika nach Amerigo Vespucci benannt. Denn dieser erkannte, dass der entdeckte Ort eben Amerika war und nicht Westindien, wie Kolumbus es annahm.
Vasco da Gama
Vasco da Gama war ein weiterer Seefahrer. Er startete seine Expedition von Portugal aus. Indem er im Jahr 1498 Südafrika umfuhr, entdeckte er eine Seehandelsroute nach Indien. In Portugal wurde er dann als Held gefeiert und ihm wurde sogar der Titel „Vizekönigs von Indien“ verliehen. Später unternahm er im Auftrag des Königs weitere Expeditionen nach Indien, wo er 1524 an Malaria verstarb.
Ferdinand Magellan
Auch Magellan erhielt Unterstützung des Königs, mit dem Ziel, einen Weg nach Ostasien zu finden. Die Reise war sehr riskant. Er hat er geschafft, die Route um Südamerikas Südspitze, die den Pazifik mit dem Atlantik verbindet, zu umsegeln. Sie wurde dann nach ihm benannt: Magellanstrasse. Damit überquerten er und seine Mannschaft als erste Europäer den Pazifik. Er entdeckte auch die Philippinen. In einem Streit mit den Einheimischen dort starb Magellan schliesslich.
Die Folgen: Der Preis der Entdeckungsreisen
Die zahlreichen Entdeckungsreisen zogen viele Folgen mit sich. Ich nenne Dir hier einfach die drei, die mir am wichtigsten erscheinen:
Tod von Einheimischen: Durch die Entdeckung und Eroberung zahlreicher europäischer Mächte wurden viele Einheimische getötet. Dazu gehörten unter anderem auch die Inka und Azteken. Das geschah durch Krieg und Gewalt, aber auch durch die eingeschleppten Krankheiten.
Beginn des Sklavenhandels: Bereits Kolumbus brachte Sklav*innen nach Europa. Dasselbe taten dann viele nach ihm. So kam es zum globalen Sklavenhandel.
Neues Weltbild: Durch das Entdecken neuer Orte und Kontinente veränderte sich das Bild, das man von der Welt damals hatte.
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Dauer:
Teil 1
Neues Weltbild und Wandel der Gesellschaft
Teil 2
Frühkapitalismus: Aufkommen des Handels
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Teil 3
Entdeckungsfahrten: Ursachen und Folgen
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Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Wer war Vasco da Gama?
Vasco da Gama war ein portugiesischer Seefahrer, der eine Seehandelsroute nach Indien fand.
Warum gab es am Anfang der Neuzeit so viele Entdeckungsreisen?
Die Entdeckungsreisen wurden ursprünglich unternommen, um eine Seehandelsroute nach Ostasien zu finden, da das Osmanische Reich den Landweg dorthin gesperrt hatte.
Wer war Ferdinand Magellan?
Ferdinand Magellan war ein Seefahrer, der einen Weg nach Ostasien finden wollte. Nach ihm wurde auch die Magellanstrasse benannt.