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Entstehung der Eidgenossenschaft

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Zusammenfassung

Entstehung der Eidgenossenschaft


Das Wichtigste in Kürze

Die heutige Schweiz wäre ohne ihre Geschichte, die bereits vor Christus begonnen hatte, nicht denkbar. Bereits zur Zeit Cäsars legten die Helvetier die Grundsteine für die heutigen Schweizer Städte. Mit dem Bundesbrief von 1291 entstand das erste Bündnis, dem sich später weitere „Orte“ anschlossen. Viele Kriege und Auseinandersetzungen folgten, bis die Eidgenossenschaft sich festigte. 


Was sind die Wurzeln der heutigen Schweiz?

Welche Ereignisse führten zur Entstehung der Eidgenossenschaft?


Auf diese und viele weitere Fragen erhältst Du in dieser Zusammenfassung eine Antwort.


Info 1: Wurzeln der Helvetier

Im Gebiet der heutigen Schweiz lebten zur Zeit Cäsars keltische Stämme. Der bedeutendste Stamm davon waren die Helvetier. Sie betrieben Handel mit anderen Völkern, darunter auch dem Römischen Reich. Als sie unter dem Druck der Germanen nach Westen umsiedeln wollten, startete Cäsar einen Feldzug gegen sie. Er besiegte die Helvetier 58 v. Chr. bei Bibracte im heutigen Burgund. Die festen Siedlungen der Helvetier legten die Grundsteine für Städte wie Zürich oder Genf. Ob das Schweizer Volk jedoch tatsächlich von den Helvetiern abstammt, ist nicht ganz klar. 


Vertiefung

Helvetier und Schaffung von Helvetia

Schau Dir das Einfrankenstück an. Was siehst Du? Genau, Helvetia. Helvetia wurde im 17. Jahrhundert geschaffen. Man suchte nach einer gemeinsamen Identifikationsfigur für die Eidgenossenschaft. Und da man sich erzählte, dass die Eidgenossenschaft von den Helvetiern abstammen, eignete sich Helvetia ideal dazu. Sie symbolisiert die Schweiz und ist auch im heutigen internationalen Kennzeichen der Schweiz „CH“ enthalten. „CH“ bedeutet so viel wie „Confoederatio Helvetica“ und wird übersetzt mit „Schweizerische Eidgenossenschaft“. 


Info 2: Leben und Gesellschaft in der Eidgenossenschaft


Friedenssicherung und Bundesbriefe

Im Mittelalter war es die wichtigste Aufgabe des Königs, für Sicherheit und Frieden zu sorgen. Das wurde mittels Fehden und Landfriedensbündnissen durchgesetzt. 

Diese Verträge sind oft als Bundesbriefe überliefert. Mit Bundesbriefen sorgten die Verbündeten in ihrem Gebiet gegenseitig für Sicherheit. Ein solches Bündnis konnte zeitlich begrenzt oder unbefristet sein. 



Definition Fehde:
Privatkrieg oder Feindseligkeit zwischen Einzelpersonen zur Durchsetzung von Rechtsansprüchen.

Definition Landfriedensbündnis:
Zusammenschluss von weltlichen Herrschern zur Durchsetzung des Friedens in grösseren Gebieten.


Bundesbrief von 1291

Der Bundesbrief von 1291 gilt als das älteste Vertragsdokument der Schweiz. Uri, Schwyz und Unterwalden (heute: Nidwalden und Obwalden) versprachen sich darin gegenseitige Hilfe. Der Grund für diesen Zusammenschluss war die Angst vor einer Racheaaktion durch die Habsburger Adelsfamilie. 



Adelsfamilien als Herrscher

Um 1200 erlangten im Gebiet der heutigen Schweiz vier Adelsgeschlechter an Bedeutung: die Kyburger in der Ostschweiz, die Habsburger und Zähringer in der Ost- und Zentralschweiz und die Grafen von Savoyen in der Westschweiz. Am mächtigsten wurden die Habsburger und die Grafen von Savoyen.


Geschichte; Leben im Mittelalter; 1. Langzeitgymi; Entstehung der Eidgenossenschaft
Übersicht über die Ausbreitung der Adelsgeschlechter im Gebiet der heutigen Schweiz



Ende des 13. Jahrhunderts versuchten sie, ihre Regionen zu Landesherrschaften auszubauen, wodurch die Bevölkerung an Selbstbestimmung verliert.



Definition Landesherrschaft:
Bei einer Landesherrschaft geht die Staatsgewalt von Adligen und Geistlichen aus, nicht vom König.


Konflikt in der Innerschweiz

Da die Innerschweiz mit der Brücke über die Schöllenenschlucht an wirtschaftlicher Bedeutung gewann, wurde das Gebiet für Habsburg interessant. Nun war der Handelsweg nach Norditalien offen. Mit dem Machtausbau Habsburgs verloren die adligen Führungsschichten in Uri, Schwyz und Unterwalden an Freiräumen. Deswegen plünderten Schwyzer Landsleute das Klosters Einsiedeln, dessen Schirmvogt der Habsburger Leopold I. war. Aus Angst vor Rache schlossen sie sich enger zusammen. 


Info 3: Auf dem Weg zu einem Staatenbund 


Erweiterung des Bündnisses

Das Landfriedensbündnis erweiterte sich 1332 mit der Stadt Luzern. Im 14. Jahrhundert kamen Zürich, Zug, Glarus und Bern dazu. Die Mitglieder wurden als städtische oder ländliche „Orte“ bezeichnet. Sowohl politische als auch wirtschaftliche Gründe waren für das Zustandekommen dieses Bündnis verantwortlich.


Expansionsbestrebungen und Konflikte

Der Stadtort Luzern wollte Ende des 14. Jahrhunderts sein Gebiet erweitern. Dadurch kam es zu militärischen Konflikten mit Habsburg: die Schlacht bei Sempach von 1386 und die Schlacht bei Näfels 1388. Da Luzern beide Schlachten gewann, zog sich Habsburg zunehmend zurück.


Mit dem Zerbröckeln der Landesherrschaft Habsburg im Mittelland kam die Frage auf, wer dessen Erbe antreten wird. Das führte innerhalb des Bündnisses zu kriegerischen Konflikten wie dem Alten Zürichkrieg von 1436 bis 1560. 


Ein Staatenbund entsteht

Ab der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts unterschied sich die Eidgenossenschaft stark von den übrigen Teilen des Heiligen Römischen Reiches. Es gab vollberechtigte und zugewandte Orte. Für die vollberechtigten Orte gab es eine gemeinsame Einrichtung, die „Tagsatzung“. Hier trafen sich die Gesandten der Orte regelmässig und diskutierten über Konflikte, Verwaltung der Gebiete und Aussenpolitik. Es galt das Einstimmigkeitsprinzip. War ein Ort nicht einverstanden, so war der Ort nicht an die Entscheidung gebunden.


Info 4: Krisen und Festigung der Eidgenossenschaft


Burgunderkriege

Ende des 15. Jahrhunderts nutzte die Eidgenossenschaft Konflikte zwischen den Grossmächten Burgund, Habsburg-Österreich und Frankreich, um ihren Einflussbereich zu vergrössern. Die Eidgenossen schlugen den burgundischen Herzog in mehreren Schlachten. Dadurch konnten Bern, Freiburg und Wallis Gebiete auf Kosten Savoyens dazugewinnen. 


Zur selben Zeit wurden Freiburg und Solothurn vollberechtigte Orte der Eidgenossenschaft. Im Jahr 1513 folgte Basel, Schaffhausen und Appenzell. Damit entstand die Dreizehnortige Eidgenossenschaft


Expansion nach Süden

Aufgrund der grossen wirtschaftlichen Bedeutung der oberitalienischen Städte wollten sich die eidgenössischen Orte Richtung Süden ausbreiten. Dasselbe wollte auch Frankreich. Aus diesem Grund wollten sowohl die italienische als auch die französische Seite die Eidgenossen als militärischer Bündnispartner. Die Mehrheit der eidgenössischen Orte entschied sich für eine Kooperation mit dem Süden. So errichteten die Eidgenossen ein Protektorat über das Herzogtum Mailand. Im Gegenzug erhielten sie das Gebiet des heutigen Kanton Tessins. 


Niederlage bei Marignano

Im Jahr 1515 unterlagen die Eidgenossen dem französischen Heer bei Marignano. 20'000 Eidgenossen standen 40'000 Feinden gegenüber. 7'000 Eidgenossen verloren ihr Leben. Nicht nur die zahlenmässige Unterlegenheit war Grund für die Niederlage der Eidgenossenschaft, sondern auch das Fernbleiben der Orte Bern, Freiburg und Solothurn, die Frankreich freundschaftlich gegenüberstanden und nicht mitkämpfen wollten.





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Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Was ist eine Fehde?

Was ist der Bundesbrief von 1291?

Wofür steht CH?

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