Die Lebensweisen in den Dörfern und die des Adels unterschied sich grundlegend. Während sich die Dorfgemeinschaften täglich um ihre Ernährung kümmern und einander aushelfen mussten, lebten die Adeligen in befestigten Burgen, die ihnen einen gewissen Komfort boten. Die Ritter waren der Kriegerstand unter den Adeligen. Sie hatten schon ab Kindheit wichtige Regeln zu befolgen.
Wie lebten die Menschen in mittelalterlichen Dörfern?
Wie war eine Burg aufgebaut?
Welche Regeln hatten Ritter zu befolgen?
Diese und weitere spannende Fakten lernst Du in dieser Zusammenfassung kennen.
Info 1: Die Dorfgemeinschaft
In den Dörfern des Mittelalters lebten jeweils einige Grossfamilien. Jede Familie hatte einen Hof, der aus einem Wohnhaus, Ställen und Ackerland bestand. Da die Ernteerträge gering waren, waren die Dorfbewohner*innen aufeinander angewiesen. Die ganze Dorfgemeinschaft musste gemeinsam arbeiten und sich gut absprechen, damit alle Menschen ernährt werden konnten. So war es selbstverständlich, dass sich die Familien im Dorf gegenseitig mit Arbeiten, Werkzeugen und Nutztieren aushalfen. Ausserdem gab es gemeinsam genutzte Flächen wie Weiden oder Wald. Diese Flächen wurden Allmenden genannt. Die Gemeinschaft entschied auch gemeinsam über die Wassernutzung und legte Rechte und Pflichten für die Bewohner*innen fest. Entscheidungen wurden oft demokratisch gefällt und zur Überwachung wurde ein Dorfvorsteher gewählt.
Info 2: Das Leben auf der Burg
Im Gegensatz zu den Bauern, die in einfachen Hütten aus Holz lebten, hatten die Adeligen Wohnhäuser aus Stein. Ab dem 11. Jahrhundert lebten die Adeligen auch zunehmend in Burgen. Die befestigten Anlagen boten dem Adel Schutz vor Angriffen und zeigte dem niederen Volk, dass der Adel über ihnen stand. Das Zentrum der Burg war ein befestigter Wohnturm, der Bergfried. Darum herum entstanden andere Gebäude: Ställe, Handwerksbetriebe, Kapellen, Rittersäle, Küchen, Vorratskammern und Wohnquartiere. Das Ganze wurde von einer Steinmauer umgeben. Doch sehr komfortabel war auch das Leben auf der Burg nicht, denn beheizt wurden nur die Wohnhäuser und Bäder gab es nicht.
Info 3: Rittertum
Die Ritter waren vor allem Adelige und gehörten zum Kriegerstand. Um sich die teure Ausrüstung für den Kampf leisten zu können, mussten die Ritter regelmässige Einnahmen haben. Daher verpflichteten sie sich als Krieger einem höheren Adeligen, der ihnen im Gegenzug als Lehnsherr ein Stück Land zur Bewirtschaftung überliess. Dies bedeutete, dass auch Ritter im Alltag nah am Leben der Bauern waren. Das Rittertum war eng verbunden mit Idealen. Ein Ritter sollte die Schwachen, seine Ehre und seinen Glauben verteidigen. Ausserdem war die Treue zu seinem Lehnsherrn sehr wichtig.
Vertiefung
Erziehung des adeligen Nachwuchses
Die Söhne der Adeligen wurden bereits ab dem 8. Lebensjahr zu Rittern ausgebildet. Sie wurden von zu Hause zu einem befreundeten Ritter zur Ausbildung geschickt. Dort lernten sie als „Knappen“ alle ritterlichen Fähigkeiten: Kämpfen, Lesen, die Jagd und eine musikalische Ausbildung. Mit 21 Jahren war ihre Ausbildung abgeschlossen und mit dem Ritterschlag wurden sie zum Ritter.
Die Töchter hingegen wurden bis zum 14. Lebensjahr auf der elterlichen Burg erzogen. Dabei wurden sie auf ein Leben als Ehefrau eines Ritters vorbereitet. Sie lernten Lesen, Schreiben, Gesang, Französisch, praktische Arbeit und wurden zu einem gesitteten, gläubigen Leben erzogen.
Mehr dazu
Lerne mit Grundlagen
Lerne in kleinen Schritten mit Theorieeinheiten und wende das Gelernte mit Übungssets an!
Dauer:
Teil 1
Herrschaftsverhältnisse im Mittelalter
Teil 2
Gesellschaft im Mittelalter: die drei Stände
Abkürzung
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Optional
Teil 3
Höfische Kultur und Rittertum im Mittelalter
Finaler Test
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Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Was ist eine Allmende?
Als Allmende wurde ein gemeinsam bewirtschaftete Fläche (zum Beispiel eine Weide) einer Dorfgemeinschaft im Mittelalter bezeichnet.
Wo wohnten die Adeligen im Mittelalter?
Der Adel bewohnte im Mittelalter meistens eine Burg. Der Wohnturm wurde Bergfried genannt.
Welche Tugenden sollten Ritter haben?
Die Tugenden der Ritter waren: Ehre, Schutz der Schwachen und des Glaubens und Loyalität gegenüber ihren Lehnsherren.