Gründung und politische Ordnung der Römischen Republik
Das Wichtigste in Kürze
Rom wurde als kleine Siedlung am Fluss Tiber in Mittelitalien gegründet und über weniger Jahrhunderte zur Weltmacht. Das Reich dehnte sich auf dem Höhepunkt der Macht über einen Grossteil Europas, Nordafrikas und den Nahen Osten aus. Zahlreiche Mythen drehen sich um die Gründung Roms. Du kennst sicher die Sagen um Romulus und Remus, die von einer Wölfin aufgezogen wurden.
Doch wie wurde Rom zur Republik mit gleichen Rechten für alle Bürger*innen?
Welche politischen Strömungen gab es?
Welche Umstände führten zum Untergang der Republik und welche Rolle spielten die Legionen dabei?
Diese und weitere spannenden Fakten zur Gründung des Imperium Romanum erfährst du in dieser Zusammenfassung.
Info: Gründung Roms und die Machtansprüche der Adeligen
Nachdem am Fluss Tiber bereits im 10. Jahrhundert vor Chr. Siedlungen entstanden sind, wuchsen diese im Laufe der Zeit zu einem Gemeinwesen zusammen. Die Etrusker, ein dort ansässiger Stamm, prägten wahrscheinlich den Namen „Rom“ für die neu entstandene Stadt.
Einige einflussreiche Familien übernahmen dann die Macht von den etruskischen Herrschern. Somit wurde Rom zu einer Monarchie, geführt von Patriziern, bevor die Staatsform um 509 v. Chr. zur Republik geändert wurde. Die Patrizier bildeten den Senat und bestimmten über die politischen und die wirtschaftlichen Vorgänge.
Definition: Patrizier und Plebejer
Der Begriff Patrizier meint die adligen Familien der Monarchie und der frühen Republik Roms. Diese hatten einen Herrschaftsanspruch und mehr Rechte als die nichtadlige, freie Bevölkerung. Die wurden Plebejer genannt.
Info: Teilung der Macht
Über die nächsten Jahrhunderte folgten Auseinandersetzungen zwischen den verschiedenen Klassen. Die Mehrzahl der Bevölkerung waren die nicht-adligen Plebejer-Familien, die aus Bauern und Bäuerinnen, Handwerker*innen, Kaufleuten und Tagelöhner*innen bestanden. Schon früh wurden diesen dann zwei Machtpositionen (Volkstribune) im Magistrat versprochen, ausgestattet mit einem Einspruchsrecht (Veto). Zudem wurde eine Volksversammlung geschaffen, wobei alle freien Bürger über die Geschehnisse in der Republik abstimmen konnten. Ausserdem bekamen wirtschaftlich erfolgreiche Plebejern schliesslich ein Mitspracherecht im Senat und alle Bürger*innen Roms ein Straf- und Zivilrecht. Frauen, Kinder und Sklav*innen blieben ohne politische Rechte.
Vertiefung
Die politischen Ämter der römischen Republik
DER SENAT
Der Senat oder auch „Rat der Alten" wurde zuerst durch 300, später dann 600 Senatoren gebildet. Das waren Personen, die zuvor höhere Staatsämter (Magistrate) besetzten. Dabei waren Patrizier und Plebejer im Rat vertreten. Der Senat hatte viel Macht, denn üblicherweise wurde vom Volk nur über Geschäfte abgestimmt, die vom Senat bereits gutgeheissen wurden. Die Senatoren hatten zudem wichtige Beratungsfunktionen für die Magister.
MAGISTRATUR
Die wichtigsten Staatsämter wurden in der römischen Republik durch die Magister bekleidet. Dabei musste ein Bewerber, genannt candidatus
von der Volksversammlung gewählt werden
grosse finanzielle Ressourcen besitzen
zuvor bereits die gesamte Ämterlaufbahn durchlaufen haben.
Die Magistrate wurden nur für jeweils ein Jahr gewählt und hatten Kontrollfunktionen gegenüber den anderen Amtsinhabern.
Info: Die Punischen Kriege
Mit den Punischen Kriegen konnte sich das wachsende römische Reich noch viel weiter ausbreiten. So wurden im ersten Punischen Krieg (264-241 v. Chr.) Sizilien, Sardinien und Korsika eingenommen.
Die Expansion wurde im 2. Punischen Krieg (218-201 v. Chr.) auf Spanien, Nordafrika, Makedonien und Griechenland ausgeweitet, bevor man im dritten Punischen Krieg (149-146 v. Chr.) Karthago militärisch besiegen konnte.
Die Folge der Kriege war jedoch, dass viele Kleinbauernfamilien, die während der Kriege als Soldaten dienten, verarmten, da sie ihr Land während ihrer Abwesenheit nicht bewirtschaften konnten. Daraufhin setzten sich die Volkstribunen Gaius und Tiberius Gracchus für deren Rechte ein. Ihre Ideen zur Hilfe der Bauern und Bäuerinnen waren:
eine Bodenreform (Umverteilung des Landbesitzes)
verkürzter Militärdienst
die Senkung des Getreidepreises
Diese Regeln sollten auch den Einfluss des Senats begrenzen. Daraus entstanden zwei politische Strömungen, die einander widersprachen. Die Optimaten vertraten die Interessen der Grossgrundbesitzer und den Machtanspruch des Senats, während die Popularen dem Volk mehr Macht zusprechen wollten.
Vertiefung
Die Entstehung der römischen Berufsarmee
Die römische Republik wurde nicht nur durch innere Unruhen instabil, sondern auch durch germanische Angriffe von aussen bedroht! Deswegen setzte der Populare, Feldherr und Konsul Gaius Marius eine Militärreform durch. Diese bewirkte, dass landlose Freiwillige in die Armee aufgenommen werden konnten. Diesen wurde nach Leistung des Wehrdienstes Land versprochen und so wurden die Legionen von einer Miliz zu einer Berufsarmee. Somit wurden die Legionen gestärkt und zu einem mächtigen Machtinstrument.
Info: Ende der Republik und Julius Cäsar
Das wurde vom Optimat Lucius Cornelius Sulla ausgenutzt. Er marschierte mit den Truppen in Rom ein und wurde zum Diktator des Reiches. Das war das Ende der Volkstribunen und somit auch der Republik.Auch nach der Diktatur Sullas kehrte keine Ruhe ein: Diese Zeit war geprägt von Machtkämpfen zwischen verschiedenen militärischen Machthabern. 60 v. Chr. schlossen sich dann die Befehlshaber Gnaeus Pompeius Magnus, Marcus Licinius Crassus und Gaius Julius Caesar zu einem Machtbündnis zusammen. Dies wurde das Erste Triumvirat genannt.
Caesar wurde in den folgenden Jahren zu einem sehr erfolgreichen Feldherren und besiegte die Gallier-Stämme und Germanen. Somit erweiterte er das römische Reich um noch mehr Gebiete und ihm wurde grosser Ruhm zuteil. Dadurch wurde er sehr verehrt und wurde zum Alleinherrscher auf Lebenszeit. Dies passte aber seinen Gegnern im Senat nicht. So wurde Gaius Julius Caesar an den Iden des März (15. März) 44 v. Chr. ermordet.
Definition Herrschertitel Caesar
Nach der Ermordung Gaius Julius Caesars wurde der Name Caesar zum Herrschertitel. Deshalb wurden die nachfolgenden Kaiser ebenfalls Caesar genannt. Dies hielt sich bis in die Spätantike. Die Wörter „Kaiser“ und „Zar“ gehen ebenfalls auf den Namen Caesar zurück.
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Dauer:
Teil 1
Jungsteinzeit: Neolithische Revolution und Metalle
Teil 2
Hochkulturen: Definition, Beispiele und Merkmale
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Teil 3
Gründung und politische Ordnung der Römischen Republik
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Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Welche Bedeutung hatte der Senat in der römischen Republik?
Der Senat bestand aus 300 (später 600) ehemaligen Magistraten. Sie hatten vor allem Beratungsfunktionen und stimmten über Regierungsgeschäft ab, bevor diese dem Volk vorgestellt wurde.
Auf welche Gebiete dehnte sich das römische Reich nach den Punischen Kriegen aus?
Während der drei Punischen Kriege konnte das Imperium Romanum auf folgende Gebiete ausgedehnt werden: Sizilien, Sardinien, Korsika, Makedonien, Griechenland, Spanien, Nordafrika und Karthago.
Warum hiessen alle römischen Herrscher Caesar?
Nach der Ermordung des ruhmreichen und hochverehrten Gaius Julius Caesar wurde dessen Name als Herrschertitel an alle ihm nachfolgenden Kaiser verliehen.