Hast Du Dich schon einmal gefragt, wo unsere Demokratie herkommt? Sie hat ihre Ursprünge im antiken Griechenland! Aber diese Staatsform gab es dort nicht immer. Zunächst war Griechenland aristokratisch organisiert und es brauchte einige Zeit, bis sich in den vielen Stadtstaaten (Polis) die neue Demokratie durchgesetzt hatte.
Was bedeutet Demokratie?
Was ist eine Polis?
Die Antworten auf diese und mehr Fragen bekommst Du in dieser Zusammenfassung.
Info 1: Die Polis
Als die Bevölkerung Griechenlands um das 9. Jahrhundert v. Chr. immer weiter wuchs, begannen die Bauernfamilien, sich in der Nähe von Gewässern niederzulassen. Das hatte den Vorteil, dass dort der Boden sehr fruchtbar war. Damit sie sich vor Feinden schützen konnten, bauten sie ihre Höfe eng aneinander und schützten sie mit einer Stadtmauer. Das Ackerland befand sich ausserhalb der Mauer. Diese Siedlungsform wurde von den Griechen Polis genannt.
Definition Polis
Eine Polis (Plural: Poleis) ist ein Stadtstaat im antiken Griechenland. Aufgrund der massenhaften Gebirge in Griechenland, gab es im Land viele dieser kleinen Stadtstaaten statt einer gemeinsamen politischen Macht.
In der Polis wurde gemeinsam besprochen, wie bestimmte Aufgaben zu erledigen waren. Trotzdem wurde das meiste von wenigen wichtigen Personen bestimmt. In Griechenland gab es zwar eine gemeinsame Sprache und Schrift, aber trotzdem war jede Polis unabhängig. Oft kämpften die verschiedenen Stadtstaaten auch gegeneinander.
Die grössten Poleis waren Athen, Sparta oder Korinth. Dort lebten zeitweise bis zu 300'000 Menschen. Diese Städte waren deshalb so wichtig, weil sie die Handelsmittelpunkte waren und eine starke Seemacht hatten. Sie verkauften unter anderem Wein, Oliven oder Tonwaren.
Info 2: Die Reformen Solons
Um das 8. Jahrhundert herrschte eine grosse Ungerechtigkeit zwischen Bauern und Bäuerinnen und dem Adel in Griechenland. Der Adel war die politische Führung und verteilte die Aufgaben auf die anderen.
Definition Aristokratie
Eine Staatsform, bei der der Adel herrscht.
Es gab zwar langsam einige Verbesserungen, doch trotzdem war es manchmal für Bauern und Bäuerinnen schwierig, ihre Familie zu ernähren. Dann mussten sie in die sogenannte Schuldknechtschaft. Das bedeutet, dass ein Mensch seinen Besitz, aber auch einen Teil seiner Freiheit verlor und seine Schulden bei dem Gläubigen abarbeiten musste. Das passte den Bauern natürlich nicht. Daher wurde in Athen ein „Versöhner“ einberufen. Dieser hiess Solon. Solon schaffte es, zwei Reformen durchzusetzen und damit neue politische Einflussmöglichkeiten zu schaffen: die Volksversammlung und das Volksgericht.
Die Volksversammlung
In der Volksversammlung sollten alle männlichen Bürger die Möglichkeit haben, sich politisch zu beteiligen. Solon teilte dafür alle nach ihrem Jahreseinkommen in Gruppen ein. Je nach Einkommen durfte man verschiedene Ämter ausüben. Leider waren die hohen Stellungen immer noch für die Reichen vorgesehen. Aber dennoch war es erstmals möglich, dass alle männlichen Bürger Athens an öffentlichen Entscheidungen teilnehmen konnten. Die Frauen hatten dabei immer noch gar kein Mitspracherecht erhalten.
Das Volksgericht
In der Vergangenheit mussten Bauern Adelige darum bitten, für ihr Recht einzustehen. Doch mit dem Volksgericht war es jetzt jedem Bürger Athens möglich, für sich oder auch für andere zu klagen. Ausserdem durfte man inzwischen Entscheidungen von Beamten anfechten. Leider hielt die Politik Solons nur kurzfristig. Denn im Jahr 561 v. Chr. übernahm der Tyrann Peisistratos die Macht in Athen.
Info 3: Von der Aristokratie zur Demokratie
Als das Perserreich im 5. Jahrhundert versuchte, Teile von Griechenland einzunehmen, vereinten sich die griechischen Völker und schafften es, die Gefahr abzuwehren. Das Besondere daran war, dass es sich bei den Soldaten zum grossen Teil um Tagelöhner (diese nannte man in der griechischen Antike „Theten“) und Bauern handelte. Das waren eher ärmere Menschen. Damit stieg ihre militärische Bedeutung und schrittweise wurden sie politisch gleichgestellt. Das war der erste Schritt Griechenlands in Richtung Demokratie.
Definition Demokratie
Eine Staatsform, bei der das Volk über die Politik entscheidet.
In Griechenland wurden pro Jahr ca. 40 Volksversammlungen einberufen, so wie sie Solon damals eingeführt hatte. Diese wurden durch den „Rat der 500“ organisiert. Dessen Mitglieder wurden jeweils für ein Jahr ausgelost. Langsam etablierten sich auch Gerichte. Obwohl die Richter das nur nebenberuflich machten, konnten damit Streite und Konflikte geschlichtet werden.
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Dauer:
Teil 1
Politische Ordnung im antiken Griechenland
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Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Was ist eine Polis?
Eine Polis (Plural: Poleis) ist ein Stadtstaat im antiken Griechenland. Da es so viele Gebirge in Griechenland gab, gab es im Land viele dieser kleinen Verwaltungsgebiete statt einer zentralen Organisation.
Für welche Reformen ist der Streitschlichter Solon bekannt?
Solon schaffte es, zwei Reformen durchzusetzen und damit zwei neue politische Kräfte zu schaffen: die Volksversammlung und das Volksgericht.
Wie kann man Demokratie und Aristokratie unterscheiden?
Eine Demokratie ist eine Staatsform, bei der das Volk über die Politik entscheidet. Im Gegensatz dazu ist eine Aristokratie eine Staatsform, bei der der Adel herrscht.