Die Menschen begannen schon sehr früh, Zeit zu messen. Das geschah bereits zur Zeit der ersten Hochkulturen. Auch heute teilen wir unser Leben in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft ein. Geschichte ist dabei nicht mit Vergangenheit gleichzusetzen, denn bei Geschichte handelt es sich um eine Erzählung davon, wie sich etwas zugetragen haben könnte. Was heute noch zur Gegenwart gehört, ist morgen schon Teil der Geschichte. Geschichte ist deswegen überall um uns herum und geschieht immer!
Wie finden sich die Menschen in der Zeit zurecht?
Was ist der Unterschied zwischen Vergangenheit und Geschichte?
Diese Zusammenfassung liefert dir Antworten auf diese Fragen und noch weitere interessante Infos über die Geschichtswissenschaft!
Info 1: Die Zeit als Konstrukt
Die Menschen ordnen ihre Existenz in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft ein. Dabei geschieht die Gegenwart jetzt gerade, und die Zukunft ist das, was noch vor uns liegt. Vergangenheit ist alles das, was schon vorbei ist – und in unserer Vorstellung damit der Gegenstand von „Geschichte“. Doch was wissen wir eigentlich über Geschichte?
Wichtig zu verstehen ist, dass man die Vergangenheit nie exakt kennen kann, denn sie ist „vergangen“, vorbei! Unsere heutige Geschichtswissenschaft versucht also nichts anderes, als „Geschichten über Vergangenheit“ zu erzählen. Mit wissenschaftlichen Methoden versucht sie, damit der Wahrheit möglichst nahezukommen.
Denke also immer daran: Verschiedene Menschen erzählen verschiedene Geschichten. Die Wahrheit liegt meistens irgendwo dazwischen. Und so ist das auch bei den Geschichtswissenschaftler*innen. Sie alle haben ihren eigenen Blickwinkel, geprägt durch eigene Erfahrungen, andere Kulturen und unterschiedliche Lehrer*innen. Sie geben alle ihr Bestes, um die Wahrheit zu finden, doch ihre Geschichten können sich trotzdem unterscheiden. Bedenke das immer, wenn du etwas zur Geschichte liest oder hörst. Suche auch gezielt nach anderen Meinungen, wenn dir eine Erklärung komisch oder viel zu einfach vorkommt!
Die Zeit per se ist etwas, was die Menschen schon seit sehr langer Zeit nutzen, um ihre Lebenswelt besser zu verstehen. Schon im Alten Ägypten gab es Sonnenuhren, die den Alltag strukturieren. Heute nutzen wir präzise Digitaluhren, die auf die Sekunde genau funktionieren.
Unser Verständnis von Zeit hat es uns ermöglicht, einzelne Tage zu planen. Dank der Zeit konnten wir das eigene Leben in wichtige Ereignisse wie Geburtstage und grosse Lebensabschnitte wie die Jugend einteilen. Zu guter Letzt dient die Zeit aber auch dazu, lange zurückliegende, geschichtliche Ereignisse (zum Beispiel Kriege) in Erinnerung zu behalten.
Info 2: Der Raum
Dass alles, was passiert, auch an einem Ort passiert, ist klar. Deswegen behandeln Schüler*innen in der Schweiz auch die Geschichte der Schweiz. In deutschen Schulen hingegen wird die deutsche Geschichte besonders intensiv betrachtet. Doch es gibt noch andere „Räume“, die für die Geschichtswissenschaft wichtig sind:
Sozialer Raum: Das gesellschaftliche Umfeld hat eine enorme Auswirkung darauf, wie Menschen leben. Das war auch schon in der Geschichte so! Ein mittelalterlicher König hat keine fünf Kilometer von einem leibeigenen Bauern entfernt gewohnt. Trotzdem hätten ihr Alltag und ihre Erlebnisse wohl kaum unterschiedlicher sein können. Unter dem sozialen Raum versteht man daher die Lebensbedingungen, wie sie ein Mensch in seinem Lebensraum wahrnimmt.
(mentaler) Ideenraum: Wie die Menschen ihre Leben und ihre Geschichte wahrnehmen, hängt auch davon ab, wie sie denken und was sie glauben. Das bildet den Ideenraum. Du kannst dabei an Religionen denken, an gesellschaftliche Ideen wie die Aufklärung oder an Wissen. So wie wir heute wissen, dass die Sonne ein Planet ist, während die alten Griechen noch dachten, sie würde von einem Götterwagen um die Welt gezogen.
Info 3: Geschichte passiert immer und überall
Jeder Tag, den wir leben, gehört erstmal zu unserer Gegenwart. In einigen Jahren jedoch werden die Erzählungen unseres Lebens von heute zu „der Geschichte“ gehören! Man wird dann vielleicht nicht mehr exakt wissen, wie alles war, und einige Vermutungen anstellen müssen.
Ein Beispiel ist die Corona-Krise. Heute ist sie unser Alltag, aber die Generationen nach uns werden davon in ihren Geschichtsbüchern lesen, so wie wir heute über den Kalten Krieg im 20. Jahrhundert lesen. Geschichte ist also nie vorbei und es kommt immer mehr dazu. Je kürzer die Geschichte zurückliegt, desto mehr und genauere Sachen weiss man noch darüber. Je mehr Zeit vergeht, desto mehr wird auch vergessen und muss interpretiert werden. Dafür nutzen Geschichtswissenschaftler*innen sogenannte „Quellen“ und Zeugnisse aus der Zeit.
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Teil 1
Raum und Zeit in der Geschichte
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Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Was ist der Unterschied zwischen Vergangenheit und Geschichte?
Die Vergangenheit können wir nie exakt kennen, denn sie ist „vergangen“, vorbei. Die Geschichtswissenschaft versucht also nichts anderes, als „Geschichten über Vergangenheit“ zu erzählen, und damit durch wissenschaftliche Methoden der Wahrheit möglichst nahezukommen.
Was bedeutet „Raum“ in der Geschichte?
In der Geschichte gibt es neben dem örtlichen Raum auch noch den sozialen Raum (das gesellschaftliche Leben einer Zeit) und den Ideenraum (Wissen und Weltsicht einer Zeit).
Wann endet die Geschichte?
Geschichte passiert immer und überall, sie ist also nie vorbei: Was für uns heute die Gegenwart ist, wird später in den Geschichtsbüchern stehen.