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Gedichtanalyse: Aufbau und Eigenschaften

Gedichtanalyse: Aufbau und Eigenschaften

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Zusammenfassung

Gedichtanalyse („poem analysis”)

Das Wichtigste in Kürze

Gedichte („poems“) sind eine besondere Form der Prosa, da sie in Versen („verses“) geschrieben und mit Stilmitteln ausgeschmückt sind. Um ein Gedicht zu analysieren, benötigst Du Wissen über die Textsorte und deren Aufbau, sowie auch über die rhetorischen Mittel und ihre Bedeutung. In dieser Zusammenfassung erfährst du das Wichtigste zur Gedichtanalyse, sodass Du ein „poem“ gut interpretieren kannst. 



Info 1: Der Aufbau einer Gedichtanalyse

Wie bei allen Textanalysen gibt es auch bei Gedichten eine Vorlage, die Du immer verwenden kannst. Deine Interpretation sollte stets in Einleitung, Hauptteil und Schluss gegliedert sein. 


EINLEITUNG

In der Einleitung sollte stets der*die Autor*in des Gedichtes, der Titel, das Jahr der Veröffentlichung und auch die Kernaussage zu lesen sein. Sie ist eine Art Rahmen für Deine Analyse und Interpretation und führt die*den Leser*in zur Einleitung hin. 


HAUPTTEIL

Im Hauptteil bearbeitest Du die Analysefrage des Textes. Meist geht es hier um „style and register“ (Stil und sprachliche Gestaltung) des Textes. Auch die rhetorischen Mittel („rhetorical devices“) könnten interessant sein. Dabei ist es wichtig, auf die Intention der*des Autor*in einzugehen. Darüber hinaus schaust Du dir folgende Punkte näher an:

 

Das Metrum („metre“)

Um das Metrum (oder Versmass) eines Gedichtes zu bestimmen, zählst Du die Abfolge von betonten und unbetonten Silben in jedem Vers. Das ist ähnlich wie der Takt, denn es kann den Rhythmus und auch die Stimmung des Gedichtes beeinflussen. 

Dafür trennst du zunächst alle Silben und markierst die betonten, was den Versfuss ergibt. Dabei werden unterschieden:

  • „iamb“ (Jambus): unbetont, betont (Bsp. „a-bove“)
  • „anapest“ (Anapäst): unbetont, unbetont, betont (Bsp. „un-a-ware“)
  • „trochee“ (Trochäus): betont, unbetont (Bsp. „po-et“)
  • „dactyl“ (Daktylus): betont, unbetont, unbetont (Bspw. „po-e-try“)


Nachdem Du den Versfuss erkannt hast, zählst Du die Anzahl der Versfüsse. Je nachdem ist dann das Gedicht zwei-, drei-, vier-, oder fünfhebig. Übrigens ist Shakespeare bekannt für seinen fünfhebigen Jambus („iambic pentameter“). 


Das Reimschema („rhyme scheme“)

Das Reimschema eines Gedichtes erkennst Du stets am Endreim. Es wird unterschieden zwischen dem Kreuzreim („crossed rhyme“): abab, dem Paarreim („rhyming couplet“): aabb und dem umarmenden Reim („embracing rhyme“): abba. 



Info 2: Der Aufbau eines Gedichts

Ein Gedicht besteht immer aus einer oder mehreren Strophen („stanzas) und innerhalb dieser gibt es mehre Verse („verse“). Bei einer Gedichtanalyse zählst Du zunächst die Strophen und Verse, denn vielleicht ist es ein bekanntes Schema? 



Zusatzinfo: Stilmittel 

Ein Gedicht lebt von seiner bildhaften Sprache, daher ist es sinnvoll, noch einmal die wichtigsten Stilmittel anzusehen. Eine Auswahl findest Du in dieser Tabelle. 

Deutsch 

Englisch                  

Beispiel

·        Metapher

·        metaphor 

The country is our life guard. 

(Das Land ist unser Rettungsschwimmer) 

·        Euphemismus

·        euphemism

I have to let you go. 

(Ich muss sie gehen lassen – anstatt zu sagen, feuern.)

·        Hyperbel 

·        hyperboles

This is bigger than life. 

(Das ist noch grösser als das Leben.) 

·        Anapher

·        anaphor

I promise you that I will help. I promise you that I will be there.

(Ich verspreche euch, dass ich helfen werde. Ich verspreche euch, dass ich da sein werde.)

·        Ironie

·        irony

I like eating rocks. 

(Ich esse gerne Steine.)


SCHLUSS

Der Schluss fasst noch einmal die wichtigsten Erkenntnisse aus dem Hauptteil zusammen und interpretiert diese. Du kannst zum Beispiel darauf eingehen, was das Werk eigentlich aussagt und ob es zu der*dem Autor*in beziehungsweise der Epoche passt. 



Info 3: Wie analysierst Du ein Gedicht?

Wenn Du dir einen groben Überblick über das Gedicht gemacht hast, dann folge am besten diesen Fragen, um Deine Analyse erfolgreich zu verfassen. 

  • Wie viele Strophen und wie viele Verse hat das Gedicht? 
  • Welche Reime gibt es? 
  • Welches Reimschema wird verwendet? 
  • Welche Bedeutung haben die Sätze und die Vokabeln? Gibt es einen Zusammenhang mit dem Aufbau? 
  • Was ist die Wirkung des Gedichtes? Wird diese mit rhetorischen Mitteln unterstrichen? 
  • Gibt es eine allgemeine Botschaft im Gedicht? 
  • Gibt es Auffälligkeiten wie Wiederholungen, Satzbau oder spezielle Wörter? 
  • Warum wählt der*die Autor*in genau diese(s) sprachliche(n) Mittel? 


Beachte, dass Du all Deine Behauptungen mit Textstellen stützen musst – gib dabei immer den Vers an. Schau Dir dazu noch das folgende Beispiel einer Gedichtanalyse an, damit es klarer wird. Es handelt sich beim folgenden Gedicht um eines von William Shakespeares berühmtesten Gedichten, dem „Sonnet 18“. Dieses wird im Folgenden analysiert, wobei sprachlich und inhaltlich nur auf die erste Strophe eingegangen wird. 


Beispiel: 

Sonnet 18: Shall I Compare Thee to a Summer’s Day? (1609)

by William Shakespeare


Shall I compare thee to a summer’s day? 
Thou art more lovely and more temperate:

Rough winds do shake the darling buds of May, 

And summer’s lease hath all too short a date;


Sometime too hot the eye of heaven shines, 

And often is his gold complexion dimm’d;

And every fair from fair sometime declines, 

By chance or nature’s changing course untrimm’d; 


But thy eternal summer shall not fade, 

Nor lose possession of that fair thou ow’st;
Nor shall death brag thou wander’st in his shade, 

When in eternal lines to time thou grow’st:


So long as men can breathe or eyes can see, 

So long lives this, and this gives life to thee. 


Beispiel einer Gedichtanalyse:

Im vorliegenden Sonett, 1609 geschrieben von William Shakespeare, beschreibt das lyrische Ich die unvergängliche Schönheit eines lyrischen Dus, wobei nicht ganz deutlich wird, ob es sich hierbei um einen Dialog handelt oder das lyrische Ich seine Erinnerungen reflektiert. 


Das Gedicht ist ein typisches Shakespeare-Sonnet bestehend aus vier Strophen, wobei drei jeweils vier Verse und eine nur zwei Verse umfassen. Das Versmass ist ein fünfhebiger Jambus mit einem Kreuzreim. Die erste Strophe beginnt mit einer rhetorischen Frage, die zum einen die*den Leser*in dazu einlädt, dem Gedankengang des lyrischen Ichs zu folgen, aber gleichzeitig auch die Frage aufwirft, ob das lyrische Du so schön wie ein „summer’s day“ (V.1) sei. 


Das lyrische Ich widerlegt diese Frage sofort, denn das lyrische Du sei „more lovely“ (V. 2) und „more temperate“ (V.2) als die Natur, deren Schönheit schnell von „rough winds“ (V.3) zerstört werden könne. Der Sommer ist kurzweilig („hath all too short a date“ (V.4)), doch die Schönheit des lyrischen Dus hält länger an. 







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Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Was ist das Metrum im Gedicht?

Wie beginnt man eine Gedichtanalyse im Englischen?

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