Umgang in sozialen Medien und Netzwerken

Das Wichtigste in Kürze

Soziale Medien sind fester Bestandteil des Alltags. Wir chatten, teilen und vernetzen auf globaler Ebene. Doch das Internet ist kein rechtsfreier Raum und auch online gelten Gesetze und Regeln. Mit der zunehmenden Internetpräsenz der Menschen steigt gemäss polizeilicher Statistik auch die Cyberkriminalität, wobei davon ausgegangen wird, dass nur knapp die Hälfte der Straftaten überhaupt angezeigt werden.

Ausserdem solltest du ohnehin im Blick behalten, wie viel Zeit du wirklich am Handy verbringst und welchen Einfluss dein Internetkonsum auf deine Gesundheit und Schule hat.

Regeln gelten auch online

Wenn du einen Post teilst oder einen Kommentar schreibst, bist du genauso verantwortlich wie im echten Leben. Beleidigungen, Drohungen oder das Verbreiten falscher Informationen sind nicht «nur Spass», sondern können ernste Folgen haben. Je nach Fall können diese von Ärger in der Schule bis hin zu rechtlichen Konsequenzen, also einer Anzeige bei der Polizei und folglich einer Verurteilung zu einer Geld- oder sogar Freiheitsstrafe reichen. Denk also immer daran: Überleg zuerst, poste später.

Auch Onlinebetrug in Form von Phishing (Versuche, persönliche Daten anderer Personen zu erlangen), Fake-Shops (Shopping-Websites, die nach Eingang der Zahlung das gekaufte Produkt nie liefern) oder Identitätsdiebstahl zählen zu den Gefahren im Internet.

Darüber hinaus gibt es Varianten von Phishing, die andere Kanäle nutzen: Vishing (Phishing per Telefonanruf), Smishing (per SMS) und Quishing (Phishing über QR-Codes). Allein das Bewusstsein über die Existenz dieser Tatbestände kann dir helfen, vorsichtiger und sicherer im Internet unterwegs zu sein.

Tipps:

Frag dich vor jedem Post: Würde ich das auch jemandem direkt ins Gesicht sagen? Wenn nicht, dann lass es lieber bleiben.
Halte alles per Screenshot fest, was du als verdächtig empfindest. Lieber hast du zu viel, als zu wenig Beweise.
Klicke nie auf Links, die dir ungefragt zugeschickt werden.
Gib niemals persönliche Daten wie Passwörter, Kreditkarten- oder Transaktionsnummern per E-Mail oder SMS weiter - ganz egal, wie vertrauenswürdig die Nachricht auch wirkt.
Kaufe am besten bei allgemein bekannten Onlineshops ein, die auch einen Kundenservice und Garantien anbieten.
Scanne niemals QR-Codes ein, wenn du der Quelle nicht vertraust oder sie dir unbekannt ist.

Wenn Social Media zu viel wird

Viele Jugendliche verbringen täglich mehrere Stunden auf sozialen Plattformen wie TikTok, Instagram oder Snapchat. Das kann Spass machen, aber auch gesundheitliche Probleme verursachen – bis hin zur Sucht. Wer ständig online ist, schläft oft schlechter, kann sich in der Schule weniger konzentrieren und fühlt sich schneller gestresst.

Grund dafür ist die unnatürlich hohe Dopaminproduktion im Gehirn, die durch die exzessive Handynutzung erhöht wird. Je mehr man von diesem Belohnungshormon produziert, desto höher wird die Toleranzschwelle, sodass man immer mehr Reize braucht. Dieser Teufelskreis ist ein zentraler Mechanismus bei Suchterkrankungen.

Tipps:

Mach dir feste Zeiten, wann du online sein willst, zum Beispiel nach den Hausaufgaben oder nur bis zu einer bestimmten Uhrzeit am Abend.
Leg das Handy auch mal bewusst weg, um dich mit Freunden zu treffen, Sport zu machen oder einfach mal abzuschalten. Auch Langweile ist ab und zu gut für dein Gehirn!
Versuche «Doomscrolling», also ein mental passives Scrollen zu vermeiden. Sobald du merkst, dass du gar nicht mehr wirklich aktiv Spass an deiner Handyzeit hast, ist es Zeit es wegzulegen.
Probiere eine digitale Entgiftung für ein paar Tage oder Wochen zu machen, wo du komplett auf die Handynutzung verzichtest. Achte in dieser Zeit bewusst darauf, wie oft du ans Handy denkst, denn das ist ein Anzeichen dafür, wie abhängig du bereits bist.

Handyregeln in der Schule

Viele Schulen haben inzwischen Handyverbote, sei es nur während des Unterrichts oder auch den ganzen Schultag. Der Grund dafür ist, dass Handys schnell ablenken. Ein Verbot soll nicht bestrafen, sondern dafür sorgen, dass sich alle besser konzentrieren und die Schule ein Ort zum Lernen und Austauschen bleibt. Auch hier gilt, dass der physische soziale Austausch für dein Gehirn und deine Entwicklung genauso relevant ist, wie der Schulstoff.

Tipp: Sieh das Handyverbot also nicht als Strafe, sondern als Chance. So kannst du dich in der Schule auf das Wesentliche konzentrieren und deine echten sozialen Kontakte pflegen. Ausserdem macht die eingeplante Handyzeit dann umso mehr Spass.

Fazit

Soziale Medien sind spannend und machen nur Spass, wenn du sie mit Bedacht nutzt. Denk daran: Regeln und Gesetze gelten auch online.

Achte darauf, nicht zu viel Zeit in Apps zu versenken, und respektiere die Regeln deiner Schule. Mit einem bewussten Umgang bleibst du gut informiert und trotzdem frei, sowohl online als auch offline!

Quelle: AXA