Bei Normalzuständen ist Ethanol eine farblose, leicht flüchtige Flüssigkeit, mit einem süsslich-stechenden Geruch. An der Luft brennt es bei Entzündung mit einer blauen Flamme. Wegen seiner physikalischen und chemischen Eigenschaften hat Ethanol sehr viele verschiedene Anwendungen.
Ethanol lässt sich zum Beispiel, anders als Feststoffe, in jedem Verhältnis homogen mit Wasser mischen. Wasser-Ethanol Gemische sind entzündlich, sofern mindestens 45 % der Flüssigkeit Ethanol ist. Ethanol ist also hydrophil, zu deutsch wasserliebend. Es ist aber auch lipophil, also fettliebend. Das sieht man zum Beispiel daran, dass es sich auch mit Alkanen mischt. Es mischt sich allerdings bereitwilliger mit Wasser.
Wenn Ethanol vollständig verbrennt, entstehen daraus Wasser und Kohlenstoffdioxid. Untersucht man die elementare Zusammensetzung, kommt man auf die SummenformelC2H6O. Die Strukturformel von Ethanol siehst Du hier:
Die sogenannte Hydroxylgruppe, also das OH, ist dafür verantwortlich, dass sich Ethanol gut mit Wasser mischt. Auch manches Reaktionsverhalten von Ethanol und Wasser ist deshalb vergleichbar, so entsteht zum Beispiel in der Reaktion mit Natrium Wasserstoff.
Der Ethylrest, also das CH3−CH2−, ist verantwortlich dafür, dass Ethanol sich mit Alkanen mischen kann. Dies ist auf die Van-der-Waals-Kräfte zurückzuführen.
Eigenschaften im Überblick:
hydrophil
wasserliebend; mischt sich sehr gut und gerne mit Wasser
lipophil
fettliebend; mischt sich gut und gerne mit Fetten
entzündlich
auch bei Verdünnung mit Wasser, solange mindestens 45 % Ethanol vorhanden ist, brennt mit blauer Flamme
leicht flüchtig
Ethanol ist ein Lösungsmittel, welches leicht in die Gasphase übergeht. Bei Raumtemperatur verdunstet es wesentlich schneller als Wasser.
farblos
"durchsichtige" Flüssigkeit
Was passiert beim Konsum von Ethanol?
Dadurch, dass seine hydrophilen Eigenschaften die lipophilen übertreffen, löst sich Ethanol im wässrigen Körpergewebe besser als im Fettgewebe. Trotzdem kann es die aus Fetten bestehenden Membran von Zellen überwinden, weil es ein sehr kleines Molekül ist. Es braucht nach dem Konsum etwa ein bis zwei Stunden, bis es sich im Körper verteilt hat. Ein voller Magen verlangsamt die Aufnahme von Ethanol, Kohlensäure und Zucker beschleunigen allerdings die Blutzirkulation und verstärken damit die Resorption von Ethanol. Ist das Ethanol im Blut, kommt es im Körper zu einer Vergiftung.
Die Konzentration vom Ethanol im Blut wird durch die sogenannte Blutalkoholkonzentration (BAK) gemessen. Sie wird in Promille (o/oo) angegeben. Bis zu einer BAK von 0.5o/oo halten sich die Symptome in Grenzen. Darüber lassen Dein Seh- und Reaktionsvermögen nach. Du kannst Dich schlechter konzentrieren und Deine Motorik wird gestört. Ab 3.0o/oo kann es zur Bewusstlosigkeit kommen und bei noch höheren Werten ist die Vergiftung lebensgefährlich. Je nach Körpergewicht und Wasseranteil kann eine Person also mehr oder weniger Volumen alkoholischer Getränke zu sich nehmen, bis diese Promillezahlen erreicht werden. Deshalb sollten vor allem kleine, dünne Menschen beim Konsum von Alkohol besonders vorsichtig sein.
Gefahren
Im Durchschnitt trinkt jeder Deutsche etwa 140 Liter Bier, Wein und Spirituosen im Jahr. Damit nimmt er etwa 7.5 kg Ethanol auf. Das ist bereits eine sehr grosse Menge und zum Beispiel deshalb gefährlich, weil Ethanol einen Einfluss auf unsere Nervenzellen und Hormone hat. Genauer stört es die Signalverbindung zwischen Nervenzellen, weil Ethanol in die Membranproteine eingebaut wird und so deren Funktion stört. So werden verschiedene Botenstoffe angeregt, welche unter anderem die Reaktion verlangsamen. Ausserdem verändert es die Hormonspiegel gewisser Hormone, weil diese durch das Ethanol entweder vermehrt ausgeschüttet werden und die Konzentration im Körper steigt, oder aber zum Beispiel durch erhöhte Harnausscheidung mehr ausgeschieden werden und im Körper dann in geringeren Mengen vorhanden sind.
Der Konsum von Ethanol, also umgangssprachlich einfach Alkoholkonsum ist ein Drogenkonsum und kann zur psychischen wie auch physischen Abhängigkeit führen. Das wird Alkoholismus genannt. Obwohl deshalb eigentlich grosse Vorsicht geboten sein sollte, werden in Deutschland pro Jahr etwa 120'000 Personen mit einer Alkoholvergiftung stationär in einem Krankenhaus behandelt. Diese hohe Zahl weist unter anderem darauf hin, dass sich viele Menschen den Gefahren von Alkohol nicht bewusst sind.
Sei ein Schlaufux und mach es anders als manch anderer: Wenn Du überhaupt schon Alkohol konsumieren darfst oder sobald Du es darfst, konsumiere Alkohol, wenn überhaupt, dann nur bewusst und in Massen!
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Dauer:
Teil 1
Eigenschaften und Konsum von Ethanol
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Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Ist Ethanol einatmen gefährlich?
Eine Ethanolvergiftung tritt in zahlreichen Körpersystemen auf, einschliesslich des Nerven-, Atmungs- und Herz-Kreislaufsystems. Wenn Du die Substanz einatmst, wirst Du bald Halsschmerzen, Husten und allgemeine Reizungen in Deinen Nasenwegen und Atemwegen haben.
Ist Ethanol in alkoholischen Getränken?
Alle alkoholischen Getränke enthalten Ethanol, aber die jeweilige Menge kann variieren. Ob Du Bier, Wein oder Spirituosen trinkst – all diese Getränke enthalten die gleiche Form von Alkohol, nämlich Ethanol. Ethanol entsteht bei der Vergärung von Früchten oder Getreide zu alkoholischen Getränken.
Wofür verwendet man Ethanol?
Ethanol wird in der Chemie hauptsächlich als Desinfektionsmittel, Lösungsmittel oder Extraktionsmittel verwendet. Er wird aber auch als Genussmitte in alkoholischen Getränken konsumiert.