Vielleicht weisst Du bereits, dass man bei den Metallen verschiedene Gruppen unterscheidet wie z.B. Alkalimetalle und Erdalkalimetalle. Dies ist aber nicht nur bei den Metallen so, sondern auch bei den Nichtmetallen findet man Elemente, die sich chemisch sehr ähnlich verhalten.
Aufgrund dessen werden auch diese Elemente zusammen als Gruppe klassifiziert. Die Elemente Fluor, Chlor, Brom und Iod bilden die Halogene. Auch Astat (At) gehört zu dieser Gruppe, aber kommt extrem selten vor, da es radioaktiv und sehr kurzlebig ist. Im Periodensystem der Elemente kannst Du alle Halogene in der zweiten Spalte von rechts, also in der siebten Hauptgruppe senkrecht untereinander finden.
Elementsymbol
Element
Eigenschaften bei Raumtemperatur
Fluor
Als blassgelbes Gas F2 vorhanden. Giftig und ätzend.
Chlor
Als gelbgrünes Gas aus Cl2 vorhanden. Stechender Geruch. Atemgift.
Brom
Als braune Flüssigkeit aus Br2 vorhanden. Stinkend, giftig, ätzend.
Iod
Als grauviolette Kristalle aus I2 vorhanden. Reizend und desinfizierend.
Eigenschaften der Halogene
In der unteren Grafik kannst Du das Elektronenschalenmodell eines Fluoratoms sehen. Fluor hat sieben Elektronen in seiner äussersten Schale und ist sehr bestrebt ein achtes aufzunehmen. Bei all den anderen Halogenen ist es dasselbe. Durch diesen Umstand sind alle Halogene sehr reaktiv. Diese Tendenz aller Elemente wird mit der sogenannten Edelgasregel beschrieben. Sie besagt, dass Elemente immer bestrebt sind, die Elektronenzahl eines Edelgases zu erreichen. Weil das für sehr viele Elemente bedeutet, dass sie genau acht Elektronen in ihrer äussersten Schale haben wollen, wird die Regel auch oft als Oktettregel bezeichnet, obwohl diese genau genommen ein Spezialfall der Edelgasregel ist. Würde das unten abgebildete Atom nun noch ein Elektron aufnehmen, so wäre seine Elektronenkonfiguration dieselbe wie die von Neon, einem Edelgas. Das Atom wäre dann ein negativ geladenes Fluorid-Ion, welches kaum reaktiv ist.
Diese Anordnung der Elektronen in Halogene, die durch ein „fehlendes“ Elektron charakterisiert ist, bestimmt auch andere ihrer Eigenschaften. So sind alle Halogene in ihrer Reinform extrem reaktiv und damit giftig und reizend bis ätzend für die Haut, eben weil sie so dringend ein Elektron aufnehmen wollen. Als Faustregel kannst Du Dir merken, dass die Reaktivität eines Halogens abnimmt, je weiter Du im Periodensystem nach unten gehst.
Ausserdem liegen sie elementar immer als X2 vor, also ist zum Beispiel elementares Chlor nur ein Chloratom mit einem weiteren Chloratom verbunden. Auch reagieren sie heftig mit Alkali- oder Erdalkalimetallen unter Salzbildung. Aufgrund dieser starken Reaktivität kommen Halogene in der Natur fast immer gebunden vor und nicht in elementarer Form. Auch Du kennst viele Gegenstände im Alltag, die voll mit gebundenen Halogenen sind wie beispielsweise Kochsalz (Natriumchlorid), welches viel Chlor enthält oder Deine Zahnpasta, die voll mit Fluoridsalzen für gesunde Zähne ist.
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Teil 1
Halogene: Elemente & Eigenschaften
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Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Welche Eigenschaften besitzen die Halogene?
Alle Halogene besitzen ähnliche Eigenschaften, die dadurch entstehen, dass sie eine ähnliche Elektronenkonfiguration aufweisen. In ihrer elementarer Form (X-X) sind alle Halogene giftig und ätzend. Ausserdem sind sie alle auch sehr reaktiv und kommen deshalb in der Natur nie in elementarer Form vor.
Was haben alle Halogene gemeinsam?
Ihre äusserste Elektronenschale ist bis auf ein Elektron komplett gefüllt.
Was ist ein Halogen?
Als Halogene bezeichnet man alle Elemente der 7ten Hauptgruppe, also alle Elemente die du in der zweiten Spalte von rechts im Periodensystem finden kannst. Dazu zählen die Elemente Fluor, Chlor, Brom und Iod. Auch Astat zählt eigentlich dazu, wird aber oft vernachlässigt.