Die geschlechtliche Fortpflanzung (auch Reproduktion) von Lebewesen ist an die Weitergabe der elterlichen DNA an die Nachkommen gekoppelt. Dabei sind spezialisierte Keimzellen beteiligt. Die Befruchtung einer Eizelle mit einem Spermium lässt eine einzellige Zygote entstehen. Nach der ersten Mitose entwickelt sich diese in ein 2-Zellstadium von Blastomeren, bei denen die elterliche DNA erstmals in einem Zellkern vereint ist. Nach weiteren Zellteilungen wird das 16-Zellstadium der Morula erreicht, wo sich die Blastomere beginnen zu differenzieren, um sich im weiteren Verlauf als Blastocyste (ab dem 32-Zellstadium) in die Gebärmutter einzunisten.
Begriff
Erklärung
Spermium
Männliche Keimzelle mit haploiden Chromosomensatz.
Eizelle
Weibliche Keimzelle mit haploiden Chromosomensatz.
Zona pellucida
Auch Eigallerte genannt; Schutzhülle, die die Eizelle umgibt.
Eisprung
Freisetzung der im Eierstock herangereiften Eizelle.
Eierstöcke
Speicher- und Heranreifungsort der Eizellen.
Eileiter
Transport der Eizellen von Eierstock zur Gebärmutter.
Gebärmutter
Ort der Einnistung der Blastozyste.
Einnistung
Einwachsen von Trophoblasten und Embryo in Gebärmutterschleimhaut.
Hatching
Durch Volumenzunahme Zerreissen der Zona pellucida.
Chorionzotten
In die Gebärmutterschleimhaut eingewachsene Trophoblasten.
Plazenta
Verbindung von Embryo und Mutter, Versorgung Embryo, hCG-Bildung.
hCG
Humanes Choriongonadotropin, ein Schwangerschaftshormon.
Eisprung
In jedem Zyklus, welcher durchschnittliche28Tage dauert, reifen mehrere Eizellen in den Eierstöcken an. Einmal pro Zyklus wirdeine reife Eizellevon einem Eierstock freigesetzt, vom Eileitertrichter aufgefangen und über den röhrenartigen Eileiter zum Uterus hin transportiert.
Weibliche Anatomie
Eine Frau besitzt jeweils rechts und links Eierstock und Eileiter. Die Eileiter sind nicht direkt mit den Eierstöcken, aber dafür mit der Gebärmutter verbunden.
Keimzellen
Sowohl die weibliche, als auch die männliche Keimzelle besitzen beide einen haploiden Chromosomensatz mit je 23 Chromosomen, wovon einesein Geschlechtschromosomist. Einhaploider Chromosomensatzist wichtig, da so bei Verschmelzung der beiden Keimzellkerne der benötigte,diploide Chromosomensatzgebildet werden kann.
Keimzellstadium
Erklärung
Zygote
1-Zellstadium
Mit Spermium befruchtete Eizelle.
Blastomere
2/4/8-Zellstadium
Erstmals elterliche Chromosomen im Zellkern vereint, Blastomere werden nach jeder Teilung kleiner.
Morula
16-Zellstadium
Beginn Differenzierung der Zellen, Aufnahme von Wasser und Ionen.
Blastocyste
> 32-Zellstadium
Entstehung einer Blastocystenhöhle, Trennung von innerer Zellmasse und äusserer Zellschicht
Embryoblast: innere Zellen differenzieren sich zu Embryoblasten.
Trophoblast: äussere Zellschicht differenziert sich zu Trophoblasten.
Keimzellstadien, es sind nicht alle Zwischenstadien abgebildet. (1.) 4-Zellstadium (2.) Morula (3.) Embryoblasten (4.) Blastocyste
Spermium
Die männliche Keimzelle besitzt als Geschlechtschromosom entweder ein X- oder Y-Chromosom. Das Spermium lässt sich in drei Teile untergliedern.
Das Kopfstück enthält die Chromosomen in Form von DNA und das Akrosom
Das Mittelstück (Hals) enthält Mitochondrien und ein Centrosom.
Das Endstück (Schwanz) bildet die Geissel, sie dient der Fortbewegung.
Eizelle
Die weibliche Keimzelle besitzt als Geschlechtschromosom ausschliesslich ein X-Chromosom. Die Chromosomen liegen in Form von DNA gemeinsam mit Mitochondrien und einem Spindelapparat vor. Eine äussere Hülle umgibt die Eizelle als Schutz, sie wird auch Eigallerte oder Zona pellucida bezeichnet.
Befruchtung
Die kürzlich gesprungene Eizelle gelangt als Erstes in den Eileiter. Gelangen Spermien nun über die Vagina in den Uterus und von dort in die Eileiter, kann eine Befruchtung der Eizelle stattfinden.
Das Spermium, welches als Erstes die Eizelle erreicht, setzt aus seinem Akrosom Enzyme an der Zona pellucida frei, um diese Schutzschicht durchdringen zu können. Nach Passieren dieser erfolgt ein Andocken des Spermienkopfes nach dem Schlüssel-Schloss Prinzip mit der Eizellmembran und die DNA und Mitochondrien des Spermiums werden in das Eizelleninnere befördert. Weiterhin erfolgt eine Stofffreisetzung, die verhindert, dass weitere Spermien die Zona pellucida durchdringen und damit die Eizelle erreichen können.
Derweil werden die in die Eizelle gebrachten väterlichen Mitochondrien abgebaut, Nachkommen erhalten immer nur mütterliche Mitochondrien.
Entstehung des väterlichen Vorkerns
Die in die Eizelle freigesetzte haploide DNA des Spermiums wird mit einer Kernhülle versehen, die vom endoplasmatischen Retikulum der Eizelle gebildet wird. Innerhalb der Kernhülle kann die DNA dann zu einem diploiden Chromosomensatz repliziert werden.
Entstehung des mütterlichen Vorkerns
Beim Heranreifen der Eizellen im Eierstock wird die Reifeteilung in der Metaphase II der Meiose pausiert. Erst ein eindringendes Spermium initiiert die Fortsetzung und Beendigung der zweiten Reifeteilung. Die Chromosomen werden dann in eine neue Kernhülle verpackt und zu einem diploiden Chromosomensatz repliziert.
Die Entwicklung der Keimzellen
Zygote
Nach Eindringen des Spermiums in die Eizelle erfolgt die Bildung der elterlichen Vorkerne, das Auflösen der väterlichen Mitochondrien und der Aufbau der Teilungsspindel. Wenn sich die beiden Vorkernhüllen dann auflösen und die Chromosomen sich im Spindelapparat anordnen, ist die Entstehung der Zygote abgeschlossen.
Blastomere
Die befruchtete Eizelle wandert, während sie sich entwickelt, entlang der Eileiter in Richtung Gebärmutter. Durch Mitose (Zellteilung) entstehen aus der einzelligen Zygote zwei Zellen, die Blastomere genannt werden. Durch wiederholte Mitosen werden aus beiden Blastomeren erst vier, dann acht und dann 16 Blastomere. Diese teilen sich das Zellplasma der ursprünglichen Eizelle und werden deshalb immer kleiner. Sie befinden sich allesamt noch innerhalb der Zona pellucida.
Morula
Das 16-Zellstadium wird als Morula (lateinisch für Maulbeere) bezeichnet, wegen des maulbeerartigen Aussehens. Die Morula ist in der Gebärmutterangelangt und die Blastomere beginnen sich in verschiedene Zellentypen zu differenzieren. Auch werden nun Wasser und Ionen aus der Gebärmutterschleimhaut aufgenommen. Die schützende Zona pellucida umhüllt immer noch die Keimzellen.
Blastocysten
Nach einer weiteren Mitose wird aus der 16-zelligen Morula eine 32-zellige Blastocyste, in welcher sich ausserdem eine flüssigkeitsgefüllte Höhle entwickelt hat, die die Zellen in eine innere und äussere Zellschicht teilen.
Die inneren Zellen differenzieren sich zu Embryoblasten, aus denen später der Embryo hervorgeht.
Die äussere Zellschicht differenziert sich zu Trophoblasten, die sich in die Gebärmutterschleimhaut einbauen und die Embryoblasten versorgen.
Die Blastocyste wächst durch Mitosen stetig weiter.
Einnistung
Hatching
Durch weitere Mitosen sammeln sich schnell viele Zellen an, gegen welche die Zona pellucida nicht mehr standhalten kann und zerreisst. Dieses Sprengen der Eigallerte durch Wachstum und Vermehrung von Zellen, heisst auch Hatching (englisch für Schlüpfen). Das Hatching wird durch die Zona pellucida auflösende Enzyme der Trophoblasten unterstützt.
Trophoblasten
Die äussere Zellschicht der Trophoblasten hat direkten Kontakt mit der Gebärmutterschleimhaut und wächst in diese hinein. Diese einwachsenden Anteile heissen auch Chorionzotten. Nachdem der Embryo komplett in der Gebärmutterschleimhaut eingenistet ist, entwickelt sich aus den Trophoblasten die Plazenta.
Plazenta
Die Verbindung des Embryos mit der Mutter erfolgt über die Plazenta. Die Plazenta bildet das Schwangerschaftshormon humanes Choriongonadotropin (hCG), was dem Körper der Mutter eine Schwangerschaft signalisiert. Weiterhin erfolgt auch die Versorgung des Embryos mit Flüssigkeit und Nährstoffen über sie.
Eine Keimzelle ist eine spezielle haploide Zelle, die in den männlichen bzw. weiblichen Geschlechtsorganen gebildet wird und zur Fortpflanzung fähig ist. Bei der Frau ist es die Eizelle, beim Mann das Spermium.
Was ist eine Blastocyste?
Die Blastocyste ist ein Stadium der Entwicklung eines Embryos. In diesem Stadium sind 32 bis über 200 Zellen vorhanden. Kennzeichnend ist das Vorhandensein einer flüssigkeitsgefüllten Blase, die innere und äußere Zellen trennt. Bis zu einem gewissen Punkt ist sie auch noch von Zona pellucida umgeben.
Ihr voran geht das Stadium der Morula.
Was bedeutet Hatching?
Hatching ist englisch und bedeutet Schlüpfen.
In diesem Zusammenhang aber wird damit das Zerreißen der die Eizelle umgebenden Zona pellucida gemeint. Bis zum Blastocystenstadium umgibt sie die Eizelle schützend.