Blutgruppen bestimmen: AB0- & Rhesussystem

Dass Wichtigste in Kürze

Es ist wichtig, die Blutgruppen zu verstehen, da die Vermischung von Blutgruppen beim Blutspenden tödlich sein kann. Es gibt vier Blutgruppen: A, B, AB und 0, benannt nach dem Antigen, das die roten Blutkörperchen tragen (im Fall der Blutgruppe 0 gibt es keine Antigene). Jeder Mensch hat Antikörper gegen die Antigene, die er nicht besitzt.

Unser Immunsystem hat Antikörper gegen jeden Antigentyp, ausser dem, den wir selbst besitzen. Dies ist besonders wichtig bei Bluttransfusionen, denn wenn jemand rote Blutkörperchen erhält, die nicht zu seiner/ihrer Blutgruppe passen, kann er/sie eine schwere und möglicherweise tödliche Reaktion auf die Transfusion haben. Das Antigen auf den transplantierten roten Blutkörperchen wird vom Immunsystem als nicht vom gleichen Typ erkannt, den wir bereits besitzen; Antikörper greifen die Antigene auf den roten Blutkörperchen an; es bildet sich ein Blutgerinnsel, das dem Patienten grossen Schaden zufügt.

Blutgruppensysteme

Es gibt zwei relevante Systeme, in die sich Blutgruppen einteilen lassen. Als Unterscheidungsmerkmal bei beiden Systeme dienen Proteine auf der Oberfläche der roten Blutzellen. Es werden das AB0- als auch das Rhesus-System verwendet. So hat jeder eine Blutgruppe nach dem AB0-System, welche dann je nach Vorhandensein eines Rhesusfaktors noch in Rhesus-positiv, oder -negativ eingeteilt werden kann.

AB0-System

Es existieren drei verschiedene Allele (A, B und 0), wobei sich das Allel 0 gegenüber A und B rezessiv verhält. Weil jeweils A und B dominant sind, wird dies auch als Kodominanz bezeichnet. Hat ein Mensch sowohl ein A- als auch ein B-Allel, so liegt entsprechend der Beachtung der Vererbungsregeln die Blutgruppe AB vor.

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Beispiel

Claras Mutter hat die Blutgruppe AB. Claras Vater hat die Blutgruppe A. Welches sind die möglichen Genotypen und die daraus resultierende Blutgruppe, die Carla erben könnte?

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Hat der Vater die Blutgruppe A0, so hat Clara zu 25 % Wahrscheinlichkeit jeweils die Blutgruppe AB oder B und zu 50 % Wahrscheinlichkeit die Blutgruppe A.

Hat der Vater die Blutgruppe AA, so hat Clara zu 50 % Wahrscheinlichkeit die Blutgruppe A und zu 50 % Wahrscheinlichkeit die Blutgruppe AB.

Rhesus-System

Hierbei dreht es sich um das Vorhandensein des Rhesusfaktors (ein Protein auf der Oberfläche der roten Blutzellen). Es gibt zwei Allele: Das dominant vererbte D-Allel und das rezessiv vererbte d-Allel. Das D-Allel enthält die genetischen Informationen für die Bildung des Rhesusfaktors (Rh (+) = Rhesus positiv). Im Gegensatz dazu hat das d-Allel entsprechende Informationen nicht und es kann kein Rhesusfaktor gebildet werden (Rh (-) = Rhesus negativ).

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Alle Blutgruppenkombinationen des AB0- und Rhesus-System

Unter der Verwendung beider Systeme entsteht eine Vielzahl an möglichen Genotypen, die sich hinter den Phänotypen verbergen können.

Bluttransfusionen

Antigene der AB0-Blutgruppe

Die an der Oberfläche der roten Blutzellen sitzenden Proteine heissen Antigen. Das jeweilige Antigen der Blutzellen ist namensgebend für die entsprechende Blutgruppe.

Antikörper der AB0-Blutgruppe

Neben den Antigenen sind im Blut auch Antikörper vorhanden. Antikörper sind Proteine, die sich gegen gleichnamige Antigene richten. Sie verbinden sich nach dem Schlüssel-Schloss Prinzip mit den Antigenen auf den Blutzellen und lassen das Blut so verklumpen. Die eigenen Antigene und Antikörper sind kompatibel, sodass innerhalb der eigenen Blutgruppe keine Verbindung zwischen Antigen und Antikörper gegeben ist.

(Un-)Verträglichkeit zwischen den einzelnen AB0-Blutgruppen​​

Verliert ein Mensch in kurzer Zeit sehr viel Blut, kann dies tödlich enden, weshalb schnellstmöglich eine Bluttransfusion erfolgen sollte, um den Blutverlust auszugleichen. Es muss strengstens auf die Blutgruppe des Empfängers der Transfusion geachtet und eine kompatible Blutgruppe ausgewählt werden. Bei Inkompatibilität kann nämlich ein Verklumpen durch die beim Empfänger im Blut zirkulierenden Antikörper mit den gespendeten Antigenen der roten Blutkörperchen eine weitere lebensbedrohliche Situation geschaffen werden.

Beispiel:

Eine Person mit Blutgruppe A soll eine Bluttransfusion erhalten. Bei Blutgruppe A liegen rote Blutzellen mit dem Oberflächen-Antigen A, sowie B-Antikörper im Blut vor. Da bei einer Bluttransfusion nur die Blutzellen, aber nicht die Antigene transfundiert werden, muss darauf geachtet werden, dass keine Inkompatibilität mit dem im Blut des Empfängers vorhandenen Antikörpern vorliegt. Dementsprechend kann Blut der Blutgruppe A und der Blutgruppe 0 verabreicht werden.

Universalempfänger und Universalspender

Personen mit der Blutgruppe AB sind Universalempfänger. Da sie keine Antikörper gegen A- oder B-Antigene im Blut haben, können sie Spenderblut aller anderen Blutgruppen erhalten. Universalspender sind Personen mit Blutgruppe 0, da keine Antigene auf der Membranoberfläche der roten Blutzellen vorhanden sind.

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