Übertragung & Vermehrung von HIV & AIDS

Was ist Aids?

Aids ist eine Immun-schwäche Krankheit, die durch HI-Viren entstehen kann (Englisch HIV: human immunodeficiency virus). Infiziertst du dich mit einem HI-Virus, so lebst du jahrelang ohne jegliche Symptome der Krankheit Aids. Über lange Zeit schwächt dieses Virus jedoch dein Immunsystem so stark, dass du immer mehr Infektionskrankheiten erleidest. Erst wenn dieses Stadium einer HIV-Infektion erreicht ist, spricht man von Aids. In der unteren Grafik siehst du schematisch den Aufbau eines HI-viruses.

Biologie; Reaktionen des Immunsystems; 1. Gymi; Übertragung & Vermehrung von HIV & AIDS

1. RNA Erbgut des Virus
2. gp120 Protein
3. HI Virus
4. Enzyme: Integrase und Reverse Transkriptase
5. Capsid
6. Virushülle mit Lipiddoppelschicht

Übertragung und Vermehrung von HIV

HI-Viren werden zwischen Menschen nur über Flüssigkeiten wie Blut und Sperma übertragen. Vor allem ungeschützter Geschlechtsverkehr mit infizierten Personen trägt dazu bei, dass HIV weiter verbreitet wird. Auch durch gemeinsam genutzte Nadeln, bei zum Beispiel Drogenkonsumenten, können HI-Viren übertragen werden. Speichel enthält die Viren in sehr geringer Konzentration, sodass keine Übertragungen durchs Küssen bekannt sind.

Biologie; Reaktionen des Immunsystems; 1. Gymi; Übertragung & Vermehrung von HIV & AIDS

In der oberen Grafik siehst Du, was der HI-Virus macht, sobald Du Dich damit infiziert hast. Viren benötigen lebende Zellen, um sich zu vermehren, sie haben keinen eigenen Stoffwechsel.

Der HI-virus dockt mit gp120 am CD4 Rezeptor einer T-Helferzelle an. Dies führt zur Fusion des Virus mit der Zelle.
Das Innere des Virus wird in die Zelle eingeschleust.
Die Reverse Transkriptase des Virus wandelt das RNA Erbgut zu DNA um.
Nachdem die DNA Kopie des Virus in den Zellkern gelangt, integriert die Integrase das virale Erbgut in das der Zelle.
Enzyme der Wirtszelle produzieren aus der integrierten DNA, m-RNA Kopien des viralen Erbguts.
Die m-RNA Kopien translozieren ins Cytoplasma und docken an Ribosomen an.
Die Ribosomen der Wirtszelle produzieren alle Proteine, die benötigt werden, um einen neuen Virus herzustellen.
Ist die Konzentration an viralen Proteinen und RNA hoch genug, so bilden sich neue Viren an der Zellmembran.
Frisch gebaute Viren schnüren sich von der Membran ab und ein weiterer HI-Virus ist gebildet.

A. Einzelsträngige RNA

B. Doppelsträngige DNA

C. Zellkern

D. Assembliertes Viruskapsid

E. Zellplasma

Krankheitsverlauf

Kurz nach einer Infektion mit HIV, finden die Viren sehr viele T-Helferzellen, wodurch sich der Virus rasant vermehrt. Pro Tag können bis zu 10 Milliarden Viren entstehen. In dieser akuten Phase zeigen sich höchstens Symptome wie Fieber oder angeschwollene Lymphknoten und in dieser Zeit sterben bereits viele der T-Helferzellen. Dadurch sinkt auch die Anzahl an HIV wieder.

Über Jahre funktioniert das Immunsystem noch einigermassen, bis nach mehreren Jahren die Anzahl an T-Helferzellen nahezu 0 wird, wodurch opportunistische Erreger wie Pilze oder Bakterien ohne Gegenwehr den Körper besiedeln können. In diesem Stadium wird dann von Aids gesprochen, welches tödlich verläuft. In der unteren Grafik ist der Verlauf aufgezeichnet.

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Therapie

Bisher ist es nicht gelungen, einen Impfstoff gegen HIV zu entwickeln. Durch das ungenaue Arbeiten der Reversen Transkriptase mutieren HI-Viren nämlich sehr oft und verändern sich somit laufend. Dies erschwert das Entwickeln eines Impfstoffes gegen alle HI-Viren massiv und auch die Antikörper-Therapie wird dadurch eingeschränkt.

Eine vollständige Heilung von Aids ist bis heute nicht verfügbar, weshalb infizierte Personen mit einer HAART Therapie behandelt werden. Dabei steht HAART für: highly active anti retroviral therapy. In dieser Behandlung wird eine Kombination aus Medikamente eingenommen, welche die Vermehrung von HIV im Körper unterdrücken. Diese Wirkstoffe sind unter anderem Inhibitoren der Reversen Transkriptase oder der Integrase. Mithilfe dieser Therapie können Betroffene einigermassen gesund leben, vorausgesetzt das HIV wird früh genug entdeckt. Es ist deshalb absolut empfehlenswert, sich zumindest einmal im Leben und bei wechselnden Sexualpartnern auch öfter auf das HI-Virus zu testen.