Entstehung einer ökologische Nische durch Umweltfaktoren
Ökologische Nische bezeichnet die Gesamtheit der biotischen und abiotischen Umweltfaktoren, innerhalb derer eine Art selbst ökologische Funktionen ausüben und überleben kann. Nur wenn die Ansprüche einer Art an ihre Umwelt erfüllt sind, kann sie dauerhaft in einem Lebensraum existieren.
Komponenten ökologischer Nischen
Wasserläufer kommen in stehenden Gewässern vor. Neben einer ruhigen Wasseroberfläche, genügend Nahrung und Wasserpflanzen zur Eiablage benötigen Wasserläufer auch Versteckmöglichkeiten vor Fressfeinden. Die ökologische Nische bezeichnet keinen Raum, sondern das Beziehungsgefüge, das von einer Art im Laufe der Evolution entwickelt wurde. Ohne die dazugehörige Art lässt sich eine ökologische Nische nicht beschreiben.
Ein Wasserläufer in seiner ökologischen Nische. Wichtige Faktoren, die ein Wasserläufer benötigt:
1. Uferpflanzen zum Schutz vor Wind, Regen und zur Überwinterung
2. Schutz vor Fressfeinden in der Luft
3. Nahrungstiere an der Wasseroberfläche
4. trockenes, warmes Wetter
5. ruhige Wasseroberfläche
6. Schutz vor Fressfeinden im Wasser
7. Wasserpflanzen zur Eiablage
Biotische und abiotische Faktoren
Als Umweltfaktoren bezeichnest Du alle Bestandteile der Umwelt, die mit einem anderen Teil wechselwirken. Du kannst zwischen zwei verschiedenen Arten unterscheiden:
Biotische Umweltfaktoren: Umweltfaktoren, an denen andere Lebewesen beteiligt sind. Beispiele hierfür sind Nahrungskonkurrenz, Symbiose oder Beutedruck.
Abiotische Faktoren: Umweltfaktoren, an denen die Natur beteiligt ist. Beispiele sind Temperatur, Bodenbeschaffenheit, Wasservorkommen oder Helligkeit.
Wasserläufer
Wasserskorpion
Rückenschwimmer
Ruderwanze
Lebensraum
stehende Gewässer, langsam fliessende Bäche
stehende oder langsam fliessende Gewässer
stehende Gewässer
stehende Gewässer
Nahrung
Insekten, schwache Artgenossen
Wasserflöhe, Insekten, Kaulquappen
Insekten, Kaulquappen, kleine Fische
tote Pflanzen und Tiere
Ort der Nahrungssuche
an der Wasseroberfläche
in Ufernähe
im Freiwasser
am Grund des Gewässers
Zeit der Eiablage
Frühjahr
Frühsommer
April bis Oktober
März/April
Prozess der Einnischung
Bedingung für den evolutiven Prozess der Einnischung sind freie ökologische Nischen. Wenn zum Beispiel eine Art eine grosse Gesamtpopulation hat, besteht Konkurrenz zwischen den Individuen. Manche Individuen sind gezwungen, auf andere Nahrungsquellen zurückzugreifen, weil sie sonst verhungern würden. Sind die Voraussetzungen erfüllt, dass diese Individuen erfolgreich eine neue Nahrungsquelle erschliessen, passen sie sich im Laufe der Evolution immer mehr daran an, sodass diese Nahrungsquelle nun ihre Hauptnahrungsquelle wird. Durch die Verschiebung ihrer Nahrungsquelle und die Anpassung daran isolieren sich die wenigen Individuen von der Ausgangspopulation zu einer Teilpopulation und belegen eine eigene ökologische Nische.
Dimensionen der ökologischen Nische
Aufgrund ihrer Komplexität ist es kaum möglich, alle Aspekte der ökologischen Nische einer Art zu untersuchen und darzustellen. Meistens werden nur diejenigen Wechselbeziehungen beleuchtet, die sich bei Arten mit ähnlichen ökologischen Nischen unterscheiden. Identische Ansprüche verschiedener Arten führen zu Konkurrenz. Die genetisch besser angepasste Art verdrängt dann langfristig die konkurrenzschwächere Art.
Fundamentalnische und Realnische
Du kannst die fundamentale Nische und die realisierte Nische unterscheiden. Die Fundamentalnische einer Art beschreibt die optimalen Lebensbedingungen einer Art ohne die Konkurrenz zwischen verschiedenen Arten. Diese lässt sich im Labor bestimmen, jedoch spiegelt sie nicht perfekt die Realität in der Natur wider. Die tatsächlichen Lebensbedingungen in der Natur mit allen biotischen und abiotischen Umweltfaktoren kennzeichnen die Realnische.
Ökologische Nische bezeichnet die Gesamtheit der biotischen und abiotischen Umweltfaktoren, innerhalb derer eine Art selbst ökologische Funktionen ausüben und überleben kann.
Was sind biotische und abiotische Faktoren?
Biotisch sind alle Umweltfaktoren, an denen Lebewesen erkennbar beteiligt sind. Sie ergeben sich aus den Wechselwirkungen zwischen einzelnen Arten innerhalb eines Ökosystems. Im Gegensatz dazu sind abiotische Umweltfaktoren unbelebte chemische, physikalische oder hydromorphologische Faktoren.