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Erlerntes Verhalten - klassische & operante Konditionierung

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Zusammenfassung

Erlerntes Verhalten - klassische & operante Konditionierung

Prägung

Die Prägung ist ein Lernvorgang. Sie bezeichnet das Zusammenspiel von genetisch bedingtem Verhalten mit einem Auslöser. Bei Jungtieren gibt es ein Zeitfenster in ihrer Entwicklung, welches meist nur ein paar Stunden dauert, seltener ein paar Wochen oder sogar Monate, in denen das Gehirn bereit ist für diesen Auslöser. Diese Zeit wird auch sensible Phase ​genannt. Gewisse Verbindungen von Nervenzellen im Gehirn werden dann eingegangen und lösen sich für den Rest des Lebens nicht mehr. 

Die Prägung ist immer dazu da, das Überleben des einzelnen Individuums, aber auch der gesamten Art zu sichern. Neben der Prägung auf die Mutter, gibt es auch zum Beispiel die Gesangsprägung bei Vögeln oder die sexuelle Prägung, sodass das Tier später weiss, mit wem es sich paaren kann. 


Beispiel

Bei Tieren, die aufgrund ihrer genetischen Voraussetzung automatisch der Mutter nachlaufen, kann zum Beispiel die erste Sichtung der Mutter dieser Auslöser sein. Wenn das Erste, was die Jungtiere sehen, ein Mensch oder eine Attrappe der Mutter ist, kann es deshalb passieren, dass sie darauf geprägt werden und nicht auf die Mutter. Diese Prägung ist dann nicht mehr rückgängig zu machen.



Konditionierung

Klassische Konditionierung

Die klassische Konditionierung bezeichnet die automatische Verknüpfung von Dingen, durch ihr wiederholtes gemeinsames auftreten. Weil der Wissenschaftler I. P. Pawlow Versuchsreihen durchgeführt und diese Art von Konditionierung damit das erste Mal beschrieb, wird sie oft auch Pawlow'sche Konditionierung genannt. Treten die Reize über eine längere Zeitspanne nicht mehr zusammen auf, klingt die Konditionierung wieder ab.


Beispiel 

Wenn Du beim Füttern Deines Haustieres immer kurz vorher eine Dose öffnest, wird Dein Tier nach kurzer Zeit automatisch beim Geräusch einer Dosenöffnung mehr Speichel produzieren und zu Dir kommen, weil es denkt, dass es etwas zu fressen gibt. Auch, wenn Du eigentlich eine andere Dose öffnest. Wenn Du dann auf Trockenfutter aus der Plastiktüte umsteigst und das Geräusch der Dosenöffnung nicht mehr ertönt, bevor Dein Tier fressen darf, wird es mit der Zeit nicht mehr in die Küche kommen, wenn Du eine Dose öffnest. Stattdessen assoziiert es vielleicht das Rascheln Deiner Müsli-Packung mit seinem Fressen. 


Bedingter Reflex

Das Auslösen eines Reflexes, durch einen Reiz, welcher vor der klassischen Konditionierung neutral war, wird bedingter Reflex genannt.


Beispiel

Die vermehrte Speichelproduktion beim Geräusch der Dose ist ein bedingter Reflex. 


Bedingte Aversion

Auch negative Reize, die sich zum Beispiel unangenehm anfühlen oder sogar gefährlich sein können, können Verhalten beeinflussen. Wenn durch eine negative Erfahrung bestimmte Dinge gemieden werden, heisst die bedingte Aversion. 


Beispiel

Wenn ein Vogel eine Wespe gefressen hat und sie nicht bekömmlich war, frisst er danach auch keine Bienen mehr, weil es schwarz-gelb gestreifte Insekten meidet. 


Operante Konditionierung

Die operante Konditionierung ist im Gegensatz zur klassischen Konditionierung dazu geeignet, um auf ein Kommando ein bestimmtes Verhalten hervorzurufen. Sie wird zum Beispiel bei der Dressur von Tieren genutzt. Dabei wird ein Reiz und eine darauf folgende Reaktion mit einer Belohnung oder Bestrafung verbunden.


Beispiel

Du sagst „sitz“ und hebst Deine Hand (=Reiz). Dein Hund setzt sich hin, weil er zu Deiner Hand nach oben schaut und das dann eine natürliche Bewegung für ihn ist (=Reaktion). Du gibst ihm etwas Futter als Belohnung. Wenn Du das wiederholst, wird Dein Hund mit der Zeit lernen, dass er sich auf das Kommando „sitz“ hinsetzen soll. Das macht er, weil er eine positive Assoziation mit dem Befolgen dieses Befehls hat, weil Du ihm danach Futter gegeben hast. 

Das kann auch umgekehrt funktionieren: Wenn auf einen Reiz eine Bestrafung folgt, wird Dein Hund lernen, das nicht mehr zu machen, weil er eine erneute Bestrafung fürchtet. 



Arten von Lernleistung

Habituation/Gewöhnung

Habituation oder Gewöhnung bedeutet, dass eine Reaktion auf einen Reiz immer schwächer wird, wenn ein Reiz durch das Fehlen oder einer unerwartet anderen Reaktion abnimmt.


Beispiel

Ein Rascheln im Gebüsch kann bewirken, dass ein Vogel seine gerade gefundene Nahrung am Boden zurücklässt und davon fliegt, weil er eine Katze im Gebüsch befürchtet. Wenn nach dem Rascheln aber nie eine Katze aus dem Gebüsch kommt oder stattdessen nur ein Artgenosse, wird der Vogel irgendwann nicht mehr davon fliegen. Seine Reaktion hat also abgenommen. 


Sensitivierung

Die Sensitivierung ist ein Zusammenspiel verschiedener Reize, die zu einer bestimmten Reaktion führen. Genauer gesagt bewirkt eine Sensitivierung eine stärkere Reaktion auf einen Reiz als vorher. 


Beispiel 

Wenn ein Tier eine Gefahr in Form eines Feindes in der Nähe gesehen hat, dann reagiert es stärker auf Reize, wie zum Beispiel ein Rascheln im Gebüsch, als vor der Sichtung des Räubers. 


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Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Gibt es auch genetisch bedingtes Verhalten, welches keinen Auslöser braucht?

Spielen Genetik und lernen zum Teil auch zusammen?

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