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Methoden der Verhaltensforschung

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Zusammenfassung

Methoden der Verhaltensforschung 

Täglich beobachten wir unterschiedliche Verhaltensweisen, wie zum Beispiel, dass junge Vögel den Schnabel aufsperren, wenn sie von älteren Tieren gefüttert werden. Oft wissen wir jedoch nicht, wodurch ein bestimmtes Verhalten ausgelöst wird. Wieso sperren die Jungtiere den Schnabel auf? Woher wissen sie, wann sie den Schnabel aufsperren müssen? In der vergleichenden Verhaltensforschung, der Ethologie, werden Verhaltensweisen von Lebewesen methodisch beobachtet und Gründe für bestimmtes Verhalten gesucht. 



Tiere richtig beobachten

Beim Beobachten von Tieren werden jeweils bestimmte Abschnitte aus dem Gesamtverhalten angeschaut. Typische Abschnitte sind zum Beispiel das Paarungs- oder Fressverhalten, das Revierverhalten, die innerartliche Kommunikation oder das Sozialverhalten. Das Beobachten von Verhalten geschieht in drei Schritten:

  1. Ein Lebewesen nach einem Abschnitt des Gesamtverhaltens beobachten und das Verhalten dieses Lebewesens genau beschreiben. Diesen Schritt für unterschiedliche Abschnitte wiederholen. 
  2. Ein Verhaltensinventar aufstellen. Alle vorher beobachteten Verhaltensweisen werden dazu in einer Tabelle protokolliert. 
  3. Anhand des Verhaltensinventars spezifische Fragestellungen beantworten und die Ergebnisse interpretieren.

Oft wird Verhaltensforschung im Freiland durchgeführt, Du kannst sie aber auch in einer kontrollierten Umgebung, wie zum Beispiel im Zoo oder im Labor, durchführen. 



Ursachen von Verhalten bestimmen

In der Verhaltensforschung werden oft zwei Fragen gestellt:  

  • Wodurch wird ein Verhalten ausgelöst? 
    • Ursachen, die unmittelbar für das Auftreten eines Verhaltens verantwortlich sind, heissen Wirkursachen oder proximate Ursachen. Diese Ursachen kannst Du durch einfaches Beobachten der Tiere oder bestimmte Versuche, wie zum Beispiel die Attrappenversuche, bestimmen.
  • Welchen Vorteil hat eine Verhaltensweise?
    • Oft kannst Du von bestimmten Verhaltensweisen auf einen evolutiven Vorteil für das Überleben oder den Fortpflanzungserfolg schliessen. Dies nennt sich ultimative Ursache.


Verhaltensforschung mittels Attrappenversuchen

Eine Attrappe ist eine Nachbildung eines Lebewesens oder Objekts, welche nur einen Teil des Originals aufweist. Es wird beobachtet, welche Reize ein bestimmtes Verhalten bei einem Lebewesen auslösen, indem ihm verschiedene Attrappen vorgehalten und seine Reaktionen auf diese festgehalten werden. Einige Beispiele von Attrappenversuchen werden in den folgenden Abschnitten erklärt.


Beispiel 1: Beutefang der Erdkröte

Die Erdkröte frisst Fliegen und Würmer, indem sie sich diesen nähert und dann ihre Zunge hervorschnellen lässt. Die Beute bleibt daraufhin an der klebrigen Oberfläche der Zunge haften. Nicht immer, wenn eine Kröte eine Beute sieht, führt sie diesen Zungenschlag aus. Wann sie ihn ausführt und wann nicht, kann mit einem Attrappenversuch beobachtet werden.


Als Attrappe in diesem Versuch dienen unterschiedlich grosse Pappscheiben mit unterschiedlichen Kantenlängen. Diese werden der Kröte präsentiert und es wird beobachtet, wann die Kröte den Zungenschlag ausführt und wann nicht. Von diesen Ergebnissen kann in der Auswertung ein Zusammenhang zur Lebensweise der Kröte hergestellt werden.


Beispiel 2: Jungtieraufzucht der Amsel

Amseln füttern ihre Jungtiere mit Insekten und Larven, indem sie auf dem Rand des Nestes landen und sie den Jungtieren in den Schnabel legen. Sobald die Mutter landet, sperren die Jungtiere dazu ihre Schnäbel auf und piepsen. Um dieses Verhalten zu beobachten, kann ein Attrappenversuch durchgeführt werden. 


Verschiedene Attrappen des Kopfes einer Amsel werden an den Nestrand gehalten oder dort bewegt und es wird beobachtet, wann die Jungtiere den Schnabel aufsperren. Es wird beobachtet, dass die Jungtiere den Schnabel nur bei den Versuchen, bei denen die Attrappen bewegt werden, aufsperren. Aus diesen Ergebnissen kannst Du schliessen, dass die Jungtiere den Schnabel durch Bewegungen am Nestrand aufsperren.



Genetisch bedingte und erlernte Verhaltensweisen

Verhalten kann genetisch bedingt sein, von einem Lebewesen erlernt werden oder aus einer Mischung dieser beiden Komponenten entstehen. 

  • Genetisch bedingte Verhaltensweisen müssen von den Tieren nicht gelernt werden, da sie automatisch passieren. Der Nestbau der Amsel ist zum Beispiel genetisch bedingt. Alle Amseln bauen ihr Nest auf die gleiche Art. 
  • Durch das Erlernen von spezifischen Verhaltensweisen kann sich das Verhalten von Individuen einer Art in bestimmten Situationen sehr unterschiedlich entwickeln.



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Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Was untersucht die Verhaltensbiologie?

Wie kann ich angeborenes und erlerntes Verhalten unterscheiden?

Wie wird Verhalten erforscht?

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