Prokaryoten sind einzellige Mikroorganismen, diese werden dadurch gekennzeichnet, dass sie keinen membranumgebenen Zellkern besitzen (Unterschied zu Eukaryoten). Die Fortpflanzung von Prokaryoten ist ungeschlechtlich, sie vermehren sich also durch Zellteilung. Oft haben sich Prokaryoten auf ihre Lebensumgebung angepasst und können verschiedene Nährstoffquellen, die ihnen zur Verfügung stehen, ideal verstoffwechseln. Es gibt viele Beweise, die dafür sprechen, dass Zellstrukturen von komplexer entwickelten Organismen direkt von Prokaryoten abstammen.
Aufbau einer prokaryotischen Zelle
Prokaryotische Zellen können in unterschiedlichen Formen auftreten. Am meisten treten sie als stäbchenförmige, spiralige oder rundliche (kokken-förmige) Körper auf. Im Vergleich zu eukaryotischen Zellen sind sie sehr viel kleiner und einfacher strukturiert. Die einfache Struktur der Prokaryoten erklärt sich dadurch, dass sie keine von Membran umgebende Zellstrukturen in ihrem Zellinneren beinhalten. Das genetische Material, das im Bakterienchromosom und Plasmiden vorhanden ist und alle weiteren Zellstrukturen liegen frei in der Zelle.
Vermehrung
Bakterien pflanzen sich mittels zwei Methoden ungeschlechtlich fort. Bei der Zellteilung trennt sich die Zellmembran, sowie die darin bestehenden Bestandteile einer Zelle durch Einschnürung in zwei. Dabei wird das Bakterienchromosom verdoppelt und auf die beiden Zellen verteilt. Es entsteht also eine Nachkommenszelle, die dieselbe Bakterien-DNA wie die Ausgangszelle trägt.
Beim Plasmidenaustausch werden Verbindungen zwischen Bakterienzellen hergestellt, die genutzt werden, um Plasmiden zu übertragen und untereinander auszutauschen. Im Gegensatz zur Zellteilung trägt dies zur genetischen Vielfalt von Bakterien bei.
Stoffwechsel
Bakterien haben sich oft auf eine Nährstoffquelle spezialisiert und können diese ideal aufnehmen, abbauen und weiterverarbeiten.
Stoffwechseltypen von Bakterien
Stoffwechseltypen
Definition
Aerob
Stoffwechselvorgänge können nur in sauerstoffhaltiger Umgebung stattfinden.
Anaerob
Stoffwechselvorgänge finden in Abwesenheit von Sauerstoff statt.
Autotroph
Verstoffwechslung von anorganischen Stoffen (Kohlenstoffdioxid, Wasser, Mineralsalze).
Phototroph
Verstoffwechslung von Sonnenlicht.
Endosymbiontentheorie
Definition
Eine Endosymbiose ist ein evolutionärer Vorgang, in dem eine Wirtszelle einen Organismus aufnimmt, aber nicht komplett verdaut. Einige Bestandteile des aufgenommenen Organismus werden in einem lang andauernden Prozess umstrukturiert und zu wirtseigenen Zellbestandteilen umgebaut.
Prokaryoten und die Endosymbiontentheorie
Die Endosymbiontentheorie ist eine Theorie zur Entstehung von membranumschlossenen Zellstrukturen (Mitochondrien, Chloroplasten) in Eukaryoten, die eine Ähnlichkeit zu freilebenden Bakterien zeigen. Demnach sollen Prokaryoten von höheren Organismen aufgenommen und nicht komplett vom Wirt verdaut worden sein. Das genetische Material der Prokaryoten wurde abgebaut und teilweise in das des Wirtsgenoms verlagert. Es kam zu einer Endosymbiose, bei der im Laufe der Evolution, die prokaryotische Zelle zu wirtseigenen Zellorganellen umgebaut wurde. Dabei hat sich die originale Zellwand des Prokaryoten zu einer Membran für das Zellorganell des Wirts entwickelt.
Prokaryoten sind Lebewesen, die keinen Zellkern besitzen. Sie besitzen keine von Membran umgebenden Zellstrukturen oder abgegrenzte Räume in ihrem Zellinneren.
Wie vermehren sich Prokaryoten?
Prokaryoten vermehren sich durch Zellteilung. Die Art der Fortpflanzung wird als ungeschlechtlich bezeichnet.
Was ist die Endosymbiontentheorie?
Die Endosymbiontentheorie besagt, dass Eukaryoten bestimmte Zellstrukturen, die von einer Membran umgeben sind, durch eine Symbiose mit einem Prokaryoten entwickelt haben.