Die Gefahren der Sucht - Dopamin & Suchtverhalten
Definition
Eine Sucht besteht dann, wenn das Verlangen nach einem Verhalten oder einer Substanz nicht mehr überwunden werden kann. Verschiedene Faktoren können zum Beispiel zu einer Sucht führen: Gruppenzwang, Ablenkung von Problemen oder die Gewöhnung an den Effekt eines Rauschmittels.
Genuss vs. Abhängigkeit
Wenn Du mit Freund:innen einen Schokokuchen isst, shoppen gehst oder zusammen Videospiele spielst, können tolle Momente entstehen. Sollte es aber so sein, dass der Kuchen, das Shoppen oder das Videospiel rein als Ablenkung vor Ängsten, Sorgen oder Langeweile dienen, besteht eine grosse Gefahr für die Entstehung einer Abhängigkeit.
Typisch für alle Süchte ist, dass ein Mittel oder Verhalten zu einem positiven Gefühl führt und die betroffene Person ständig dieses Gefühl wiederholen will. Dabei wird mit der Zeit eine immer grössere Menge des Mittels oder Verhaltens gebraucht, um wieder zum gleichen Glückszustand zu gelangen. Entzugserscheinungen, wie erhöhte Aggressivität, Zittern oder Schweissausbrüche, sind klare Anzeichen für eine Sucht.
Die Rolle von Dopamin
- Dopamin ist ein Hormon, das bei Freude im Nucleus accumbens (Bereich im Vorderhirn) ausgeschüttet wird.
- Die Nervenzellen im Gehirn werden dadurch angeregt, insbesondere im Limbischen System (Hypothalamus, Thalamus, Mandelkern, Hippocampus) und im Grosshirn.
- Empfindung von Freude und Glücksgefühl.
Das Belohnungssystem besteht aus der Verbindung von Limbischen System, Grosshirn und Nucleus accumbens.
Rauschmittel, wie Cannabis oder Alkohol, wirken ähnlich wie Dopamin und versetzen den Körper in einen Glückszustand.
- Nucleus accumbens
- Hypothalamus
- Thalamus
- Mandelkern (Amygdala)
- Hippocampus
- Grosshirn
- Kleinhirn
Verschiedene Arten von Suchtverhalten
Stoffgebundenes Suchtverhalten
Stoffgebundenes Suchtverhalten besteht dann, wenn ständig eine bestimmte Substanz benötigt wird, um die Symptome einer Suchterkrankung zu bekämpfen. Hierzu zählt u.a.:
- Alkohol
- Zigaretten
- Zucker
- Koffein
- Cannabis
- starke Drogen (Heroin, Kokain, Crystal Meth)
Jede dieser Substanzen kann auf unterschiedliche Weise süchtig machen. Eine Heroinspritze reicht meistens schon, um eine Person lebenslänglich heroinsüchtig zu machen. Alkohol oder Koffein braucht hingegen meist länger.
Stoffungebundenes Suchtverhalten
Bei diesen Arten sorgt ein Verhalten dafür, dass jemand eine Abhängigkeit entwickelt, wie zum Beispiel:
Anorexie
Anorexie (Magersucht) ist eine Essstörung, bei der die Betroffenen sich stets als zu dick wahrnehmen und darum wenig bis keine Nahrung mehr zu sich nehmen. Magersüchtige nehmen stark ab und sind oft stark untergewichtig. Sie haben kein gesundes Verhältnis zum Essen mehr, sodass ein Abendessen unter Freunden zu einem Horrorerlebnis werden kann. Typisch für magersüchtiges Verhalten ist das ständige Vergleichen vom eigenen Körper mit dem von anderen Menschen, die meistens einem unrealistischen Schönheitsideal entsprechen.
Starkes Untergewicht kann zu Herz- und Kreislaufprobleme, Wachstumsstörungen und Unfruchtbarkeit führen. In extremen Fällen führt die Anorexie zum Tod (5−10%).
Bulimie
Bei Bulimie (Ess-Brech-Sucht) handelt es sich ebenfalls um eine Essstörung. Im Gegensatz zur Anorexie haben die Betroffenen meistens ein gesundes Körpergewicht. Es kommt jedoch zu heimlichen Essattacken, bei denen sie innerhalb kürzester Zeit sehr viel Nahrung aufnehmen und es anschliessend erbrechen. Oft greifen Betroffene auch zu Abführmitteln oder treiben übermässig viel Sport, um die Nahrung wieder loszuwerden.
Die Folgen der Bulimie können Schäden am Verdauungssystem, Zähne und Speiseröhre sein, die durch die Magensäure verursacht werden.
Weitere Beispiele
Neben Essstörungen können auch Spielsucht, Kaufsucht, Pornosucht oder Arbeitssucht zu zwanghaftem Verhalten führen. Die Gründe für solche Suchtverhalten können u.a. unrealistische Erwartungen an sich selbst oder psychische Probleme sein.