Das Verdauungssystem ist ca. 6 Meter lang und geht vom Mund bis zum After. Die Nährstoffe werden im Mund, Magen und Darm in ihre Grundbausteine zerlegt und über die Darmwand in den Körper aufgenommen.
Ort und Vorgänge
Verweildauer
Tägliche Zugabe von
Der Mund (1.) zerkleinert die Nahrung und mischt sie mit Speichel. Das darin enthaltene Enzym Amylase teilt die Stärke bereits in Malzzucker (Maltose) und wird in den Speicheldrüsen (2.) hergestellt.
1-2 min
ca. 1-2 L Mundspeichel
ca. 2 L durch Essen und Trinken
Der Nahrungsbrei geht an der Luftröhre (3.) vorbei in die Speiseröhre und landet im Magen (6.). Die ringförmigen Muskeln der Speiseröhre (4.) ziehen sich dabei wellenförmig zusammen und transportieren so den Nahrungsbrei in den Magen.
Der Magensaft enthält Salzsäure, welche Bakterien abtötet, und das Enzym Pepsin, das Proteine in kleinere Stücke spaltet.
1-5 h
ca. 1,5-2 L Magensaft
Im 4 m langen Dünndarm (10.) werden alle Nährstoffe durch verschiedene Enzyme in ihre Bausteine zerlegt und aus dem Nahrungsbrei aufgenommen. Die Leber (5.) produziert die Galle (8.), die Fette in kleine Tröpfchen spaltet. Die Bauchspeicheldrüse (7.) liefert weitere Verdauungsenzyme. Die Resorption (Aufnahme) geschieht durch die Zellen in der Darmschleimhaut. Zudem wird dem Nahrungsbrei Wasser entzogen.
2-4 h
ca. 0,5 L Gallensaft
ca. 1 L Bauchspeichel
2-3 L Dünndarmsaft
ca. -8 L Wasserrückgewinnung
Im 1,5 m langen Dickdarm (9.) landen dann die unverdaulichen Nahrungsreste. Es wird über die Wand des Dickdarms weiter Wasser entzogen und Mineralstoffe aufgenommen.
4-7 h
ca. -0,9 L Wasserrückgewinnung
Der Kot gelangt durch den Enddarm/Mastdarm (11.) und wird durch den After (12.) ausgeschieden.
ca. 0,1 L Wassergehalt im Kot
Der Dünndarm
Die innere Wand des Dünndarms (1.) ist in Falten gelegt und überzogen von ca. 1 mm kleinen Zotten, die wieder von kleinsten Ausstülpungen (Mikrovilli) (2.) bedeckt sind. Alle Mikrovilli zusammen heissen auch Bürstensaum. Durch diese besondere Struktur entsteht eine grosse Oberfläche, durch die Nährstoffe aufgenommen werden. Die Nährstoffe werden über das Blut in den Arterien (3.) und über die Lymphe in den Lymphgefässen (4.) in den Zotten zu den Zellen transportiert, wo sie als Bau- oder Energiestoffe verwendet werden.
Vorgänge bei der Verdauung im Dünndarm
In der folgenden Grafik ist die Aufnahme der Nährstoffe aus dem Dünndarm dargestellt. Die Nährstoffe werden mithilfe von Enzymen aufgespalten und anschliessend über die Dünndarmwand absorbiert.
Enzyme
Innere des Dünndarms
Zelle der Darmwand mit Darmzotten
Glucose und Aminosäuren werden über die Blutgefässe aufgenommen.
Fettsäuren werden über die Lymphgefässe aufgenommen.
Malzzucker (A) wird in Glucose (E) aufgespalten.
Proteine (B) werden in Aminosäuren (F) aufgespalten.
Fette (C) werden in Glycerin (G) und Fettsäuren (H) aufgespalten.
Zusatzinfo für höhere Klassen: Die Verdauungsenzyme
Enzyme ermöglichen und beschleunigen chemische Reaktionen, indem sie sich an einen Ausgangsstoff (Substrat) binden und diesen verändern. Substrate können so zerlegt, umgebaut oder gespalten werden. Danach trennt sich das Enzym, das auch Biokatalysator genannt wird, vom so entstandenen Produkt und es kann den Vorgang erneut beginnen (katalytischer Zyklus).
Substratspezifität von Enzymen: Es werden nur Substrate verändert, die genau an das Enzym passen.
Wirkungsspezifität von Enzymen: Ein Enzym verändert ein Substrat immer auf die gleiche Weise.
Enzym-Substrat-Komplex: Verbindung aus Enzym und Substrat.
Exergonische Reaktion: Ein Enzym katalysiert eine Reaktion, bei der Energie abgegeben wird.
Endergonische Reaktion: Ein Enzym katalysiert eine Reaktion, die Energie verbraucht. (Funktioniert nur, wenn es durch eine energetische Kopplung Energie von einer exergonischen Reaktion bekommt).
Lipasen: Enzyme des Fettabbaus.
Proteasen: Enzyme des Proteinabbaus.
Aktives Zentrum: Vertiefung im Enzym, in die das Substrat wie ein Schlüssel ins Schloss passt (Schlüssel-Schloss-Prinzip).
Enzym Amylase - Abbau von Stärke
Stärke besteht aus tausenden miteinander verbundenen Glucosebausteinen (1.), die durch das Enzym Amylase (2.) in ihre einzelnen Bausteine zerlegt werden. Die Aufspaltung der Stärke beginnt bereits im Mund, wo sich Amylase beim Kauen mit der Nahrung vermischt und so der Zweifachzucker Maltose (4.) abgespalten wird. Dank der Substratspezifität (3.) bindet Amylase bindet nur an Stärke und zum Beispiel nicht an Fette oder Proteine.
Enzym Laktase - Abbau von Milchzucker
Das Enzym Laktase spaltet den Milchzucker (Laktose) aus Milchprodukten so auf, dass er vom Körper aufgenommen werden kann. Diese Reaktion wird auch Hydrolyse genannt, da sie ein Wassermolekül verwendet. Die Spaltung der Laktosemoleküle benötigt zudem Energie, auch Aktivierungsenergie genannt. Enzyme wie Laktase erhöhen die Reaktionsfreudigkeit und setzen damit die Aktivierungsenergie herab.
Mehr dazu
Lerne mit Grundlagen
Lerne in kleinen Schritten mit Theorieeinheiten und wende das Gelernte mit Übungssets an!
Dauer:
Teil 1
Energiebedarf - Messung & Einflussfaktoren
Teil 2
Gesunde Ernährung und die Nahrungsmittelpyramide
Teil 3
Makro- & Mikronährstoffe in Nahrungsmitteln
Abkürzung
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Optional
Dies ist die Lektion, in der du dich gerade befindest, und das Ziel des Pfades.
Teil 4
Verdauungsorgane und -system: Vorgänge und Enzyme
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Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Was gibt es für Verdauungssäfte?
Die wichtigsten Verdauungssäfte sind der Speichel, der Magensaft und der Dünndarmsaft. Zusätzlich gibt es noch den Gallensaft von der Leber und den Bauchspeichel von der Bauchspeicheldrüse.
Welche Organe gehören zum Verdauungssystem?
Zum Verdauungssystem gehören der Magen, der Dünndarm und der Dickdarm. Die Leber und die Bauchspeicheldrüse liefern ausserdem Verdauungssäfte und Enzyme.
Was ist die erste Station der Verdauung?
Die erste Station der Verdauung ist der Mund. Er zerkleinert die Bissen und mischt den Speichel unter den Nahrungsbrei.