Verhütungsmethoden: Barrieren, Hormonpräparate und weitere
Der weibliche Zyklus mit seinem komplexen Zusammenspiel von Gebärmutterschleimhaut, Follikelphasen und Hormonen, sowie die weibliche Anatomie spielen alle für sich eine Rolle in der Befruchtungsfähigkeit der Frau. Jeder Part der am Schwanger werden mitwirkt, kann auch Angriffspunkt sein, um das Schwanger werden zu verhindern.
Barrieremethoden
Eine mechanische Barriere bilden folgende Verhütungsmittel, indem sie den Zugangsweg der Spermien zur Eizelle unterbinden.
Wichtig: Barrieremethoden schützen als einziges vor sexuell übertragbaren Infektionskrankheiten, da ein Flüssigkeitsaustausch zwischen den Sexualpartnern verhindert wird.
Kondom
Femidom
Diaphragma
meist aus dehnbarem Latex
Gummikappe
Schutz vor sexuell übertragbaren Infektionskrankheiten
kein Schutz vor sexuell übertragbaren Infektionskrankheiten
wird vor dem ersten Einführen des Penis in die Scheide über den Penis gezogen
wird vor dem Geschlechtsverkehr in die Scheide vor den Muttermund eingelegt.
wird vor dem Geschlechtsverkehr in die Scheide bis vor den Muttermund eingelegt.
Handhabung leicht
Handhabung erfordert etwas Übung
Handhabung erfordert Übung
kann nur einmal verwendet werden
kann nur einmal verwendet werden
Kann mehrfach verwendet werden
Hormonpräparate
Anti-Baby-Pille
Es gibt mehrere Varianten mit verschiedenen Hormonkonzentrationen und -kombinationen. In der Regel ist eine Kombination von Östrogen und Gestagen enthalten, die den Eisprung verhindern. Durch die künstliche Veränderung des weiblichen Zyklus ist eine exakte Einnahme und Anwendung der Pille unerlässlich, da die körpereigenen Hormone sonst einen Eisprung auslösen.
Ist auch als Verhütungsstäbchen bekannt und wird ärztlich unter die Haut auf die Innenseite des Oberarms implantiert. Das Implantat gibt bis zu drei Jahre lang Hormone ab, die den Eisprung unterdrücken und den Schleim am Gebärmutterhals verdicken und damit für Spermien weniger passierbar machen. Höhere Sicherheit der Verhütung durch Geringhaltung von Anwendungsfehlern.
Hormonimplantat
Hormonspirale
Ein kleines T-förmiges, ärztlich in den Uterus einzusetzendes Implantat, welches bis zu fünf Jahre lang kontinuierlich Hormone (vorrangig Gestagen) in die Gebärmutter freisetzt, die den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut verhindert und den Schleim am Gebärmutterhals verdicken und damit für Spermien weniger passierbar machen. Höhere Sicherheit der Verhütung durch Geringhaltung von Anwendungsfehlern.
Diverse Varianten wie z.B. Hormonpflaster und Drei-Monats-Spritze haben eine ähnliche Wirkweise. Sie greifen in den natürlichen Hormonhaushalt ein, indem dem weiblichen Körper ein Hormon (hier oft Gestagen) zugeführt wird.
Hormonpräparate
Wichtig: Hormonpräparate schützen nicht vor sexuell übertragbaren Infektionskrankheiten, da ein Flüssigkeitsaustausch zwischen den Sexualpartnern nicht unterbunden wird.
Weitere Methoden
Wichtig: Keine der folgenden Methoden schützt vor sexuell übertragbaren Infektionskrankheiten, da ein Flüssigkeitsaustausch zwischen den Sexualpartnern nicht unterbunden wird.
Coitus interruptus
Bei dieser äusserst unsicheren Verhütungsmethode wird der Penis vor der Ejakulation aus der Scheide gezogen, um zu verhindern, dass Sperma in den weiblichen Körper gelangt. Diese Methode bietet keinerlei Schutz vor Infektionskrankheiten und da bereits vor dem männlichen Orgasmus Spermien in die Scheide gelangen können, ist von dieser Verhütungsmethode abzuraten.
Kupferspirale, -kette, -ball
Werden wie die Hormonspirale ärztlich in den Uterus implantiert und können bis zu fünf Jahre wirken. Das Kupfer gibt kontinuierlich Kupferionen an die Umgebung ab, das die Beweglichkeit der Spermien einschränkt und die Überlebensfähigkeit der Eizelle verringert.
Sterilisation
Durch eine operative Durchtrennung von Eileiter bei der Frau bzw. Spermienleiter beim Mann, kann eine nahezu irreversible Unfruchtbarkeit provoziert werden. Ob eine solche Verhütungsmethode für einzelne Personen bzw. Paare infrage kommt, muss zuvor ausführlich besprochen werden, da die Operation vor allem bei der Frau nicht mehr rückgängig zu machen ist. Beim Mann besteht die Chance auf ein wieder Annähen der Spermienleiter und damit Rückerlangung der Fruchtbarkeit.
Temperaturmethode
Durch die Ausschüttung von Progesteron in der zweiten Zyklushälfte durch den Gelbkörper, welcher sich aus der leeren Follikelhülle gebildet hat, ist in diesem Zeitraum eine Temperaturerhöhung von rund ein halbes Grad-Celsius Körpertemperatur zu messen. Anhand dieser kann die Frau herausfinden, in welcher Zyklusphase sie sich befindet und ob zum fraglichen Zeitpunkt eine Befruchtung möglich wäre. In diesem Zeitraum kann dann auf Geschlechtsverkehr verzichtet werden. Um diese Methode umzusetzen, muss die Temperatur täglich zur selben Uhrzeit und unter den immer gleichen Umständen gemessen werden. Die Methode ist relativ fehleranfällig, da die Körpertemperatur durch äussere Faktoren leicht beeinflussbar ist, oder Fehler bei der Anwendung anfallen können.
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Lerne mit Grundlagen
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Dauer:
Teil 1
Geschlechtsorgane und Keimzellen: Anatomie und Funktion
Teil 2
Der weibliche Menstruationszyklus - Ablauf & Hormone
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Teil 3
Verhütungsmethoden: Barrieren, Hormonpräparate und weitere
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Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Was bedeutet Verhütung?
Bei der Verhütung handelt es sich um die Blockierung einer nicht erwünschten Schwangerschaft beim Geschlechtsverkehr.
Sind Kondome beim Geschlechtsverkehr sicher?
Kondome gehören zu den Barrieremethoden bei der Verhütung und garantieren eine geringe Sicherheit beim Geschlechtsverkehr. Sie schützen jedoch vor Geschlechtskrankheiten, wie zum Beispiel HIV.
Sind hormonelle Verhütungsmittel empfehlenswert für die Frau?
Die hormonelle Verhütung schützt nicht vor Geschlechtskrankheiten. Jedoch gibt es neben der Pille sämtliche andere Methoden, um eine unerwünschte Schwangerschaft zu blockieren.