Der weibliche Menstruationszyklus - Ablauf & Hormone
Während des reproduktiven Lebens einer Frau, d.h. zwischen der Menarche (1. Regelblutung) und der Menopause, wird jeden Monat eine Eizelle aus einem der Eierstöcke freigesetzt und die Gebärmutter wächst in Vorbereitung auf eine mögliche Schwangerschaft. Wenn diese nicht befruchtet wird, wird die unbefruchtete Eizelle abgestossen. Dabei kommt es zu Blutungen und manchmal Krämpfen im Unterleib, auch Periode oder Menstruation genannt. Anschliessend wird eine neue Gebärmutterschleimhaut gebildet für die nächste Eizelle. Der Menstruationszyklus ist wichtig, damit eine Frau schwanger werden kann. Die Menstruation setzt meistens im Alter zwischen 10 und 15 Jahren ein. Der Zyklus dauert im Durchschnitt 28 Tage, kann aber von Frau zu Frau unterschiedlich lang oder kurz sein und auch schwanken. Im Alter von circa 50 Jahren reifen erst immer weniger Eizellen heran, bis gar keine Eizellen mehr reifen. Daher kommt es auch nicht mehr zur Menstruation und man spricht dann von der sogenannten Menopause oder den Wechseljahren.
Ablauf des Zyklus
Während des weiblichen Zyklus laufen zwei wesentliche Vorgänge parallel ab: zum einen die Reifung der Eizelle und der Aufbau der Gebärmutterschleimhaut.
Der Eisprung
In einem der beiden Eierstöcke reift jeden Monat während des Zyklus eine Eizelle heran. Die Eizelle ist von einem mit Flüssigkeit gefüllten Bläschen, dem Follikel, umgeben. In der Mitte des Zyklus (circa Tag 14) findet der Eisprung statt. Dabei verlässt die reife Eizelle den Eierstock und aus dem Follikel entwickelt sich ein Gelbkörper. In den darauffolgenden 12 bis 24 Stunden kann die Eizelle befruchtet werden. Nach drei Tagen wandert die Eizelle durch den Eileiter zur Gebärmutter.
Phasen des ovariellen Zyklus
Phase
Vorgang
Dauer
Follikel
Der Eierstockfollikel teilt sich und bildet die Eizelle. Östrogene werden produziert.
Tag 1-14
Eisprung
Die reife Eizelle durchbricht die Eierstockwand und wird in den Eileiter entlassen.
Tag 14
Lutein
Die Zellen, die die Eizelle umgeben, bilden den Gelbkörper und produzieren Östrogen und Progesteron
Tag 14-28
Die Gebärmutterschleimhaut
Da die Gebärmutter das Organ ist, in dem sich eine Schwangerschaft entwickelt, muss sie darauf vorbereitet sein, einen Embryo aufzunehmen, wenn es zu einer Befruchtung kommt. Daher wächst die Gebärmutterschleimhaut im Laufe eines Monats und begleitend zum Eierstockzyklus.
Aufbau der Gebärmutterschleimhaut
In der ersten Hälfte des Zyklus (circa Tag 1 bis 14) baut sich die Gebärmutterschleimhaut auf, wird dicker und ist besser durchblutet, weil sich darin Nährstoffe einlagern. Dadurch bereitet sie sich für die Einnistung einer befruchteten Eizelle vor.
Rückbildung der Gebärmutterschleimhaut
Wenn sich keine befruchtete Eizelle in der Gebärmutter einnistet, kommt es zur Abstossung der Gebärmutterschleimhaut und zur typischen Blutung, der Menstruation. Damit beginnt der Zyklus erneut von vorne. Die Blutung dauert bis zu sechs Tage.
Phasen des Uteruszyklus
Phase
Vorgang
Dauer
Menstruation
Blutungen aufgrund der Abschuppung der Gebärmutterschleimhaut, die bei fehlender Befruchtung auftreten.
Tag 1-5
Proliferative
Proliferation der Gebärmutterschleimhautzellen und Wachstum der Blutgefässe.
Tag 5-14
Sekretariat
Die Gebärmutterschleimhaut erreicht ihre maximale Dicke und die Drüsen produzieren Schleim, um die Aufnahme des Embryos vorzubereiten.
Tag 14-48
Hormone
Der weibliche Zyklus wird von verschiedenen Hormonen gesteuert, vor allem durch das luteinisierendes Hormon (LH) und dem Follikel-stimulierenden Hormon (FSH). Hormone sind Botenstoffe des Körpers und lenken bestimmte Vorgänge, wie die Menstruation. Die Hormone LH und FSH werden beide in der Hypophyse des Gehirns gebildet. FSH stimuliert die Entwicklung des Follikels und unterstützt die Wirkung von LH, wenn der Eisprung ausgelöst wird. Ein weiteres wichtiges Hormon ist Östrogen. Es wird in den Eierstöcken produziert und ist für den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut zuständig. Je grösser der Follikel wird, desto mehr Östrogen wird produziert, um optimale Voraussetzungen für eine Schwangerschaft zu gewährleisten. Im Gelbkörper wird zusätzlich das Hormon Progesteron gebildet. Die Konzentration von Progesteron steigt zunächst und fällt dann ab, sobald keine Befruchtung stattfindet. Wenn der Progesteron-Spiegel sehr stark sinkt, wird die Gebärmutterschleimhaut abgestossen und die Blutung setzt ein.
Hormon
Ort der Produktion
Empfangsorgan
Funktion
LH
Hypophyse
Eierstöcke
Stimuliert den Eisprung und die Gelbkörperbildung.
FSH
Stimuliert die Entwicklung der Eibläschen.
Östrogen
Eierstöcke
Uterus
Stimuliert das Wachstum der Gebärmutterschleimhaut.
Progesteron
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Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Wie lange dauert im Schnitt der weibliche Zyklus?
Im Durchschnitt 28 Tage, kann aber von Frau zu Frau unterschiedlich sein.
Was passiert mit der Gebärmutterschleimhaut während des Zyklus?
In der ersten Hälfte des Zyklus baut sich die Gebärmutterschleimhaut auf. Dadurch wird sie dicker und besser durchblutet. Wenn sich keine befruchtete Eizelle einnistet, baut sie sich wieder ab und wird ausgestossen, dabei kommt es zur typischen Blutung.
Welche Hormone sind am Menstruationszyklus beteiligt?
Östrogen, Progesteron, Follikel-stimulierendes Hormon (FSH) und das luteinisierendes Hormon (LH).