Wirbellose - Hauptmerkmale und Beispiele
Zu den wirbellosen Tieren werden alle Tiere gezählt, die keine Wirbelsäule haben. Unter anderem gehören Insekten, Spinnentiere und Weichtiere dazu. Im Folgenden kannst Du Dir einen Überblick über die erkennungstypischen Merkmale dieser drei Gruppen verschaffen:
| Hauptmerkmale im Überblick | Beispiele |
Insekten | - Drei Körperteile und sechs Beine
- Können oft fliegen
- Komplexaugen (viele kleine Einzelaugen)
| Schmetterling, Käfer, Fliege, Ameise |
Spinnentiere | - Zwei Körperteile und acht Beine
- Kieferzangen
| Spinne, Skorpion, Milbe |
Weichtiere | - Feuchte Körperoberfläche
- Haben manchmal eine Schale
- Raspelzunge
| Muschel, Schnecke, Tintenfisch |
Hinweis: Verschiedene wirbellose Arten sind optimal an ihre jeweiligen Lebensbedingungen angepasst. So haben bei den Insekten zum Beispiel Schmetterlinge einen langen Rüssel für die Nahrungsaufnahme oder Heuschrecken besonders lange Sprungbeine. Bei den Spinnentieren haben Zecken Mundwerkzeuge, welche auf das Blutsaugen spezialisiert sind.
Insekten
Die artenreichste Gruppe aller Lebewesen ist die der Insekten.
Körperbau
Ein typisches Merkmal von Insekten ist ihr hartes und schützendes Aussenskelett. Ausserdem ist ihr Körper in drei Teile gegliedert, nämlich Kopf, Brust und Hinterleib. Mit ihren sechs Gliederbeinen können Insekten vielfältige Aufgaben erledigen. Charakteristisch sind auch die grossen Komplexaugen und die zwei Fühler am Kopf, die dem Tasten, Orientieren und Riechen dienen. Mit ihren Mundwerkzeugen können Insekten ihre Nahrung aufnehmen und zerkleinern. Atmen tun Insekten über Atemöffnungen, sogenannte Tracheen, in ihrem Hinterleib.
Körperbau der Biene: 1. Fühler, 2. Gehirn, 3. Gefäss, 4. Magen, 5. Röhrenherz, 6. Ausscheidungsorgan, 7. Geschlechtsorgan, 8. Darm, 9. Trachee, 10. Bauchmark, 11. Stachelapparat
Blutkreislauf und Nervensystem
Im Gegensatz zu den Wirbeltieren haben Insekten einen offenen Blutkreislauf. Das bedeutet, dass das Blut nicht in Adern fliesst, sondern frei durch ihren Körper zu den Organen. Die wichtigsten Organe - zum Beispiel für die Fortpflanzung - befinden sich im Hinterleib. Zusätzlich haben sie statt eines Rückenmarks ein Bauchmark, welches mit ihrem kleinen Gehirn im Kopf verbunden ist.
Spinnentiere
Körperbau
Wie Insekten besitzen auch Spinnentiere ein Aussenskelett. Jedoch haben sie acht Gliederbeine und nur zwei Körperteile, nämlich Vorder- und Hinterkörper. Auch sie atmen über Tracheen auf der Unterseite ihres Körpers. Des Weiteren zeichnen sich Spinnentiere durch ihre Kieferzangen aus. Viele Spinnentiere besitzen zusätzlich Giftklauen oder -stachel, welche sie bei Gefahr einsetzen können. Ausserdem haben alle Spinnenarten Spinndrüsen, mit denen sie Spinnseide herstellen.
Körperbau der Spinne: 1. Kammförmige Klaue, 2. Augen, 3. Giftdrüse, 4. Kieferklaue, 5. Nervensystem, 6. Magen, 7. Röhrenherz, 8. Darm, 9. Mitteldarmdrüse, 10. Ausscheidungsorgane, 11. Fächertrachee, 12. Röhrentrachee, 13. Eierstücke, 14. Spinndrüsen, A: Vorderkörper, B: Hinterkörper
Blutkreislauf und Nervensystem
Wie die Insekten haben auch Spinnentiere keinen geschlossenen, sondern einen offenen Blutkreislauf. Das Herz und die Geschlechtsorgane sind in ihrem Hinterkörper zu finden, während sich ihr Nervensystem hauptsächlich im Vorderkörper befindet. Auch Spinnentiere besitzen ein Bauchmark.
Weichtiere
Körperbau
Weichtiere haben kein Skelett, besitzen dafür aber ein sogenanntes Hydroskelett. Sie sind also mit Flüssigkeit gefüllt und haben eine feuchte Oberfläche. Schnecken bewegen sich deshalb zum Beispiel mit ihrem schleimigen Fuss wellenartig fort. Ihre Atmung erfolgt über ein Atemloch am Gehäuserand. Schnecken sind ausserdem Zwitter, sie haben also männliche und weibliche Geschlechtsorgane. Weichtiere besitzen zudem als Mundwerkzeug eine Raspelzunge, mit der sie ihre Nahrung zerkleinern können.
Körperbau der Schnecke: 1. Mitteldarmdrüse, 2. Darm, 3. Herz, 4. Ausscheidungsorgan, 5. Kalkschale, 6. Atemloch, 7. Auge, 8. Fuss mit Kriechsohle, 9. Nervensystem, 10. Geschlechtsorgane, 11. Speicheldrüse, 12. Mundöffnung mit Radula
Blutkreislauf und Nervensystem
Auch Weichtiere verfügen über einen offenen Blutkreislauf. Ihr Nervensystem verläuft ebenfalls über ihr Bauchmark, welches bei Schnecken in ihre Sinnesorgane in Form von Fühlern ausläuft. Dabei befinden sich auf den zwei grossen Fühlern Augen, während mit den zwei unteren, kleinen Fühlern die Umgebung ertastet wird.