Fische - Körperbau, Fortpflanzung & Lebensräume
Kennzeichen
Fische kannst Du an unterschiedlichen Merkmalen erkennen. Direkt sichtbar sind die Kiemen, mit deren Hilfe Fische unter Wasser atmen können, sowie ihre Schwimmblase.
Körperbau
Der Fisch gehört zur Kategorie der Wirbeltiere. Das Skelett eines Fisches ist in Kopf, Rumpf und Flossen unterteilt. Dennoch besitzen Fische zusätzlich Gräten zwischen den Muskeln, die nicht mit der Wirbelsäule verbunden sind. Diese Gräten stützen den Muskel, ohne ihn einzuschränken.
Der Körper eines Fisches ist lang gestreckt und stromlinienförmig, was ihm die schnelle Fortbewegung im Wasser erleichtert. Fische haben auf beiden Seiten der Wirbelsäule kräftige Muskeln, welche das Hin-und-her-Schlagen der Schwanzflosse bewirken. Dieses Hin-und-her-Schlagen bewirkt den Antrieb des Fisches, steuern muss er allerdings mithilfe seiner Bauch- und Brustflossen. Ausserdem dienen die Rücken- und Afterflosse als Stabilisatoren, die die Fische im Wasser aufrecht halten.
Fische haben kein Fell und keine Federn, sie haben Schuppen. Diese sind ähnlich wie Dachziegel auf dem Körper angeordnet und mit einer dünnen Hautschicht überzogen. Damit der Wasserwiderstand verringert wird, sondert diese Hautschicht Schleim ab.
Fische haben keine Lungen, sie gewinnen Sauerstoff mithilfe ihrer Kiemen. Diese befinden sich seitlich am Kopf. Sie werden unterteilt in Kiemendeckel, Kiemenbögen und Kiemenblättchen. Damit möglichst viel Sauerstoff aufgenommen und Kohlenstoffdioxid abgegeben werden kann, sind die Oberflächen der Kiemen vergrössert.
Fische sind wechselwarm. Das bedeutet, ihre Temperatur richtet sich nach der Wassertemperatur.
Zusatzinfo: Schwimmblase
Dieses Organ ermöglicht es den Fischen im Wasser zu schweben. Die Schwimmblase befindet sich unterhalb der Wirbelsäule und ist mit Gas gefüllt. Wenn ein Fisch nach unten taucht, wird der Druck des umgebenden Wassers gesteigert und die Schwimmblase wird kleiner. Dies bewirkt, dass der Fisch nach unten sinkt, weshalb wieder mehr Gas in die Schwimmblase geleitet werden muss. Wenn der Fisch nach oben schwimmt, nimmt der Druck des Wassers ab und der Auftrieb erhöht sich. Somit muss Gas aus der Schwimmblase entweichen, damit der Fisch nicht an die Oberfläche getrieben wird. Die Schwimmblase wird folglich bei jedem Hoch- oder Untertauchen reguliert.
Fortpflanzung und Entwicklung
Weibchen legen viele nur wenige Millimeter grosse Eier meistens auf Wasserpflanzen. Diese Eier werden auch Fischlaich genannt. Erst nach dem Legen der Eier sondern die Männchen ihr Sperma auf die Eier aus, damit diese befruchtet werden. Bei dieser Art der Fortpflanzung wird von einer äusseren Befruchtung gesprochen, da sie ausserhalb des Körpers stattfindet.
Nachdem aus den befruchteten Eizellen Embryos entstehen, schlüpfen die Fischlarven nach einiger Zeit aus den Eiern. Sie tragen an der Bauchseite einen Teil des Eis, der Dottersack genannt wird. Dieser dient in den ersten Tagen als Nahrungsquelle für die Fischlarven. Wenn der Dottersack vollständig aufgebraucht ist, verlassen die Jungfische den Laichort und suchen nach Nahrung.
Nahrung
Fische ernähren sich von Plankton, Algen, Pflanzen, Würmern, Amphibien, anderen Fischen, Fischlaich und vielem mehr. Fische werden auch der Kategorie der Allesfresser zugeordnet, da sie sowohl Fleisch als auch Pflanzen essen.
Lebensräume
Fische leben in den unterschiedlichsten Gewässern. Es gibt sowohl Süss- als auch Salzwasserfische. Diese weisen teilweise unterschiedliche Anpassungen an ihre Umgebung an.
Beispiel Süsswasser: Seen, Flüsse
Die Körperflüssigkeiten von Süsswasserfischen haben einen höheren Salzgehalt als das sie umgebende Wasser. Um diesen Unterschied auszugleichen, nimmt der Fisch laufend Wasser über die Hautoberfläche auf und scheidet dieses regelmässig über seine Nieren aus, damit er nicht platzt.
Beispiel Salzwasser: Meere
Meeresfische verfügen über eine spezielle Vorrichtung in den Kiemen, die das Meerwasser so stark entsalzt, dass es der Konzentration ihrer Körperflüssigkeit entspricht. Somit sind sie auch in der Lage, das "gefilterte" Salzwasser zu trinken.
Fortbewegung
Wasser erzeugt mehr Widerstand als Luft, deshalb wird mehr Kraft vom Körper aufgeboten, um sich fortzubewegen, respektive um zu schwimmen, daher auch der stromlinienförmige Körper und die Anpassungen an seine Umgebung. Viele Fische leben in dem Gewässer, in dem sie geschlüpft sind. Dennoch gibt es auch Fischarten, die sowohl in Flüssen als auch in Meeren leben und viele Kilometer weit schwimmen. Diese Fische nennt man Wanderfische.
Beispiel Wanderfisch: Lachs
Lachse pflanzen sich im Winter in den Quellgebieten von Flüssen fort. Das Wasser ist dort besonders sauerstoffreich und ermöglicht so Vorteile für die Entwicklung der Eier und Jungfische. Dort bleiben die Jungfische bis sie ca. zwei bis drei Jahre später flussabwärts ins Mündungsgebiet schwimmen, wo sie sich an den höheren Salzgehalt des Meerwassers gewöhnen. Später ziehen die Lachse in Schwärmen in den Nordatlantik, wo sie reichlich Nahrung (kleine Fische und Makrelen) finden. Die erwachsenen Lachse schwimmen dann aus dem Meer wieder zurück ins Süsswasser, zurück zu ihrem Laichplatz und Schlüpfort, wobei sie sich nur von ihren angefressenen Fettreserven ernähren. Meist kommen die Lachse völlig entkräftet im Laichgebiet an, weshalb sie oft kurz nach dem Laichen sterben.