Wer kennt das nicht: Die To-do-Liste wird immer länger und die Prüfungen stehen vor der Tür, und trotzdem ist man ein*e Weltmeister*in darin, wichtige Aufgaben wie das Lernen zu vermeiden und aufzuschieben. Anstatt den ganzen Tag am Schreibtisch zu verbringen, um Angelegenheiten zu regeln oder zu lernen, trifft man sich lieber mit Freund*innen oder verbringt seine Zeit auf andere Weise. Daher ist es unerlässlich, einen Lernplan zu erstellen, um nicht im Chaos zu versinken.
Um
Stress in der
Prüfungszeit zu vermeiden, nicht unter Zeitdruck zu geraten oder während des Studiums nicht den Überblick zu verlieren, ist es sinnvoll, einen eigenen Lernplan zu erstellen. Auf diese Weise kannst Du Deine Zeit besser einteilen und zielgerichteter arbeiten.
Im folgenden Artikel siehst Du, welche Vorteile ein Lernplan hat und wie Du das Beste aus Deiner Lernzeit herausholen kannst. In neun Schritten zeigen wir Dir, wie Du Deinen idealen Lernplan gestaltest!
Bevor Du Deinen Lernplan erstellst
Dein Lernplan sollte auf Deine persönliche
Lernmethode oder -technik abgestimmt sein. Finde heraus, was Dir am besten liegt. Lernst Du beispielsweise lieber mit der
Pomodoro-Technik oder hast Du Deinen eigenen Stil entwickelt? Je nachdem, welcher Lerntyp Du bist, kannst Du Deinen Lernplan individuell gestalten und anpassen. Du findest hilfreiche Artikel auf dem Blog, wo Du herausfinden kannst, zu welchem
Lerntyp Du gehörst. Ausserdem verraten wir Dir die besten Tipps, wie Du
schlauer aber nicht härter lernen musst.
Zum anderen ist es hilfreich, über Deine
Lerngewohnheiten nachzudenken. Zu welcher Tageszeit bist Du am produktivsten? Bist Du in der Lage, Dich morgens nach dem Aufstehen sofort zu konzentrieren, oder bist Du eine Nachteule, die abends auf Hochtouren arbeiten kann? Lernst Du lieber alleine oder in einer
Gruppe? Wenn Du das herausgefunden hast, wirst Du wissen, zu welcher Tageszeit Du am besten die wichtigsten und schwierigsten Themen lernst, denn dann kannst Du Dich am besten konzentrieren und motivieren.
Schliesslich solltest Du Dir, bevor Du mit der Erstellung Deines Lernplans beginnst, einen
Überblick über Dein Leben, Deine Fächer und Dein Lernmaterial verschaffen. Welche Termine, Fristen und Verabredungen musst Du einhalten, z. B. Schule, Arzttermine, Prüfungen, Abgaben, etc.? Organisiere Dein Leben und die Schulmaterialien und trenne Wichtiges von Unwichtigem, damit Du Prioritäten setzen und effektiv lernen kannst.
Lernplan erstellen
Du kannst entweder zahlreiche
Vorlagen im Internet finden oder selbst einen Lernplan entwerfen.
Der Schlüssel zur Erstellung Deines persönlichen Lernplans ist, dass Du ehrlich zu Dir selbst bist in Bezug auf Dein Lerntempo, Deinen Fortschritt und Deine Motivation, denn nur dann kannst Du erfolgreich planen und lernen.
Die folgenden
neun Punkte zeigen Dir, wie Du bei der Erstellung eines Lernplans vorgehen solltest:
- Überlege Dir, wie Dein Lernplan aussehen soll: Arbeitest Du lieber mit einer handschriftlichen Agenda? Oder hast Du zu Hause ein Whiteboard in Deinem Zimmer, wo Du Dir einen Überblick verschaffen kannst? Oder vielleicht magst Du am liebsten einen digitalen Plan? Oder hast Du ganz ein eigenes System?
Eine hilfreiche App ist beispielsweise Notion, ein Online-Organisationstool, das Dir bei der Aufgabenverwaltung hilft. Lies für weitere Informationen den Blogpost dazu.
Überlege Dir, ob Du einen Tagesplan, einen Wochenplan, einen Monatsplan oder einen Semesterplan brauchst. Vielleicht hilft es Dir auch, zunächst einen Semesterplan zu erstellen, damit Du danach abhängig davon einen Wochenplan machen kannst.
Natürlich braucht das ganze anfangs Zeit und einiges an Überlegung, Du wirst später aber bestimmt dankbar sein, dass Du diese Zeit investiert hast.
- Überlege Dir, welches Deine Ziele sind. Musst Du auf eine Prüfung lernen? Oder möchtest Du Deinen Wortschatz aufbauen in einer Sprache? Am besten schreibst Du Dir Deine Ziele auf, damit Du sie immer wieder durchschauen kannst. So weisst Du auch, ob Du auf dem richtigen Weg bist und wirst daran erinnert, warum Du lernst.
- Trage dann alle wichtigen Termine und die Schule im Lehrplan ein.
- Unterteile den Stoff in kleine Einheiten, damit Du einen besseren Überblick über den gesamten Unterrichtsstoff hast und leichter bestimmte Bereiche als erledigt abhaken kannst. Das stärkt Deine Motivation. Du kannst auch mit Farbcodes arbeiten, um den Lernplan übersichtlicher und spannender zu gestalten.
- Teile Dir Deine Zeit ein. Wie viel Zeit planst Du zum Lernen ein? Wie viel Zeit benötigst Du für Pausen oder Freizeit? Lies dazu unseren Artikel über Timeboxing.
- Setze Prioritäten. Welche Themen haben Priorität, weil Du sie noch nicht ganz verstanden hast oder weil sie extrem wichtig sind? Dazu kannst Du Listen oder «Not-to-do»-Listen anfertigen.
- Plane Zeit für Kontrolle und Wiederholung ein.
- Plane einen Spielraum für Unvorhergesehenes ein oder falls etwas mal nicht so klappen sollte, wie Du es Dir vorgestellt hast.
- Plane jeden Freitagnachmittag einen Block ein, wo Du den Lernplan für die nächste Woche erstellst. So musst Du am Montagmorgen nicht erst noch zusammensuchen, was Du alles machen musst, sondern ein Blick auf den Lernplan reicht, um gleich produktiv in die Woche zu starten!
Der Lernplan ist ein individueller Plan, der auf
Deine Bedürfnisse und Dein Leben zugeschnitten ist und Dir
Struktur und Sicherheit geben soll. Du kannst die Tipps und Tricks Deiner Klassenkamerad*innen übernehmen, aber sei Dir bewusst, dass jeder Mensch anders lernt und daher auch jeder Lernplan anders ist.
Gut zu wissen: Kein Lernplan ist von Anfang an perfekt. Egal, wie oft Du bereits einen Lernplan erstellt hast, der zu Beginn erstellte Lernplan wird in der Regel im Laufe der Zeit angepasst und weiterentwickelt.
Wichtig ist: Reflektiere von Zeit zu Zeit, ob Dein Lernplan so noch hilfreich ist, oder ob Du ihn anpassen solltest. Auch wenn das Lernen nicht klappt und Du von Deinem Plan abweichst, ist das ein Zeichen dafür, dass der Lernplan noch nicht richtig für Dich und Deine Lerngewohnheiten geschaffen ist. Wenn es «nur» an mangelnder Selbstdisziplin liegt, dann überleg Dir nochmals ganz genau, was Deine Ziele und Zukunftspläne sind. Lies dazu auch den Artikel über
extrinsische und intrinsische Motivation.
Pausen und Freizeit einplanen
Um Dich zu schützen und um konzentriert und motiviert zu bleiben, sind Pausen und Freizeitaktivitäten unerlässlich. Niemand kann seine Zeit ausschliesslich mit Lernen und Arbeiten verbringen. Die
Regeneration und der
Ausgleich zum Lernalltag sind mindestens genauso wichtig wie das Lernen selbst, denn nur so hast Du genügend Energie und kannst sowohl fokussiert als auch motiviert weiterlernen.
- Die kurzen Pausen dauern zwischen 5 und 10 Minuten. Während dieser Mini-Erholungsphasen ist es ratsam, aufzustehen, herumzulaufen und sogar an die frische Luft zu gehen. Das regt den Kreislauf an, das Blut wird mit frischer Luft angereichert und Du fühlst Dich energiegeladener und bereit für die nächste Lernsequenz.
- Grosse Pausen bezeichnen ganze Blöcke, die Du Dir freihalten solltest. Du kannst sie mit Sport, Me-Time oder Deinem Sozialleben füllen. Diese längeren Pausen, die zwischen einer oder zwei Stunden und einem ganzen Tag dauern können (unter Berücksichtigung Deines Lernplans), helfen Dir, Abstand zu gewinnen, Dich zu entspannen und den Kopf frei zu bekommen. So kannst Du Deinen Lernprozess ausgeglichen und ausgeruht fortsetzen.
- Neben den Pausen darf auch der Schlaf nicht vernachlässigt werden. Während Du schläfst, verarbeitet Dein Gehirn die Eindrücke, die Du tagsüber erlebt hast, verinnerlicht die Zusammenhänge und festigt so das Gelernte.
Tipp: Beginne einfach damit, einen Lernplan zu erstellen. Er muss nicht direkt perfekt sein, denn er kann jederzeit angepasst werden. Verschwende also keine Zeit damit, unnötig über Form und Sinn nachzudenken, sondern fange direkt an. Du merkst schnell, was für Dich passt und was weniger.