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Besseres Textverständnis mit der SQ3R-Methode

Study Method SQ3R

SQ3R: die 5-Schritt Lesemethode

Die SQ3R-Methode ist eine Methode, die dazu verhelfen soll, einen Text besser zu verstehen. Es geht nicht um Geschwindigkeit, sondern darum, einen Text inhaltlich zu erfassen und ihn sich langfristig merken zu können. SQ3R beschreibt die Reihenfolge, in der ein*e Leser*in einen Text oder ein Buch bearbeiten soll, um den Inhalt zu begreifen.

Dabei steht das Akronym SQ3R für b>Survey, Question, Read, Recite und Review. Auf Deutsch: Überblick, Befragen, Lesen, Wiedergeben, Rekapitulieren.

1. Schritt: Survey

Im 1. Schritt geht es darum, sich einen Überblick zu verschaffen. Dazu liest man alles, was nicht zum eigentlichen Text gehört: Abstract beziehungsweise Zusammenfassung, Überschriften, Titel und Untertitel, Klappentext, Inhaltsangabe, Biografie des*der Autors*Autorin, etc. Es ist auch hilfreich, die Abbildungen, Tabellen und Diagramme anzuschauen und die Beschreibungen durchzulesen. Falls man bestimmte Begriffe nicht versteht, sollte man diese nachschlagen oder das Stichwortverzeichnis überfliegen.

Das Ziel dieses Schrittes ist, sich bereits ein Verständnis davon zu machen, wie der Text aufgebaut ist, worum es grundsätzlich geht und wie man den Text angehen muss.

2. Schritt: Question

In einem weiteren Schritt geht es darum, sich Fragen zum Text zu stellen. Was möchte man vom Text wissen? Wenn man beispielsweise eine schriftliche Arbeit verfassen muss und den Text als Quelle benutzt, kann man konkrete Fragen formulieren, die beantwortet werden sollten.

3. Schritt: Read

Im 3. Schritt geht es dann ans Eingemachte: das Lesen. Dabei kann man verschiedene Techniken oder Methoden verwenden, die einem dabei helfen, den Text wirklich zu verstehen. Der Text soll aktiv gelesen werden. Wenn man abschweift, dann sollte man eine kurze Pause machen und neue Energie sammeln, bevor man weiter liest.

Die Fragen aus Schritt 2 sollten dabei im Hinterkopf bleiben, müssen hier aber noch nicht beantwortet werden. Allerdings können sie dabei helfen, herauszufiltern, was wirklich von Bedeutung ist. Mit einem Leuchtstift kann man Schlüsselstellen anstreichen oder wichtige Begriffe markieren, die man dann am Rand des Textes kurz definiert.

Es kann auch helfen, nach jedem Abschnitt ein Stichwort oder eine kleine Zusammenfassungzu schreiben – es muss nicht viel sein, lediglich genug, um sich an das Gelesene zu erinnern, ohne es nochmals lesen zu müssen. Oft reicht ein Satz.

4. Schritt: Recite

Wenn man den gesamten Text durchgelesen hat, dann geht es darum, den Text auf verschiedene Arten wiederzugeben, damit man das Gelesene verinnerlichen kann. Dazu gibt es verschiedene Methoden, die angewendet werden können: das Erstellen von farbigen Mindmaps, Stichwortlisten oder übersichtlichen Zusammenfassungen, etc. Es ist empfehlenswert, eigene Formulierungen zu benutzen, denn so merkt man, ob man wirklich verstanden hat, worum es geht, oder ob man nur abschreibt. Durch das Umformulieren in eigenen Worten kann man sich die Konzepte besser merken und die Informationen werden im Langzeitgedächtnis gespeichert.

Um zu überprüfen, ob man alles verstanden hat, kann man es auch jemandem erklären: Wenn Du den Text für eine Stunde vorbereiten musst, dann kannst Du ihn jemandem von deinen Klassenkamerad*innen erklären. Das hilft dabei, den Text in eigenen Worten wiederzugeben und die andere Person kann helfen, falls man etwas nicht verstanden hat.

Wenn man niemanden findet, der zuhören möchte, dann kann man das Gelernte auch seinem Stofftier vortragen oder sich mit dem Handy selbst aufnehmen. So hat man den Vorteil, dass man die Datei immer wieder abspielen und so den Inhalt repetieren kann, auch wenn man mit dem Bus unterwegs ist oder einen Spaziergang macht.

5. Schritt: Review

Im letzten Schritt geht es darum, einen Gesamtüberblick beziehungsweise -rückblick zu erhalten und das Gelesene in einen Kontext zu setzen. Dazu geht man alles nochmals durch: Hat man die Fragen aus Schritt 2 beantwortet? Gibt es Punkte, die unklar sind? Wie kann man die Informationen nutzen? Hilfreich ist es ausserdem, das neu gewonnene Wissen an bereits bestehendes zu knüpfen und ein ganzes Netz an Informationen zu spannen. Falls Fragen nicht ausreichend beantwortet werden konnten, kann man im Quellenverzeichnis nach weiterführender Literatur suchen.

Falls man sich auf eine Prüfung vorbereitet, bietet es sich beispielsweise an, den Text auf einem A4-Blatt zusammenzufassen. Auf diese Weise hat man eine Übersicht und kann die Konzepte und Definitionen jeden Tag überfliegen, um so das Gelernte zu festigen.

Vor- und Nachteile der SQ3R-Methode

Die SQ3R-Methode ist besonders geeignet, wenn man Texte ausführlich verstehen muss, beispielsweise für eine schriftliche Arbeit oder für die Vorbereitung auf eine grosse Prüfung. Wenn man die Literatur früh genug liest und sich Notizen und Zusammenfassungen dazu macht, muss man vor der Prüfung nicht noch Unmengen an Text durchlesen und vorbereiten, sondern nur das Gedächtnis mit den relevanten Informationen auffrischen.

Gleichzeitig ist die Methode relativ aufwendig und zeitintensiv und leider beim Einsparen der Einzelschritte nicht effektiv. Wenn man also in kurzer Zeit viel Text durcharbeiten muss, dann ist eine andere Methode vielleicht besser geeignet. Man muss sich also an die Vorgehensweise gewöhnen und diese üben, damit sich das Arbeiten mit der SQ3R-Methode lohnt.

Wenn man die Methode jedoch beherrscht, dann ist sie eine sehr hilfreiche Unterstützung bei der Vorbereitung auf Prüfungen und Vernetzung von Wissen.

Fazit

Obwohl die SQ3R-Methode etwas zeitintensiv und zu Beginn auch aufwendig erscheint, lohnt es sich, sie zumindest einmal auszuprobieren. Durch die schrittweise und strukturierte Herangehensweise an den Text bleiben die Informationen länger im Gedächtnis hängen, Fragen werden geklärt und man kann sich ein Netz aus Wissen aufbauen.
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